Wichtige Wissenschaftler bei der Definition des Machtbegriffes
Max Weber (Soziologie)
Michel Foucoult (Philiosoph)
Definition Funktionspflege
Funktionspflege, auch funktionelle Pflege genannt, ist eine tätigkeitsorientierte Vorgehensweise innerhalb der Arbeitsorganisation in der Kranken- und Altenpflege. Das Prinzip der Funktionspflege besteht in der Zergliederung aller anfallenden Tätigkeiten in Einzeltätigkeiten, die jeweils einzelnen Mitarbeiter zugeordnet werden.
Vorteile Fukntionspflege
Die Vorteile der Funktionspflege begründen sich in der Routine einer klaren, hierarchischen Struktur und der eindeutigen Möglichkeit der Zuordnung des richtigen Ansprechpartners für den Pflegebedürftigen, da ausschließlich die Stationsleitung bzw. die Schichtleitung eine andere Aufgabe durchführt als die Mitarbeiter im Bereich der Pflege
Nachteile Funktionspflege
Kritisch zu sehen ist der fehlende Überblick über den Gesamtzustand der Patienten, da keiner der Pflegenden die Verantwortung für einen Patienten übernimmt, sondern sich nur um die durchzuführenden Aufgabe kümmert.
Definition Bereichspflege
Die Bereichspflege, auch Zimmerpflege genannt, gehört zu den Pflegesystemen. Unter ihr versteht man die pflegerische Versorgung einer festen Patienten- oder Zimmergruppe. Der wesentliche Aspekt dieses Konzepts ist es, dass die Pflegekraft feste Patienten innerhalb ihrer Schicht ganzheitlich und bedürfnisorientiert versorgt und so den Pflegeprozess umsetzt.
Das Gegenstück zur Bereichspflege ist die Funktionspflege.
Vorteile Bereichspflege
Bessere Beobachtung und Versorgung der Patienten
Der Patient hat eine feste Bezugsperson innerhalb einer Schicht.
Bessere Anleitung von Schülern und Praktikanten
Geringere Informationsverluste
Eigenverantwortliches Arbeiten, eigene Arbeitseinteilung und Selbststeuerung
Nachteile Bereichspflege
Erhöhter Koordinationsbedarf
Mitarbeiter aus anderen Bereichen wissen wenig oder nichts über die Patienten.
Geringer qualifizierte Kräfte können weniger effektiv eingesetzt werden.
Gegenseitige Unterstützung fällt oft weg.
Das Vertrauensverhältnis zur Pflegekraft kann zu eng aufgebaut werden.
Sollte die Sympathie bzw. Empathie zwischen Patient und Pflegekraft nicht stimmen, so ist ein einzelner Patientenwechsel oft schwierig.
Definition Primary Nursing
Die Primary Nursing ist ein von Marie Manthey entwickeltes, US-amerikanisches Pflegesystem, dessen zentrales Konzept eine ganzheitliche und bedürfnisorientierte Patientenversorgung von der Aufnahme bis zur Entlassung des Patienten ist.
Vorteile Primary Nursing
Eigenverantwortliches Vorgehen
Der Pflegeprozess ist geschlossen
Ganzheitliche und bedürfnisorientierte Patientenversorgung
Fester Ansprechpartner für den Patienten
Kontinuität der Versorgung
Nachteile Primary Nursing
Sehr hoher Koordinationsbedarf
Intensive Bindung zwischen Patient und Pflegekraft
Starke emotionale Belastung durch die intensive Bindung
Empathie und Sympathie muss vorhanden sein
Hintergrund Primary Nursing
Die Primary Nurse plant und organisiert die Pflege des Patienten im Rahmen des Pflegeprozesses vollständig und ist während des Aufenthalts der feste Ansprechpartner des Patienten. Wenn die Primary Nurse nicht im Dienst ist, so ist eine Associate Nurse für den Patienten zuständig. Die Associate Nurse setzt dabei strikt den von der Primary Nurse erstellten Pflegeplan um, außer es sind akut notwendige Änderungen erforderlich.
Ziele des Primary Nursing
Förderung von Sicherheit und Vertrauen von Kunden2 und Angehörigen durch die spürbare pflegerische Gesamtverantwortung eines informierten Ansprechpartners (Stärkung der Kundenorientierung);
Vermeidung oder Minimierung von Komplikationen und Risiken auf Seiten des Kunden durch kontinuierliche Betreuung/Präsenzzeiten durch individuelle und kontinuierliche Pflege;
Eindeutige Zuständigkeiten, Verantwortung, Rechenschaftspflicht und damit einhergehend zunehmende Eigenverantwortlichkeit der Pflegenden;
Transparenz der Pflegequalität;
Verbesserung der Pflegequalität;
Klare Kommunikationswege;
Förderung der berufsgruppenübergreifenden Kooperation sowie interdisziplinärer Entscheidungsfindung und Zielplanung;
Verbesserung von Effektivität und Effizienz/Optimierung von Versorgungsprozessen;
Ermöglichen von eigenverantwortetem Gestaltungsraum mit dem Ziel einer höheren Berufsmotivation.
Vier zentrale Elemente des Primary Nursing
Übertragung der persönlichen Verantwortung für das Treffen von Entscheidungen für die zugeteilten Kunden auf eine Pflegefachperson und die Akzeptanz dessen durch diese Pflegefachperson.
Tägliche Arbeitszuweisung nach der Fallmethode (nicht nach Tätigkeiten oder Räumlichkeiten/Bereichen).
Direkte Kommunikation mit dem Kunden und der/mit den beteiligten Berufsgruppen.
Übernahme der Verantwortung für die Qualität der am Kunden erbrachten Pflege für die gesamte Aufenthaltsdauer auf der Station/in der Einheit durch die Pflegefachperson – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche
Erläuterung Übertragung der Verantwortung für das Treffen von Entscheidungen für die zugeteilten Kunden - für die gesamte Aufenthaltsdauer - auf eine Pflegefachperson und die Akzeptanz dessen durch diese Pflegefachperson.(1. Merkmal Primary Nursing)
Pflegerische Verantwortung wird hier definiert als die von der direkten Fachvorgesetzten übertragene und durch die Pflegefachperson akzeptierte zugeschriebene Zuständigkeit von Pflegenden für ihr berufliches Tun. Notwendige Voraussetzung dafür ist die formale Festlegung der Zuständigkeiten auf allen organisatorischen Ebenen und ihre Fixierung in Stellenbeschreibungen. Die Verantwortung der primär zuständigen Pflegefachperson (Primary Nurse) ist eine Planungs-, Entscheidungs-, Durchführungs- und Kontrollverantwortung für die Pflege der ihr anvertrauten Kunden. Diese Verantwortung erstreckt sich über den gesamten Aufenthalt der jeweiligen Kunden auf einer Station und wird bei Schichtwechsel nicht übertragen. Die Primary Nurse berücksichtigt dabei die einrichtungsinternen Qualitätsvorgaben. Die Verantwortung der vertretenden Pflegefachperson (Associated Nurse) liegt in der Ausführung des vorgegebenen Pflegeplans während der Abwesenheit der primär zuständigen Pflegefachperson und der kritischen Reflexion der Erfahrungen mit ihr. Verändert sich der Zustand des Kunden während der Abwesenheit der PN so, dass der Pflegeplan angepasst werden muss, wird dieses durch die AN dokumentiert und an die PN berichtet. Diese evaluiert bei ihrer nächsten Anwesenheit gemeinsam mit dem Kunden und/oder Angehörigen die Anpassungen. Untrennbar mit Verantwortung verbunden ist die Rechenschaftspflicht; die Primary Nurse muss, z.B. im Rahmen eines Reflexionsgesprächs, ihre Entscheidungen bezüglich der Pflege der ihr anvertrauten Kunden darstellen und begründen. Dies erfordert unter anderem, sich durch persönliche Fortbildung stets auf dem aktuellsten Stand des Wissens zu halten. Deutsches Netzwerk Primary Nursing (2016): Merkmale von Primary Nursing 5 (Mindest-)Merkmale, die in allen Bereichen der Pflege gelten können:
Der Kunde (sowie ggf. seine Bezugspersonen) kennt seine PN und weiß, wofür sie zuständig ist (Hilfsmittel z.B. Visitenkarte).
Zuordnung ist in der Dokumentation ersichtlich.
Zuordnungstafel (nach Möglichkeit für alle einsehbar; Achtung - Datenschutz beachten!)
Pflegeanamnese und Pflegeplanung sind von der PN gemeinsam mit dem Kunden erstellt und liegen vollständig vor.
Der Verantwortungsbereich der PN ist definiert und nachvollziehbar. Den Mitarbeitern sind diese Informationen in der für die Einrichtung üblichen Weise zugänglich.
Koordination: alle auf den Kunden bezogenen Aktivitäten werden von der jeweils dauerhaft zuständigen Pflegefachperson (PN) koordiniert. Alle an der pflegerischen Versorgung der Kunden Beteiligten wissen, dass sie im Primary Nursing System arbeiten.
Beigeordnete Pflegefachpersonen, Pflegeassistenten und Auszubildende haben ein genau definiertes Tätigkeitsfeld.
Die direkte Vorgesetzte (Führung ist nicht delegierbar!) führt regelmäßige Reflexionsgespräche mit der PN, in denen diese ihrer Rechenschaftspflicht bzgl. des Pflegeprozesses und der durchgeführten Pflege nachkommt, und unterstützt bei Bedarf bzw. bei besonderen Anlässen. Diese Gespräche werden dokumentiert und vereinbarte Ziele und deren Evaluation terminiert. Die Stations- bzw. Bereichsleitung schafft die organisatorischen Rahmenbedingungen, um den Pflegefachpersonen das Erfüllen ihrer Aufgaben zu ermöglichen.
Kontinuität: Arbeitszuweisung nach der Fallmethode (2. Merkmal Primary Nursing)
Erläuterungen: Pflegerische Kontinuität wird definiert als die dauerhafte, zielgerichtete, systematische und geplante Pflege für zugeordnete Kunden von deren Aufnahme bis zur Entlassung bzw. dem Verlassen der pflegerischen Einheit. Mit der Methode der Fallzuweisung (Zuteilung aller neu aufgenommenen Kunden) können die Fähigkeiten der Pflegefachperson und der pflegerische Bedarf des Kunden speziell aufeinander abgestimmt werden. Kontinuität bezieht sich auf vier Dimensionen:
den Pflegeprozess in Planung und Umsetzung incl. pflegerischer Überleitung,
die Beziehungsgestaltung,
die Personaleinsatzplanung,
die einrichtungsübergreifende Organisation. Die Kontinuität der Pflege wird insbesondere sichtbar durch:
die Pflegedokumentation,
Minimierung von Versorgungsbrüchen und –diskontinuitäten
die eindeutig festgelegte Zuordnung und Zuständigkeit zwischen Kunden und Pflegenden (in der Regel kennt der Kunde seine primär zuständige Pflegefachperson namentlich, sofern er nicht komatös, desorientiert o. Ä. ist),
die Zusammenarbeit zwischen primär zuständiger Pflegefachperson, Ärzten und anderen Berufsgruppen im interprofessionellen Behandlungsteam,
die Anleitung, Beratung und Begleitung persönlicher Bezugspersonen in der Laienpflege,
die Entlassungsplanung und Überleitung, die den Kunden und sein soziales Umfeld Sicherheit, Zuverlässigkeit und Orientierung erfahren lassen.
(Mindest-)Merkmale, die in allen Bereichen der Pflege gelten können:
Klarer Zuteilungsmodus (Zuteilung und die Verantwortlichkeiten für das Zuteilungsverfahren sind klar geregelt).
Die Zuteilung ist zum Aufnahmezeitpunkt bekannt bzw. wird in definiertem Zeitfenster festgelegt (bei Notaufnahmen kann keine Festlegung zum Aufnahmezeitpunkt erfolgen).
Verweildauer, Tourenplan, Arbeitsbelastung, Kompetenz, Erfahrung und ggf. psychosoziale Komponenten (wie Geschlecht, Herkunft, Sprache etc.) … werden beim Zuteilungsverfahren berücksichtigt. Bei langer Verweildauer werden klare Vertretungsregelungen vereinbart.
Die Kontinuität ist im Dienstplan (Anwesenheitszeiten) und auf der Zuteilungs-/Plantafel (= reale Zuordnung zu den Kunden) erkennbar.
Die kundenbezogene Planung der PN ist für alle Pflegenden verbindlich.
Übernahme der Versorgung durch die PN, wenn diese im Dienst ist. In der Kundendokumentation ist anhand der Handzeichen die Kontinuität der Pflege durch die PN erkennbar.
Die Arbeitszeit der PN ist auf die Kernprozesse der Versorgung abgestimmt.
Erläuterung Direkte Kommunikation (3. Merkmal Primary Nursing)
Erläuterungen: Direkte Kommunikation wird auf die Sammlung, Beurteilung, Steuerung sowie Weitergabe von Informationen über die der primär zuständigen Pflegefachperson zugeordneten Kunden bezogen. Insofern ist die primär zuständige Pflegefachperson die Schlüsselfigur in der Kommunikation mit allen am Betreuungsprozess beteiligten Personen und Institutionen. Hierzu kommuniziert die primär zuständige Pflegefachperson unmittelbar in mündlicher und schriftlicher Form
mit dem Kunden und seinen persönlichen Bezugspersonen/Angehörigen,
mit der sie vertretenden Pflegeperson (AN),
im therapeutischen Team, und
mit vor- und weiterbetreuenden Einrichtungen.
Diese Form der Kommunikation dient zur (Ergebniskriterien)
Beziehungsgestaltung,
Gestaltung und Umsetzung des Pflegeprozesses mit dem Kunden,
Interessensvertretung des Kunden,
Reduzierung von Informationsverlusten, schnelleren lückenlosen Informationsweitergabe
Steuerung der Leistungen für den Kunden unter Berücksichtigung ethischer und ökonomischer Gesichtspunkte,
Sicherstellung von Kontinuität in der Versorgung.
Strukturmerkmale:
Die PN ist allen an der Versorgung des Kunden Beteiligten bekannt.
Die Einrichtung stellt sicher, dass die PN an interprofessionellen Besprechungen teilnehmen kann.
Interprofessionelle Besprechungen (wie z.B. Übergaben, Visiten, Fallbesprechungen oder Therapiebesprechungen) sind organisatorisch und inhaltlich geregelt.
Die PN ist autorisiert, die pflegerische Versorgung zu koordinieren. Dafür den Rahmen zu schaffen liegt in der Verantwortung der obersten pflegerischen Leitungsebene.
Die PN besitzt die fachliche Sicherheit zur Versorgung des Kunden.
Die PN besitzt soziale Kompetenzen zur Kommunikation.
Die PN kann bei Bedarf eigenständig interprofessionelle Fallbesprechungen einberufen/ansetzen.
Prozessmerkmale:
Die PN nimmt an den wesentlichen den Kunden betreffenden interprofessionellen Besprechungen (z.B. Übergaben, Visiten, Pflegevisiten, Fallbesprechungen, Therapiebesprechungen) teil.
Die PN gibt alle für die Versorgung notwendigen Informationen über den Kunden an alle beteiligten Personen weiter und/oder holt fehlende Informationen ein.
Die PN hält regelmäßigen Kontakt zum Kunden und seinen Bezugspersonen.
Die PN bezieht den Kunden und seine Bezugspersonen in die Versorgungsplanung ein.
Die PN ermittelt den Informationsbedarf des Kunden und seiner Bezugspersonen, übernimmt die Information, Beratung und Anleitung des Kunden und seiner Bezugspersonen selbst oder weist die Mitglieder im interprofessionellen Team (z.B. Ärzte, Fachtherapeuten, Fachberater) auf den Informationsbedarf hin.
Die PN übernimmt die Interessenvertretung des Kunden gegenüber allen an der Versorgung Beteiligten.
Die PN übermittelt Informationen während einer Schicht unmittelbar an die sie in der nächsten Schicht vertretende Person (AN)
Erläuterung Übernahme der Verantwortung für die Qualität der am Kunden erbrachten Pflege für die gesamte Aufenthaltsdauer auf der Station/in der Einheit durch die Pflegefachperson – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche
Entsprechend der Verantwortungsübertragung (s. Merkmal 1) verantwortet die PN die Qualität der Pflegeplanung, ihre Umsetzung sowie die Ergebnisse dieser Pflege für die ihr zugeteilten Kunden einschließlich eines geordneten Überleitungsverfahrens in andere Einrichtungen. Diese Verantwortung erstreckt sich über den gesamten Aufenthalt der jeweiligen Kunden auf einer Station und wird bei Schichtwechsel nicht übertragen. Diese neue Art von Verantwortlichkeit ist dem Kunden/seinen Angehörigen gegenüber deutlich zu machen. Diese Verantwortung kann die PN übernehmen, da während ihrer Abwesenheit die Pflegeplanung analog einer ärztlichen Verordnung Gültigkeit und somit verpflichtenden Charakter hat. Die Verantwortung der vertretenden Pflegefachperson (Associated Nurse) liegt in der Ausführung des vorgegebenen Pflegeplans während der Abwesenheit der primär zuständigen Pflegefachperson (s.o). Die Durchführungsverantwortung für die in der Abwesenheit der PN geleistete Pflege liegt selbstverständlich bei der vertretenden Pflegefachperson. Allerdings ist die verantwortliche Pflegefachperson verpflichtet, Abweichungen von der Pflegeplanung oder fehlerhafte Umsetzung seitens der vertretenden Pflegenden mit dieser zu klären, da die Gesamtverantwortung bei ihr bleibt. Hierfür ist eine Kommunikations- und Fehlerkultur zu etablieren, in der konstruktive Kritik und offener Austausch möglich sind. Untrennbar mit Verantwortung verbunden ist die Rechenschaftspflicht. Die Primary Nurse ist gegenüber ihrer/m jeweiligen Vorgesetzten rechenschaftspflichtig. Sie muss ihre Entscheidungen bezüglich der Pflege der ihr anvertrauten Kunden jederzeit darstellen und begründen können. Dies erfordert auch, sich durch persönliche Fortbildung stets auf dem aktuellen Stand des Wissens zu halten. Die Primary Nurse plant die Pflege der ihr zugeteilten Kunden und führt sie im Wesentlichen selbst aus. Dabei übernimmt sie so viel direkte Pflege wie möglich, damit sie die Wirksamkeit der getroffenen Pflegeentscheidungen durch eine intensivierte Pflegebeziehung evaluieren kann. Sie legt fest, welche Qualifikationen für die jeweiligen Pflegeinterventionen notwendig sind, wenn sie die Pflege des Kunden delegiert. Die Anleitung und Beratung der Kunden und deren Bezugspersonen werden überwiegend von der primär zuständigen Pflegefachperson wahrgenommen. Bei akuter Veränderung des Gesundheitszustandes des Kunden muss die Anpassung des Pflegeplans auch in Abwesenheit der PN gewährleistet sein. Die entsprechende Befugnis ist vorab zu regeln.
Planung, Durchführung und Evaluation des Pflegeprozesses erfolgen durch die PN und sind dokumentiert.
Es sind klare Vertretungsregeln definiert für den Fall längerer Abwesenheit der PN.
Definition sicherer Bindungsstil
- Erfahrung als Kind von Zuverlässigkeit, klaren Grenzen und körperlicher Nähe
Definition unsicher-distanzierter Bindungsstil
- aufgrund Erfahrungen emotionaler Ablehnung und Zurückweisung bei hohem Leistungsdruck bestehen Angst vor Abhängigkeit, Emotionsvermeidung, hohem Stresslevel
Definition unsicher-ambivalenter/verstrickter Bindungsstil
- erfährt Bindungspersonen unangemessen und unvorhersehbar, dadurch emotionale Verunsicherung, Trennungsangst, Vermeidung von Unabhängigkeit
Definition desorganisiertes Bindungsmuster
- keine Verarbeitungsstrategie für Trennung, keine Erfahrung von Sicherheit, Nähe kann nicht hergestellt werden, unverarbeitete Traumata vorhanden
Definition Entstehung von Angst in Bezung auf die eigene Urängstlichkeit
Ängstlichere Menschen verarbeiten Erlebnisse und Erfahrungen in ihrem Leben anders als Menschen, die das Glück haben, in Bedingungen groß zu werden, die sie zu einer stabilen und selbstbewussten Persönlichkeit heranwachsen lassen.
Formen von Angst
- situative Angst
- organische Angst
- existenzielle Angst
Defintion Situative Angst
Damit gemeint ist Furcht, die auf ein bestimmtes Ziel gerichtet ist, z. B. die Furcht vor dem Krankheitsfortschritt (Progredienzangst), vor Chemotherapie, medizinischen Prozeduren, vor körperlicher Entstellung oder dem Verlust von Lebensqualität. Aber auch die Furcht vor den Möglichkeiten von Symptomen, die Angst vor Leid bzw. furchtbar leiden zu müssen. Und auch die Angst davor, wie es für die Nahestehenden nach dem Tod weiter geht bzw. die Angst als Angehöriger, den geliebten Menschen zu verlieren, wird unter der situativen Angst verortet.
Definition organische Angst
– Sie umschreibt zum einen Angstzustände, die durch vorhandene somatische Faktoren ausgelöst werden, wie z. B. Luftnot, Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fatigue, Sepsis oder Blutungen. Gerade auch bei Luftnot und Schmerzen können die Ängste auch die Symptomatik verstärken. Organische Angst meint aber auch Angst durch metabolische Störungen wie Hyperkalzämie oder Hypoglykämie bzw. die Angst durch organische Veränderungen wie Hirnmetastasen und ihre Auswirkungen. Darüber hinaus gibt es auch Ängste, die durch Medikamente wie Kortikosteroide, Opioide, Antiemetika oder Bronchodilatatoren hervorgerufen werden können bzw. natürlich auch Entzugssymptome bei medikamenteninduzierter Abhängigkeit.
Definition Existenzielle Angst
Sie kann die Angst vor dem Tod als Jenseitigkeit beinhalten, aber auch die Angst vor der eigenen Endlichkeit wie z. B. die Bilanzierungsangst oder die Angst vor der Sinnlosigkeit des eigenen Lebens. Darüber hinaus kann auch die Angst vor existenzieller Isolation auftreten.
Faktoren an denen man Kriegskinder erkennen kann (Angst)
- nächtliche Unruhe und/oder Angstzustände
- wenig Zulassen von Nähe
- bedrückte/beunruhigte Stimmungslage
- ängstliches, misstrauisches Verhalten
- extrem kontrollierendes Verhalten
- Mühe beim Annehmen von Hilfe, eher altruistisches Verhalten (Gramm n.v.)
Schwierigkeiten, die für PFKs in der Versorgung von Kinder mit Kriegserfahrungen entstehen kann
- Die Körperpflege (Intimpflege) kann zum Trigger für traumatische Erinnerungen werden.
- Existenzielle Angst und Hilflosigkeit werden über Rituale beherrscht (was Pflegekräfte terrorisieren kann).
- Abhängigkeit bei der Nahrungsaufnahme kann Erinnerungen an Hungersituationen hervorrufen. - Pflegekräfte werden zu „Tätern“, wenn sie gegen den Willen der Patienten tätig werden müssen
Empfehlungen für Pflegekräfte im Umgang mit Kriegskindern
- Den Patienten einen sicheren Ort zu bieten, wenn eine Entblößung notwendig ist.
- Sie sollten ebenso dafür sorgen, dass sie nicht alleine untersucht werden.
- Interventionen sollten nicht nachts oder in der Dämmerung erfolgen.
- Patienten sollten nie ungefragt berührt werden.
- Pflegerische und diagnostische Maßnahmen sollten möglichst durch bekannte Personen, die Intimpflege bei Frauen möglichst nur durch Frauen erfolgen.
- Zudem ist die besondere Bedeutung gesicherter Nahrung zu beachten (Gramm n.v.).
- Nicht zuletzt ist eine einfühlsame und #würdewahrende Kommunikation (S.10) gerade auch bei dieser Klientel sehr hilfreich.
Ziele der kollegialen Beratung
- Pflegerische und diagnostische Maßnahmen sollten möglichst durch bekannte Personen, die Intimpflege bei Frauen möglichst nur durch Frauen erfolgen. - Zudem ist die besondere Bedeutung gesicherter Nahrung zu beachten (Gramm n.v.).
Phasen der kollegialen Beratung
1 Rollen festlegen
2 Seinen Fall vorstellen
3 Das Problem definieren
4 Lösungsvorschläge bearbeiten
5 Abschluss
Themen, die sich für eine kollegiale Beratung eignen
Lernen an Vorbildern Angstbewältigung
Lernen an Vorbildern
man greift auf die Erfahrungen zurück und überträgt sie auf die eigene Position
Definition Desensibilisierung Angstbewältigung
Angstauslöser werden in stabilen Situationen präsentiert
Dosen steigen stetig
Hat Erfolge auch beiPhobien
Maßnahmen zum Umgang mit Angst von Patienten
Verständliche Antworten und ehrliche Reaktionen
Aufrichtige Gespräche führen, die suggerieren dass es ein Leben nach der OP gibt
Vor der Operation postoperative Fähigkeiten einüben.
Benefiz in Aussicht stellen, die die Operation mit sich bringen.
Definiton Angst als schlechter Lehrmeister
MEnschen werden einstudierter Verhalten nicht aus Angst ein lassen.
Formen der Angst
- Furcht: Gefühlsreaktion auf eine akute oder erwartete konkrete Gefahr in Form von erhöhtem Herzschlag, flacher Atmung, Zittern, Schweiß und Mundtrockenheit
- Angst: unbestimmte Erwartung, dass etwas Schlimmes passieren könnte (Abb. 1)
- Panik (Angstattacke): übersteigerte bzw. sehr starke Angstreaktion, die sich nicht auf eine spezifische Situation oder besondere Umstände beschränkt und deshalb auch nicht vorhersehbar ist
- Unsicherheit: vorsichtiges, zögerndes, abtastend-zurückhaltendes Verhalten in einer unbekannten Situation
- Ängstlichkeit: bezeichnet eine Persönlichkeitseigenschaft; chronische Unsicherheit, Angespanntheit, Besorgtheit
- Sorge: sich Sorgen machen um jemanden oder um etwas; bezieht sich auf die Zukunft und geht eher mit Nachdenklichkeit und gedrückter Stimmung einher als mit einer Angstreaktion. Der (negative) Ausgang einer Situation wird gedanklich vorweggenommen.
Formen von Bindungstilen
sicherer Bindungsstil
unsicher-distanzierter Bindungsstil
unsicher-ambivalenter/verstrickter Bindungsstil
Richtige Kommunikation in schambehafteten Situationen
• Authentische Kommunikation statt Lügen und Verleugnen von Gefühlen Kongruenz zeigen (erinnere: Rogers!)
Faktoren Angstenstehung
Der Sympathikus schüttet das Hormon Adrenalin aus
Durch Adrenalin wird das Organsystem aktiviert
Stellt den Körper auf (Fight- oder FLight) ein
Paradoxe Einflüsse bei längerer Einwirkung von Angst
Bei auswegslosigkeit kann es zu einer Aktivierung des Parasymphatikus kommen
Puls- und Blutdruckabfälle
Ohnmachtsanfälle
Muskulatur starr und Pupillen geweitet
lähmende Angst
Arten der Angstbewältigung
Impfmethode
Konfrontationsmethode
Systematische Desensiblisierung
Defiition Impfmethode Angstbewältigung
Der Patient wird abgeschwächten Dosen des Angstauslösers ausgesetzt und wir so immung vor die Angst wenn der Auslöser geballter vorkommt.
Definiton Konfrontationsmethode Angstbewältigung
Der Patient wird dem Angstauslöser massiv ausgesetzt bis gar keine Reaktion mehr zustande kommt.
Kompetenzen, die eine Pflegefachkraft beim Thema Scham entwickeln sollte
Relevante schambehaftete Pflegesituationen für Pflegekräfte und Patienten erkennen können Kennen lernen von Definition, Schamformen und Schamauslösern Schamverstärker und schammildernde Strategien kennen lernen zur Umsetzung in der Pflegepraxis Anregung zu mehr Selbstreflexion und Perspektivwechsel zur Erhöhung eigener Pflegequalität und eigener Beziehungsgestaltung in der Pflege
Definition Scham
• Gefühl des Bloßgestelltseins oder die Furcht, bloß gestellt zu werden (Brockhaus) • Scham = komplexes emotionales Geschehen • Betrifft die ganze Person in ihrem Denken, Handeln und Fühlen • Scham vor anderen, weil man Anforderungen von anderen nicht erfüllen kann • Scham vor sich selbst, weil man eigenen Anforderungen an sich selbst nicht gerecht werden kann
• Scham „ist eine Form von Angst, die universell und zugleich immer auch individuell ausgeprägt ist, je nach Lebensgeschichte und kultureller Prägung“ (
Unterschied zwischen Scham und Peinlichkeit
• Gemeinsamkeit: bedrohen den Selbstwert • Peinlichkeit: – Wunschbild stimmt nicht mit dem Bild der Öffentlichkeit überein, vorübergehende missglückte Selbstdarstellung/Fehlleistung • Scham: – die eigenen hohen Ansprüche werden nicht erfüllt, substanziell, längerfristig
Faktoren Scham als Schutzfunktion
• Ausdruck eines Anpassungsmodus an soziale Werte (Regulationsfaktor der Sozialisation) • Warnsignal, wenn Grenzen in Gefahr sind, verletzt zu werden Schutz vor entwürdigenden Handlungen oder auffälligem Verhalten Schutz der Privatsphäre • Kann sogar motivierend wirken
Faktoren Entwicklung vn Scham
• Wird im Verlauf von Sozialisation entwickelt • Im Alter zw. 2 - 4 J. treten erste Anzeichen von Scham auf sich z.B. ggü. anderen nicht mehr nackt zeigen wollen oder verlegen sein, wenn man etwas angestellt hat • Scham war früher erzieherische Maßnahme von Pädagogen („in die Ecke stellen“) • Individuelle Scham ist abhängig von Wertevorstellung des sozialen Umfeldes und je nach Erziehung unterschiedlich ausgeprägt
Symptome Schamgefühl
Erröten Körperhaltung: gesenkter Blick Veränderung des Muskeltonus (zumeist angespannt) Herzklopfen Ggf. Schwindelgefühle Sprachprobleme, z.B. Stottern, zittrige Stimme Wunsch, sich zu verstecken/ zu verschwinden Evtl. Blutdruckveränderungen Schwer von Angst abzugrenzen!
Mögliche Folgen von Scham
Bei besonders ausgeprägten Schamgefühl kann langfristig folgendes auftreten: • Minderwertigkeitsgefühle • Extrem kritische Selbstbeobachtung • Entstehen psychosomatischer Erkrankungen • Depression • Zwangserkrankungen
Formen von Scham
• Körperbezogene Scham • Soziale Scham
Definition Körperbezogene Scham
Nach einer Studie der Uni Heidelberg von 2003 zum Schamerleben von Patientinnen mittels Interviews ergaben sich verschiedene Kategorien von Schamauslösern, die sich zum größten Teil auf den Körper beziehen
Auslöser für Körperbezogene Scham
Nacktheit
Ausscheidung
Schönheitsmakel
Untersuchungen und medizinische Makel
Fehlende Diskretion
Krankheiten
Einflüsse auf körperbezogenes Schamerleben
• Geschlecht der Pflegekraft • Alter der Pflegekräfte und Altersunterschied zwischen Pflegekraft und Patient • Auftreten der Pflegekraft (positiv: freundlich, „menschlich“, keinen Ekel zeigen) • Informationen über pflegerische Maßnahmen und Kenntnis über Ablauf einer Maßnahme
Auslöser von sozialer Scham
• Angewiesen sein auf soziale Unterstützung z.B. in Form von personeller Hilfe (bei der Mobilisation, bei Toilettengängen, beim Essen, Anziehen etc.) Diese Abhängigkeit ist zumeist die Folge körperlicher Einschränkungen Geht oftmals mit dem unangenehmen Gefühl einher, andere zu „belasten“ z.B. in Form von finanzieller Stütze
Richtiges Verhalten in schamauslösenden Situationen
• Scham wahrnehmen durch bewusstes Beobachten der Mimik und Gestik der Patienten während der Pflegehandlung • Bei Erkennen von Scham nicht ignorieren, sondern entsprechend handeln o z.B. nachfragen, ob die Situation so in Ordnung ist oder ob etwas getan werden kann, damit sich der Patient besser fühlt
Faktoren Entstehung von Ekel
Das Gefühl Ekel entsteht im Mandelkern (Amygdala) des limbischen Systems
wird bei Ekelreaktionen aktiviert
Angeborene Fähigkeit, Ekel zu empfinden
Erwerb von konkreten Ekelgefühlen allerdings erst im Laufe der ersten Lebensjahre durch Sozialisation
Beispiele für allgemeingültige Ekelprodukte
• Leichen
• Offene Wunden
• Körperprodukte (Kot, Urin, Eiter)
• Geruch verdorbener Lebensmittel
• Bestimmte Tiere (z.B. Insekten, Maden, Parasiten)
Ausprägung von Ekel ggü. diesen Objekten differiert je nach Kulturkreis!
Typische Mimik bei Ekel
Zusammengekniffene Augen
Gerümpfte Nase
Hochgezogene Lippen
Nach unten gezogene Lippen
Bei starkem Ekel:
rausgestreckte Zunge
Ekel aus psychologischer Sicht
Ekel ist eine fundamentale selbstständige Emotion, die oftmals mit den zwei weiteren Emotionen Zorn und Geringschätzung/Verachtung durch Distanz auftritt (= sog. „Feindseligkeitstrias)
Somatische Reaktionen auf Ekel
• Würgereflex
• Speichelfluss
• Übelkeit mit Brechreiz
• Schweißausbrüche
• Im Extremfall starker Blutdruckabfall bis hin zur Ohnmacht
Generelle Faktoren Reaktionen auf Ekel
• Beeinflusst das Denken und Verhalten
• Auftreten unangenehmer Assoziationen
• Fluchtgedanken
• Eventuell Veränderung der Sprache
• Schwierigkeit, eigene Ekelreaktionen zu kontrollieren, dass niemand etwas merkt
Kennzeichen Ekel
Widerwillen gegen Substanzen und Objekte wie Nahrung, Exkremente und verwesendes Material oder gegen Gerüche
Begriffsbestimmung Ekel
„Ekel ist ein starkes abwehrendes Gefühl, das mit körperlichen Reaktionen wie Übelkeit, Erbrechen, Würgen und schlechtem Geschmack im Mund einhergeht“
Definition Ekel als Basisemotion
• Ekel ist eine angeborene Basisemotion zum Schutz des Körpers vor Giften und als Warnung vor verdorbener Nahrung
• Auch als Schutz vor Erkrankung und Ansteckung
• Bereits bei Neugeborenen vorhanden
Typische Faktoren Mimik bei Ekel
Formen der Macht
Macht durch Legitimation
Macht durch Sachkenntnis
Macht durch Sympathie/Identifikation
Macht durch Belohnung
Macht durch Bestrafung
Unterformen Macht durch Legitimation
Funktional: WIr brauchen einen Vorgesetzten, die uns sagnt wo es lang geht, damit es funktiniert
Norminativ: Vorgesetzten folgt man nunmal, das ist meine Pflicht als Angestellter.
Definition Macht durch Sachkenntnis
Ich schätze das fachliche Können und das Wissen meines Vorgesetzten. Ich kann viel von ihm lernen.
Sie ist nett, ich mag sie
Definition Macht durch Belohnung
Meine Vorgesetzte kann mir helfen, mir ein gutes Zeugnis ausstellen, mich fördern
Definition Macht durch Bestrafung
Meine Vorgesetzte kann mich benachteiligen
Beispiele Informelle Machtstrukturen
Macht durch Beziehung
Macht durch Abwertung
Macht durch Mobbing
Macht durch Verunsicherung
Gründe warum man sich in der Pflege Gedanken über Ekel machen sollte
• Ekelerregende Pflegesituationen gehören zum Berufsalltag und sind damit unausweichlich
• Oftmals wird in der Berufspraxis das Thema Ekel verdrängt oder tabuisiert
• Immer wiederkehrende unreflektierte Ekel- und Schamsituationen, deren Verdrängung und das sich nicht Zugestehen von Ekel und Scham können langfristig zum „Abstumpfen“ und „Ausbrennen“ im Pflegeberuf führen
Definition Ekel
Formen der Macht durch Sprache
Verbale Sprache
Nonverbale Sprache
Übergeordnete Formen der Macht
Macht durch Sprache
Macht durch Wissen
Instrumente der Macht
Überzeugung
Manipulation
Zwang
Formen von Zwang bei der Ausübung der Macht
Physikalischer Zwang
Wirtschaftlicher Zwang
Sozialer Zwang
Seelischer Zwang
Zwei Mythen über Ekeln in der Pflege
• Irgendwann ist man vor Ekel abgehärtet! • Um in der Pflege arbeiten zu können, muss man sich vor nichts ekeln dürfen
Falscher Umgang mit Ekel bei Pflegekräften
Flucht • Aber: In der Pflege ist Flucht nicht möglich, Umgang mit ekelerregenden Situationen gehört zu den Aufgaben der Pflegenden! • Durch unerfüllten Wunsch der Flucht kommt es häufig zu Frust • Frustration führt auf Dauer zu Aggression • Aggression kann zu Gewalt in der Pflege führen
Faktoren Gesunder Umgang mit Ekel
• Man darf sich ekeln • Es ist normal, dass es anderen auch so geht • Ekel sollte jedoch möglichst nicht dem Patienten gezeigt werden • Verschiedene Bewältigungsstrategien erproben und die individuell am wirkungsvollsten Strategien in eigenes Pflegehandeln integrieren
Ebene 1 des Ekelmanagements
Vermeidung/Reduktion Ekel erregender Situationen durch gute Pflegeplanung und gute Pflege
Ebene 2 des Ekelmanagements
Größtmöglicher Schutz im Umgang mit Ekelerregendem
Ebene 3 des Ekelmanagements
Abwehr von Ekelgefühlen durch Perspektivwechsel
Ebene 4 des Ekelmanagements
Auszeit nach Ekel erregenden Tätigkeiten
Relevanz Thema Scham in der Pflege
• eigene Scham als Pflegekraft & die des Patienten
- häufig zu wenig thematisiert, tabuisiert oder nicht erkannt
zeigt sich auch in geringer Anzahl an Studien hierzu
• Verleugnung von Schamgefühlen kann zum Eintreten von Abwehrmechanismen und zu einer unpersönlichen und unterkühlten Arbeitsweise führen
- geminderter Qualität von Pflege und Pflegebeziehungen
Zuletzt geändertvor 4 Monaten