Zusammensetzung Atemluft
Stickstoff 78%
Sauerstoff (O2) 21%
Kohlendioxid (CO2) 0,03%
Edelgase 0,97%
Wie wird die Asthmakontrolle überwacht?
Regelmäßige Beurteilung der Symptomkontrolle (Tagessymptome, nächtliche Beschwerden, Notwendigkeit von Bedarfsmedikation, Einschränkungen im Alltag).
Peak-Flow-Messungen zur Überwachung der Lungenfunktion.
Anpassung der Therapie (Step-up oder Step-down) basierend auf der Krankheitskontrolle.
Regelmäßige Überprüfung der Inhalationstechnik und Adhärenz.
Was bedeutet Step-up und Step-down in der Asthma-Stufentherapie?
Step-up: Bei unzureichender Symptomkontrolle oder häufigen Exazerbationen wird die Therapie intensiviert (Erhöhung der ICS-Dosis, Hinzufügen von LABA oder LTRA).
Step-down: Bei guter Symptomkontrolle über mindestens 3 Monate wird die Medikation reduziert (z.B. Reduktion der ICS-Dosis).
Ziel Step-Up- und Step-Down-Methode
Ziel: Langfristig die niedrigste effektive Medikamentendosis beibehalten
Wann werden Biologika in der Asthma-Stufentherapie eingesetzt?
Biologika (z.B. Omalizumab, Mepolizumab, Benralizumab, Dupilumab) werden in Stufe 5 bei schwerem, unkontrolliertem Asthma eingesetzt.
Voraussetzung: Eosinophilie oder allergisches Asthma, das auf konventionelle Therapie (ICS + LABA) nicht ausreichend anspricht.
Regelmäßige subkutane Injektionen zur Blockierung von spezifischen Entzündungswegen (z.B. IgE, IL-5).
Welche Maßnahmen werden bei akuten Asthma-Exazerbationen ergriffen?
Sofortige Anwendung von SABA (Salbutamol) oder ICS + Formoterol bei Bedarf.
Systemische Glukokortikoide (z.B. Prednisolon) zur schnellen Entzündungshemmung.
Sauerstoffgabe bei Hypoxie (Sauerstoffsättigung <92%).
Bei schweren Exazerbationen: Notfallmedizinische Versorgung, evtl. Intensivtherapie.
Warum wird ICS + Formoterol zunehmend als Bedarfsmedikation empfohlen?
ICS + Formoterol (z.B. Budesonid + Formoterol) bietet eine schnelle Bronchodilatation und gleichzeitig eine entzündungshemmende Wirkung.
Es verringert das Risiko von schweren Exazerbationen im Vergleich zur alleinigen Verwendung von SABA.
Wird in den neuesten GINA-Leitlinien als Bedarfsmedikation ab Stufe 1 empfohlen, um eine sicherere Behandlung zu gewährleisten.
Welche Maßnahmen ergreifen Sie bei einem akuten Asthmaanfall?
Ruhe bewahren, beim Patienten bleiben
Frischluftzufuhr
Beengende Kleidung öffnen bzw. ausziehen
Oberkörperhochlagerung, Kutschersitz oder eine andere atemerleichternde Position
Peak-Flow-Messung
Unterstützung und Anleitung beim Inhalieren der Notfallmedikamente
kurzwirksame ß2-Sympathomimetika, ggf. O2 und Kortison
Lippenbremse anwenden
Welche grundlegenden Kriterien werden verwendet, um den Grad der Asthma-Kontrolle zu bewerten?
Tagessymptome: Auftreten häufiger als 2-mal pro Woche?
Nächtliches Erwachen: Treten Symptome während der Nacht auf?
Bedarfsmedikation: Wird SABA mehr als 2-mal pro Woche benötigt?
Aktivitätsbeschränkungen: Werden Alltagsaktivitäten durch Asthma eingeschränkt?
Was charakterisiert gut kontrolliertes Asthma?
Tagessymptome: Weniger als 2-mal pro Woche.
Nächtliches Erwachen: Keine Symptome.
Bedarfsmedikation: Weniger als 2-mal pro Woche.
Aktivitätsbeschränkungen: Keine Einschränkungen im Alltag.
Peak-Flow-Werte: Normal oder nahe normal.
Exazerbationen: Keine oder selten.
Welche Kriterien kennzeichnen teilweise kontrolliertes Asthma?
Tagessymptome: Mehr als 2-mal pro Woche.
Nächtliches Erwachen: Gelegentlich (mindestens einmal pro Woche).
Bedarfsmedikation: Mehr als 2-mal pro Woche.
Aktivitätsbeschränkungen: Leichte Einschränkungen im Alltag.
Peak-Flow-Werte: Leichte Einschränkungen der Lungenfunktion.
Exazerbationen: Gelegentlich, aber nicht schwer.
Welche Kriterien definieren ungenügend kontrolliertes Asthma?
Tagessymptome: Täglich.
Nächtliches Erwachen: Regelmäßig.
Bedarfsmedikation: Täglicher Bedarf.
Aktivitätsbeschränkungen: Starke Einschränkungen im Alltag.
Peak-Flow-Werte: Deutliche Einschränkungen der Lungenfunktion.
Exazerbationen: Häufige und schwere Exazerbationen.
Wie wird die Langzeitkontrolle des Asthmas überwacht?
Regelmäßige Überprüfung der Symptomatik (Tagessymptome, nächtliche Symptome, Bedarfsmedikation).
Peak-Flow-Messungen zur Kontrolle der Lungenfunktion.
Beurteilung der Exazerbationen und Hospitalisierungen.
Bewertung der Lebensqualität und Auswirkungen auf den Alltag.
Anpassung der Medikation je nach Krankheitskontrolle (Step-up oder Step-down).
Welche Rolle spielt die Peak-Flow-Messung bei der Asthma-Kontrolle?
Peak-Flow-Messungen geben Auskunft über die Lungenfunktion und helfen, Verschlechterungen frühzeitig zu erkennen.
Ein Rückgang des Peak-Flows um mehr als 20% kann auf eine Verschlechterung der Asthmakontrolle hinweisen.
Patienten können den Peak-Flow täglich messen, um ihren individuellen Verlauf zu überwachen.
Welche Fragen helfen, die Asthma-Kontrolle im Gespräch mit dem Patienten zu bewerten?
Hatten Sie in den letzten 4 Wochen häufiger als 2-mal pro Woche Asthma-Symptome?
Haben Sie in den letzten 4 Wochen Bedarfsmedikation häufiger als 2-mal pro Woche verwendet?
Haben Sie nachts aufgrund von Asthma schlecht geschlafen oder sind Sie aufgewacht?
Hat Asthma Sie in den letzten 4 Wochen daran gehindert, Ihre normalen Aktivitäten auszuführen?
Was sind Exazerbationen und wie beeinflussen sie die Asthma-Kontrolle?
Exazerbationen sind akute Verschlechterungen der Asthma-Symptome, oft ausgelöst durch Infekte, Allergene oder Stress.
Häufige oder schwere Exazerbationen zeigen eine unzureichende Asthma-Kontrolle und können eine Intensivierung der Therapie erfordern.
Patienten sollten einen Notfallplan haben, um im Falle einer Exazerbation schnell handeln zu können.
Welche Rolle spielt das Selbstmanagement bei der Asthma-Kontrolle?
Patienten sollten geschult werden, Frühwarnzeichen von Exazerbationen zu erkennen.
Regelmäßige Peak-Flow-Messungen und das Führen eines Asthmatagebuchs helfen, den Verlauf zu überwachen.
Patienten sollten wissen, wann sie ihre Bedarfsmedikation anwenden und wann sie ärztliche Hilfe suchen müssen.
Schulung zur richtigen Inhalationstechnik ist essenziell für die Wirksamkeit der Therapie.
Wann wird eine Step-up- bzw. Step-down-Therapie empfohlen?
Step-up: Wenn die Asthma-Kontrolle unzureichend ist (z.B. tägliche Symptome, häufige Exazerbationen), wird die Medikation intensiviert.
Step-down: Bei guter Asthma-Kontrolle über mindestens 3 Monate kann die Medikation schrittweise reduziert werden, um die niedrigste wirksame Dosis zu finden.
Die regelmäßige Überprüfung der Asthma-Kontrolle ist dabei entscheidend.
Welche Risikofaktoren begünstigen eine unzureichende Asthma-Kontrolle?
Schlechte Adhärenz bei der Medikamenteneinnahme.
Falsche Inhalationstechnik.
Exposition gegenüber Allergenen oder Rauchen.
Begleiterkrankungen wie Adipositas, COPD, psychische Erkrankungen oder Rhinitis.
Unzureichende Therapieanpassung bei Veränderung des Krankheitsverlaufs.
Wie sieht die Therapie auf Stufe 4 aus?
Medikation: Mittelhoch dosiertes ICS + LABA.
Alternative: Kombination von ICS mit LTRA oder Tiotropium (LAMA) bei unzureichender Kontrolle.
Einsatz von Biologika (z.B. Omalizumab) kann erwogen werden, besonders bei allergischem oder eosinophilem Asthma.
SABA oder ICS + Formoterol bei Bedarf.
Was ist die Therapie der Wahl auf Stufe 5?
Medikation: Hoch dosiertes ICS + LABA.
Zusatztherapien: Tiotropium (LAMA), Biologika (z.B. Mepolizumab, Benralizumab, Dupilumab) bei spezifischen Asthmaformen.
Orale Glukokortikoide (z.B. Prednisolon) nur bei schwerer Exazerbation oder unzureichender Kontrolle.
Regelmäßige Überprüfung durch einen Spezialisten für Asthma.
Nebenwirkungen von langwirksamen Anticholinergika
Mundtrockenheit
Harnverhalt.
Nebenwirkungen Theophyllin
Erweiterung der Bronchien durch Hemmung der Phosphodiesterase und Steigerung der Atemmuskulaturaktivität.
Anwendung Theophyllin
Reservemittel bei unzureichender Kontrolle durch andere Medikamente.
Nebenwirkung Theophyllin
Enge therapeutische Breite, häufig Nebenwirkungen wie Tachykardie, Übelkeit, Schlaflosigkeit, Krampfanfälle bei Überdosierung.
Wirkung Omalizumab
Monoklonaler Antikörper, der IgE blockiert und so die allergische Entzündungskaskade unterbricht.
Anwendung Omalizumab
Schweres, allergisches Asthma, das mit konventioneller Therapie nicht kontrolliert werden kann.
Verabreichung Omalizumab
Subkutan alle 2 bis 4 Wochen.
Nebenwirkungen Omalizumab
Lokale Reaktionen an der Injektionsstelle, selten anaphylaktische Reaktionen.
Wirkung Mepolizumab
Monoklonaler Antikörper gegen Interleukin-5 (IL-5), was die Anzahl der Eosinophilen reduziert und die Entzündung in den Atemwegen verringert.
Anwendung Mepolizumab
Schweres eosinophiles Asthma, das auf andere Therapien nicht anspricht.
Nebenwirkungen Mepolizumab
Kopfschmerzen, Reaktionen an der Injektionsstelle, leichte Infektionen.
Beispiele für orale Glukokortikoide
Prednisolon
Methylprednisolon
Wirkung Orale Glukokortikoide
Starke systemische Entzündungshemmung.
Anwendung orale Glukokortikoide
Kurzzeitige Gabe bei akuten schweren Asthmaanfällen oder bei schwerem, unkontrolliertem Asthma.
Nebenwirkungen orale Glukokortikoide
Gewichtszunahme, Bluthochdruck, Osteoporose, Diabetes, Cushing-Syndrom bei Langzeitanwendung.
Beispiele für Biologika
Dupilumab (Anti-IL-4/IL-13)
Benralizumab (Anti-IL-5R).
Wirkung Biologika
Blockieren spezifische Entzündungswege (z.B. IL-5 oder IL-4/IL-13), die für die eosinophile Entzündung und allergische Reaktionen verantwortlich sind.
Anwendung Biologika
Schwere Asthmaformen, die nicht auf konventionelle Therapien ansprechen.
Verabreichung Biologika
Subkutan alle 2-4 Wochen.
Nebenwirkungen Biologika
Lokale Reaktionen
Infektionen
Kopfschmerzen.
Pflegemaßnahmen Asthma Bronchiale
Patientenmaßnahmen
Atemerleichterende Positionen
Atemtechniken
Medikamentenmanagement
Asthmaschulung
Notfallmanagement
Psychosoziale Unterstützung
Ernährungsmanagement
Körperliche Aktivität und Atemtraining
Asthmatagebuch führen
Maßnahmen Patientenbeobachtung (Asthma Bronchiale)
Überwachung der Atemfrequenz, Atemtiefe und Atemmuster (z.B. verlängertes Ausatmen, Einsatz der Atemhilfsmuskulatur).
Kontrolle der Sauerstoffsättigung (SpO2) und bei Bedarf Blutgasanalyse.
Beurteilung der Hautfarbe (Zyanose als Zeichen von Hypoxie).
Beobachtung auf Husten, Atemnot und pfeifende Atemgeräusche (Giemen).
Überprüfung der Medikamentenwirkung und mögliche Nebenwirkungen.
Maßnahmen Atemerleichterende Positionen (Asthma Bronchiale)
Kutschersitz: Patient sitzt mit nach vorne gebeugtem Oberkörper und stützt die Arme auf den Oberschenkeln ab, um die Atemhilfsmuskulatur zu entlasten.
Torwartstellung: Stehen mit leicht nach vorne gebeugtem Oberkörper und auf den Knien abgestützten Armen.
Oberkörperhochlagerung: Hilft, die Lungenbelüftung zu verbessern und die Atemarbeit zu erleichtern.
Maßnahmen Atemtechniken (Asthma Bronchiale)
Lippenbremse: Verlängertes Ausatmen durch halbgeschlossene Lippen, um den Druck in den Atemwegen zu erhöhen und die Bronchien offen zu halten.
Zwerchfellatmung (Bauchatmung): Tiefes Ein- und Ausatmen, um die Lungenkapazität optimal zu nutzen und die Atemhilfsmuskulatur zu entlasten.
Atemrhythmus schulen: Ruhiges und gleichmäßiges Atmen fördern, um Panik und Hyperventilation zu vermeiden.
Maßnahmen Medikamentenmanagement (Asthma Bronchiale)
Anleitung zur korrekten Anwendung von Inhalatoren (z.B. Dosieraerosole, Pulverinhalatoren).
Erinnerung an die regelmäßige Einnahme der verordneten Basistherapie (z.B. inhalative Glukokortikoide).
Aufklärung über die Notfallmedikamente (SABA) und deren korrekte Anwendung bei einem Asthmaanfall.
Überwachung der Nebenwirkungen von Medikamenten, wie Zittern oder Herzrasen.
Maßnahmen Schulung zur Vermeidung von Triggern (Asthma Bronchiale)
Identifikation und Vermeidung von individuellen Auslösern (z.B. Allergene, Rauch, Kälte, körperliche Anstrengung).
Ratschläge zur allergenfreien Gestaltung des Wohnraums (z.B. Hausstaubmilbenallergie: Matratzenüberzüge, regelmäßiges Lüften).
Aufklärung über den Zusammenhang von Stress und Asthmaanfällen sowie Methoden der Stressbewältigung.
Vermeidung von Reizstoffen wie Tabakrauch und Luftverschmutzung.
Maßnahmen Notfallmanagement (Asthma Bronchiale)
Sofortige Anwendung des Notfallmedikaments (SABA, z.B. Salbutamol).
Atemerleichternde Position einnehmen lassen (z.B. Kutschersitz).
Beruhigend auf den Patienten einwirken, um Panik zu vermeiden.
Sauerstoffgabe bei Bedarf (bei Hypoxie oder starker Atemnot).
Notarzt verständigen, wenn sich der Zustand trotz Medikation nicht bessert (Status asthmaticus).
Maßnahmen psychosoziale Unterstützung (Asthma Bronchiale)
Unterstützung bei der Bewältigung von Ängsten, die durch Asthmaanfälle entstehen können.
Beratung zur Teilnahme an Asthma-Schulungen oder Selbsthilfegruppen, um den Umgang mit der Erkrankung zu erleichtern.
Förderung der Krankheitsakzeptanz durch gezielte Aufklärung und positive Motivation.
Hilfe bei der Einbindung der Therapie in den Alltag und berufliche sowie soziale Aktivitäten.
Maßnahmen Ernährungsberatung (Asthma Bronchiale)
Ausgewogene Ernährung zur Unterstützung des Immunsystems und zur Vorbeugung von Atemwegsinfektionen.
Meiden von Lebensmitteln, die Asthmaanfälle triggern können (z.B. Nahrungsmittelallergien).
Beratung zur Vermeidung von Übergewicht, da Adipositas Asthma verschlimmern kann.
Ausreichend Flüssigkeitszufuhr, um zähen Schleim in den Atemwegen zu verflüssigen.
Maßnahme Körperliche Aktivität und Atemtraining (Asthma Bronchiale)
Regelmäßige Bewegung zur Verbesserung der allgemeinen Lungenfunktion und Kondition.
Individuell angepasstes Training zur Reduktion der bronchialen Hyperreagibilität.
Schulung in speziellen Atemübungen (z.B. Atemgymnastik), um die Atemmuskulatur zu stärken und die Atemtiefe zu fördern.
Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren können besonders vorteilhaft sein.
Maßnahmen Umgang mit Angst und Stress (Asthma Bronchiale)
Aufklärung darüber, dass Stress und Angst Asthmaanfälle auslösen oder verstärken können.
Förderung von Entspannungstechniken (z.B. progressive Muskelentspannung, Yoga, Meditation).
Unterstützung bei der Entwicklung von Routinen, die helfen, mit Asthma gelassener umzugehen.
Sicherstellen, dass Patienten einen Notfallplan haben, um sich in akuten Situationen sicherer zu fühlen.
Faktoren Asthma Tagebuch
Tägliche Dokumentation von Symptomen, Peak-Flow-Messungen und Medikamenteneinnahme.
Erkennen von Trends und möglichen Auslösern von Verschlechterungen.
Bessere Kommunikation mit dem behandelnden Arzt durch detaillierte Informationen zur Krankheitskontrolle.
Unterstützung bei der individuellen Anpassung der Therapie.
Durchführung Peak-flow
Pat. atmet erst maximal ein
Schnelle und kräftige Ausatmung in das Gerät
das Gerät gleicht den Atemspitzenstoß mit den Normwerten ab
das Ergebnis wird in l/min angezeigt
Was ist das Grundprinzip der Asthma-Stufentherapie?
Die Asthma-Stufentherapie ist ein schrittweises Vorgehen, bei dem die medikamentöse Behandlung an die Schwere der Asthmasymptome und die Kontrolle der Erkrankung angepasst wird.
Ziel: Optimale Symptomkontrolle mit minimalen Medikamenten.
Bei gutem Krankheitsverlauf: "Step down" (Reduktion der Medikation).
Bei unzureichender Kontrolle: "Step up" (Intensivierung der Therapie).
Wie wird Asthma auf Stufe 1 behandelt?
Medikation: SABA bei Bedarf (z.B. Salbutamol) für schnelle Bronchodilatation.
Keine Dauermedikation notwendig, wenn nur seltene, milde Symptome auftreten.
In neueren Leitlinien wird empfohlen, direkt auf ICS + Formoterol umzusteigen, um das Risiko von Exazerbationen zu verringern.
Wie wird Asthma auf Stufe 2 behandelt?
Tägliche niedrig dosierte ICS (z.B. Budesonid, Beclometason) zur Reduktion der Entzündung.
Alternative: Leukotrien-Rezeptor-Antagonist (LTRA, z.B. Montelukast) oder Kombination aus ICS + Formoterol bei Bedarf.
Ergänzend: SABA bei Bedarf.
Was ist die empfohlene Therapie auf Stufe 3?
Medikation: Kombinationstherapie aus niedrig dosiertem ICS + LABA (z.B. Formoterol + Budesonid).
Alternative: Mitteldosierte ICS oder LTRA zusätzlich zu ICS.
SABA weiterhin bei Bedarf, oder ICS + Formoterol als Bedarfsmedikation.
Regelmäßige Kontrolle der Symptomkontrolle und Medikamenteneinnahme.
Anwendung (Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten
Add-on-Therapie bei leichtem bis mittelschwerem Asthma, besonders bei allergischem Asthma und Belastungsasthma.
Nebenwirkungen Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten
Kopfschmerzen, gastrointestinale Beschwerden, seltene psychiatrische Nebenwirkungen (z.B. Albträume).
LAMA Abk
Langwirksame Anticholinergika
Beispiel für langwirksame Anticholinergika
Tiotropium
Wirkung Langsamwirksame Anticholinergika
Blockieren muskarinische Acetylcholinrezeptoren, was zu einer Bronchodilatation führt.
Anwendung von langwirksamen Anticholinergika
Add-on-Therapie bei schwerem Asthma, besonders bei Patienten mit häufigen Exazerbationen.
Wirkung Inhalative Glukokortikoide
Hemmen die Entzündungsreaktion in den Atemwegen, reduzieren Schleimhautödeme und bronchiale Hyperreagibilität.
Anwendung von inhalativen Glukokortikkoiden
Langzeittherapie zur Kontrolle von Asthma. Sie sind die Basistherapie bei persistierendem Asthma.
Nebenwirkungen inhalative Glukokortikoide
Heiserkeit
Mundsoor
selten systemische Nebenwirkungen bei hoher Dosierung.
Wirkung Kombinationspräparate (ICS + LABA)
Kombination von entzündungshemmender Wirkung der ICS und der bronchienerweiternden Wirkung der LABA.
Anwendung Kombinationspräparate (ICS + LABA)
Mittel der Wahl bei mittel- bis schwergradigem Asthma, wenn eine alleinige ICS-Therapie nicht ausreicht.
Vorteil einer Kombinationspräparate (ICS + LABA)
Bessere Symptomkontrolle und weniger Asthmaanfälle.
Abk LTRA
Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten
Beispiel Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten
Montelukast
Abkürzung LABA
Long-Acting Beta-2-Agonists
Beispiele für LABA
Formoterol
Salmeterol.
Wirkung LABA
Lang anhaltende Bronchodilatation (bis zu 12 Stunden) durch Aktivierung der Beta-2-Rezeptoren.
Anwendung LABA
Dauertherapie zur Asthmakontrolle in Kombination mit inhalativen Glukokortikoiden (ICS). Nicht als Monotherapie geeignet.
Nebenwirkungen LABA
Tachykardie
Tremor
Beispiele für Inhalative Glukokortikoide
Budesonid
Beclometason
Fluticason.
Beispiel für SABA
Salbutamol, Fenoterol.
Wirkung SABA
Schnelle Bronchodilatation durch Aktivierung der Beta-2-Rezeptoren an der glatten Muskulatur der Atemwege.
Anwendung SABA
Akuttherapie bei Asthmaanfällen, da Wirkung innerhalb von Minuten (Wirkdauer: 4-6 Stunden).
Nebenwirkungen SABA
Nervosität.
Welche Bedeutung hat die FeNO-Messung bei der Diagnostik von Asthma bronchiale?
Messung des exhalierten Stickstoffmonoxids als Marker für eosinophile Entzündung.
Erhöhte FeNO-Werte (>25-50 ppb) deuten auf entzündliches (meist allergisches) Asthma hin.
Einsatz zur Verlaufskontrolle und Beurteilung der Entzündungsaktivität.
Drei Aspekte der Therapie bei Asthma Bronchiale
Vermeidung von Auslösenden Faktoren
Medikamentöse Therapie
Atemunterstützende Maßnahmen
Abkürzung SABA
Short-Acting Beta-2-Agonists
Definition Asthma Bronchiale
Asthma ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege, die durch eine Überempfindlichkeit (Hyperreaktivität) des Bronchialssystems und Atemwegsobstruktionen gekennzeichnet ist. Astmhama tritt typischerweise anfallsartig auf und zeigt sich durch akute Dyspnoe (Atemnot), die spontan oder durch entsprechende Behandlung zumindest teilweise reversibel (umkehrbar) ist.
Ursachen Asthma Bronchiale
Genetische Veranlagung
Allergene
Virusinfektionen
inhaltive Reizstoffe
Drei Mechanismen, die die Atemwegsobstruktion bei Asthma Bronchiale verursachen
Schleimödem
Bronchospasmen
Dyskrenie
Definition Schleimhautödem
entzündliche Schwellung der Bronchialschleimhaut
Definition Bronchospasmus/Bronchokonstriktion
Verkrampfung der Bronchoialmuskulatur
Definition Dyskrenie
vermehrte Produktion zähen Schleims
Unterscheidung Asthma Bronchiale
extrinsisches Asthma
intrinisisches Asthma
Definition Allergisches (extrinsisches) Asthma Bronchiale
beginnt meistens im Kindesalter
Auslöser:
Pollen
Hausstaub
Tierhaare
beruht auf einer IgE-vermittelten Allergie vom Soforttyp
Definition NIcht allergisches (intrinsisches) Asthma
beginnt im Erwachsenenalter
ausgelöst durch unspezifische Reize
Anstrengung
Infektion
Luftverschmutzung
Medikamente
NSAR
ß-Rezeptoren-Blocker
psychische Belastungen
Formen von intrinsischem Asthma
Infektionsasthma
Anstrengungsasthma
Analgetikaasthma
Symptome Asthma Bronchiale
Dyspnoe
trockener Husten
Engegfühl im Brustkorb
Unruhe
Ängstlichkeit
Tachpnoe
besonders bei der Ausatmung bemerkmbar
Komplikationen Asthma Bronchiale
Status athmaticus
Atemstillstand
Definition Status asthmaticus
Ein Anfall lässt sich trotz medikamentöser Behandlung nicht durchbrehen, exs besteht die Gafahr einer lebensbedrohlichen respiatorischen Insuffizienz
Welche Aspekte der Anamnese sind für die Diagnostik von Asthma bronchiale wichtig?
Typische Symptome: Husten, Atemnot, pfeifende Atemgeräusche (Giemen), Engegefühl in der Brust.
Symptomvariationen: Variabilität der Symptome (z.B. Verschlimmerung nachts oder bei Belastung).
Auslöser: Allergene, körperliche Anstrengung, Kälte, Infekte, Medikamente (z.B. Betablocker, ASS).
Familiäre Vorbelastung: Asthma, Allergien, atopische Erkrankungen.
Vorangegangene Erkrankungen: Frühere Atemwegsinfektionen, atopische Dermatitis, allergische Rhinitis.
Was sind mögliche Befunde bei der körperlichen Untersuchung eines Patienten mit Asthma bronchiale?
Giemen (pfeifende Atemgeräusche) über der Lunge, besonders beim Ausatmen.
Verlängerte Ausatmungsphase.
Zeichen einer Überblähung der Lunge bei schwerem Asthmaanfall (Trommelbauch, verkleinerter Atemweg).
Normale Befunde zwischen den Symptomen möglich.
Welche Befunde in der Spirometrie sprechen für Asthma bronchiale?
Reduzierte Einsekundenkapazität (FEV1).
FEV1/FVC (Tiffeneau-Index) unter 70% (normal: >75-80%).
Reversibilitätstest: Anstieg von FEV1 um mindestens 12% und 200 ml nach Inhalation eines Bronchodilatators.
Was misst die Peak-Flow-Messung und wie wird sie bei Asthma bronchiale eingesetzt?
Misst den maximalen Atemfluss beim Ausatmen (PEF).
Hilfreich zur Überwachung der Atemwegsobstruktion im Verlauf.
Tägliche Schwankungen von mehr als 20% im PEF sprechen für unkontrolliertes Asthma.
Wann wird ein Bronchoprovokationstest durchgeführt und was misst er?
Durchführung bei unklarer Spirometrie und Verdacht auf Asthma.
Inhalation eines Reizstoffs (z.B. Methacholin, Histamin) zur Provokation von Bronchospasmen.
Positive Reaktion: Reduktion von FEV1 um >20%.
Welche Rolle spielt die Allergiediagnostik bei Asthma bronchiale?
Haut-Prick-Test oder spezifische IgE-Antikörperbestimmung zum Nachweis von allergischen Auslösern (z.B. Pollen, Hausstaubmilben).
Wichtig für die Identifikation und Vermeidung von Allergenen als Trigger.
Welche Laborparameter können bei Asthma bronchiale Hinweise liefern?
Eosinophilie im Blutbild (Hinweis auf allergisches Asthma).
Erhöhtes Gesamt-IgE bei atopischen Patienten.
Blutgasanalysen bei schweren Asthmaanfällen: Hypoxie und Hyperkapnie möglich.
Welche Rolle spielt das Röntgen-Thorax in der Diagnostik von Asthma bronchiale?
Röntgen-Thorax meist unauffällig bei Asthma.
Kann andere Ursachen von Atemwegsbeschwerden ausschließen (z.B. Pneumothorax, Infektionen).
Welche Erkrankungen sollten bei der Diagnose von Asthma ausgeschlossen werden?
Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD).
Herzinsuffizienz (kardiale Asthma-Symptome).
Bronchiektasen.
Fremdkörperaspiration.
Vocal Cord Dysfunction.
Leicht persistierendes Asthma (Stufe 2)
Symptome
Symptome:
Mehr als 2-mal pro Woche, aber nicht täglich
Nächtliche Symptome mehr als 2-mal pro Monat
Körperliche Aktivität kann gelegentlich beeinträchtigt sein
Lungenfunktionswerte
FEV1 ≥ 80 % des Sollwerts
PEF-Variabilität 20-30 %
Zusätzliche Symptome bei Leichtem bis mittelschwerem Asthma-Anfall
Leichter Anstieg der HF
Leichte Tachypnoe
Peak-Flow Wert bei mind. 50% des PBW
Sprechen ist möglich
Zusätzliche Symptomen bei einem schweren bis lebensbedrohlichen Asthmaanfall
Tachykardie (Ew. > 110/min)
Tachypnoe (Ew. >25/min) Peak-Flow Wert bei mind. 50% des PBW Peak-Flow Wert < 50% des BPW Sprechen ist möglich Deutliche Sprechdyspnoe
Maßnahmen bei einem leichten bis mittelschweren Asthma-Anfall
Bedarfsmedikation einnehmen Nach ca. 10 Min erneute Einschätzung
Maßnahmen bei einem schweren bis lebensbedrohlichen Asthma-Anfall
Bedarfsmedikation einnehmen Sofortige Arztinformation!
Diagnose Asthma Bronchiale
• Anamnese
• Körperliche Untersuchung
• Lungenfunktionsprüfung •
„Peak-Flow“ Messung
• Blutgasanalyse
• Röntgen- Thorax
• Blutuntersuchung
• Allergiediagnostik
Schweregrade Asthma Bronchiale bei Erwachsenen
I - Intermittierend
II - Geringgradig persistierend
III - Mittelgrad persistierend
IV - Hochgradig persistierend
Symptome Intermittierendes Asthma (Stufe 1):
Weniger als 2-mal pro Woche tagsüber
Keine nächtlichen Symptome oder nur selten
Normale körperliche Belastbarkeit
Kurze und milde Exazerbationen
Intermittierendes Asthma (Stufe 1)
Normal zwischen den Anfällen (>80 % des Sollwerts)
PEF-Variabilität < 20 %
ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege, die durch eine gesteigerte Überempfindlichkeit (Hyperreagibilität) das Bronchialsystems entsteht. Asthma tritt typischerweise anfallsartig auf und ist durch akute Atemnot gekennzeichnet. Durch die Behandlung und/oder spontan ist es zumindest teil weise reversibel.
Risikofaktoren Asthma Bronciale bei Neugeborenen
Allergische Erkrankungen in der Familie
Unterschiedliches Geburtstagsgewicht
Jungen erkranken häufiger als Mädchen
Rauchen der Eltern
Veränderung der Bronchien bei Asthma
Bronchospasmus
Geschwollene Schleimhaut
• Pat. sind zwischen den Anfällen in der Regel beschwerdefrei
• Asthmaanfall ist gekennzeichnet durch:
Plötzliche anfallsartige Atemnot
Attacken von trockenem Husten
Atemgeräusche bei der Exspiration
Stridor
Giemen
Brummen
Engegefühl im Brustkorb
Angst
Tachypnoe
Einsatz der Atemhilfsmuskulatur
Einziehungen
Körperhaltung (Aufstützen der Arme, Oberkörper aufgerichtet/ nach vorne gebeugt, …)
Sprechdyspnoe
Beginn extrinsisches Asthma Bronchiale
Beginnt meist im Kindesalter
Häufigste Auslöser
extrinsisches Asthma Bronchiale
o Pollen
o Hausstaub
o Tierhaare
o Nahrungsmittel
Pathophysiologie Asthma Bronchiale
IgE – vermittelte allergische Sofortreaktion
Nach Allergenkontakt werden IgE-Antikörper gebildet
diese Antikörper sorgen dafür, dass verschiedene Mediatoren (Histamin, Leukotriene, Prostaglandine) aus den Mastzellen freigesetzt werden
Bronchospasmus entsteht
60% der Patienten entwickeln zudem eine entzündliche Spätreaktion
Welcher apparativ bestimmte Parameter ist für die Diagnose eines Asthmas entscheidend?
Peak-Flow Messung
Patienten können die Atmung selbstständig messen und den Verlauf der Erkrankung messen
Gerät bestimmt den Atemspitzenstoß
Durchführung Peak-Flow-Messung
Wie wirken Glukokortikoide bei Asthma Bronchiale
Glukokortikoide sind die wichtigsten Controller
Wirken stark entzündungshemmend
Werden inhaliert (z.B. Budesonid)
bei zunehmender Asthmaschwere ist auch eine orale Applikation möglich (z.B. Prednisolon)
Welche Kriterien sprechen dafür, dass ein Asthma nur teilweise oder schlecht kontrolliert ist?
Teilweise Kontrolle
Pat. hat einmal pro Woche mindestens eins der folgenden Symptome:
Eingeschränkte Lungenfunktion
Notwendigkeit von Bedarfsmedikamenten
Körperliche Einschränkung
Häufige Beschwerden durch die Symptomatik
Schlechte Kontrolle
Pat. hat mindestens drei Symptome des teilkontrollierten Asthmas
physiologische Ursachen für Tachypnoe
Körperliche Anstrengung
Psychischer Stress
Hitze
Höhe
pathologische Ursachen für Tachypnoe
Fieber
Atemwegserkrankungen
Herzinsuffizienz
Schock
Anämie
Physiologische Ursachen für Bradypnoe
Tiefe Schlafphase
Ruhe/ Entspannung
Pathologische Ursachen für Bradypnoe
Hirndruck ↑
Entzündung des Gehirns (Enzephalitis/ Meningitis)
Überdosierung/ Intoxikation mit zentral dämpfenden Medikamenten
Erstmaßen akute Dyspnoe
• Patienten nicht alleine lassen, Hilfe hohlen, Arzt verständigen
• Ruhe bewahren, Sicherheit vermitteln
• Ggf. Fenster öffnen, beengte Kleidung entfernen • Ggf. individuelle Notfall- und Bedarfsmedikation des Patienten verabreichen
• Positionierung: OK-Hochlagerung, Atemhilfsmuskulatur unterstützen (Arme hochlagern), Kutschersitz, Torwartstellung, bei Herzinsuffizienz Beine tieflagern
• O2-Gabe unter kontinuierlicher Überwachung, Arztanordnung
• Anleitung zu Atemtechniken (wenn schon erlernt) z.B. dosierte Lippenbremse
• Genaue Beobachtung und Dokumentation von Bewusstseinslage, Hautkolorit und Atmung, Puls, RR, SpO2-Sätt.
• Ggf. Absaugen
• Ggf. weitere Medikamente n. ärztl. Anordnung, Intubation und Verlegung Intensiv
• Bei Hyperventilationssyndrom: Beutelrückatmung (CO2 ↑)
Definition Intrinsisches Asthma bronchiale
Nicht allergisches Asthma bronchiale
Beginn intrinsisches Asthma bronchiale
Beginnt meist erst im erwachsenen Alter
Ursachen intrinsisches Asthma Bronchiale
Wird verursacht durch unspezifische Reize
Virusinfektionen der Atemwege
Kalte Luft o Psychische Belastung
Luftverschmutzung (Rauch, Abgase, Feinstaub, ...)
Bedeutung Extrinsisches Asthma Bronchiale
Allergisches Asthma bronchiale
Probleme bei obstruktiven Ventilationsstörungen
Strömungswiderstand der Lunge ist erhöht
Unterscheidung Perfusionsstörungen
Störung der arteriellen Zufuhr
Störung des venösen Abflusses
Erkrankungen, die zu einer Diffusionsstöurng der Lunge führen können
z.B. Lungenfibrose, Ödem
Folge d. Ventilations- oder Perfusionsstörung
Normalpuls Erwachsener
60 bis 80
Normalpuls Senior
60 - 90
Normal SP02 Frühgeborener
88 - 100 %
Normbereich SP02 Neugeborenes
92 - 100 %
Normbereich SpO2 ab Säugling
97 Prozent
Definition Zyanose
Leitsymptom einer Sauerstoffunterversorgung sichtbar bei >5g/dl desoxygeniertes Hämoglobin sichtbar
Normaler Bereich Sauerstoffsättigung bei einem Erwachsenen
98 bis 100 Prozent
Bereich Sauerstoffsättigung zu gering, aber tolerabel
95 - 97 Prozent
Bereich Sauerstoffsättigung zu gering, nicht mehr tolerabel aber noch nicht kritisch
90 bis 94 Prozent
Bereich Sauerstoffsättigung ab dem es kritisch wird
Unter 90 Prozent
SpO2-Bereich schwere Hypoxie
Unter 80 Prozent
Bereich Sauerstoffsättigung akute Lebensgefahr
Unter 70 Prozent
Unterscheidung Zyanose
Peripher
Zentral
Differential
Stauungszyanose
Faktoren periphere Zyanose
Manifestation an Akren und Lippen; vermehrte Ausschöpfung von Sauerstoff im Gewebe; Minderperfusion durch Vasokonstriktion oder erniedrigtem Herzzeitvolumen
Definition zentrale Zyanose
Manifestation an Zunge oder Schleimhäuten; kardiale oder pulmonale bedingte Unterversorgung meist durch Shuntverbindungen, z.B. PDA
Faktoren differentiale Zyanose
Unterschiedliche Hautfärbung der oberen und Unteren Extremitäten
Atemnotsyndrom beim Früh-/Neugeborenen
• Apnoe
• Einziehungen (subkostal, interkostal, jugulär)
• Stöhnen, Knorksen
• Tachypnoe • Nasenflügeln
• Marmoriertes, blassgraues bis zyanotisches HK
• Hypotoner Muskeltonus
Assessment zur Einschätzung der Einschätzung von Atemnot bei Früh- und Neugeborenen
Silverman-Score
Bewertungskriterien Silverman-Score
Bewegungen des apokralen Thoraxes
Interkostale Einziehung
Sternale Einziehung
Nasenflügeln
Stöhnen
Punkteverteilung Silverman-Score
0-3 Punkte: keine oder nur geringe Atemarbeit/ Atemnot
4-6 Punkte: moderate Atemarbeit/ Atemnot
Ab 7 Punkten: schwere Atemarbeit/ Atemnot mit drohender respiratorischer Insuffizienz
Erkrankungen der Atempumpe, die zu einer Störung des Atemvorgangs führen können
Gehirn (SHT, Apoplex)
Rippen (Fraktur)
Pleura (Pneumothorax)
Unterscheidung von Ventilationsstörungen
Obstruktiv
Restriktiv
Problem bei restriktiven Ventilationsstörungen
Dehnbarkeit der Lunge gesenkt
Definition Cheyne-Stokes-Atmung
periodische wiederkehrender Auf- und Abschwellen der Atmung mit kurzen Pausen,
Ursachen Cheyne-Stokes-Atmung
tritt bei schweren Störungen des Atemzentrums, bei schweren Herzerkrankungen, bei schnellem Aufstieg in großen Höhen und physiolgisch im Schlaf auf
Definition Schnappatmung
einzelne schnappende Atemzüge zwischen denen lange Ruhepausen liegen
Ursache Schnappatmung
tritt kurz vor dem Tod auf
manchmal geht die Cheyne Stokes-Atmung vorraus
Definition Biot-Atmung
mehrere gleichmäßig tiefe und kräftige Atemzüge wechseln sich mit regelmäßigen wiederkehrenden typischen Atempausen ab
Ursachen Biot-Amtung
Bei Früh- und Neugeborenen physiologisch
Bei Erwachsenen mit zu hohem Hirndruck
Biot-Atmung
Ruheatmung
Cheyne-Stokes-Atmung
Kußmaulatmung
Schnappatmung
Schonatmung
Definition physiologischer Atemrhytmus
regelmäßige Abfolge in etwa gleichtiefen Atemzügen
die Zeit von Einatmung zu Einatmung ist genauso konstant wie das Atemzugvolumen
Ausnahmen: willkürliche Beeinflußung und/oder leistungsbedingte Unregelmäßigkeiten
Zeitverhältnis zwischen Ein- und Ausatmung entsprichtung ca. 1:2
Anderer Name Kußmaulatmung
Azidoseatmung
Definition Kußmaulatmung
abnorm vertieft, aber regelmäßige Atmung
Pathologische Veränderung der Atmung
Hypoventilation
Pathologische Veränderung der Atemqualität
Hyperventilation
Ursachen
Angst, Aufregung, Schmerzen
Hechelnde Atmung
Interstitielle Pneumonie bei Früh- und Neugeborenen
Patholgische Veränderung der Atmung
Definition
= oberflächliche und beschleunigte Atemzüge
= verminderte Atemtätigkeit
Gründe für aphonischen Husten
bei Stimmbandentzündungen & Lähmungen des N. recurrens
Geräusch bellender Husten
kratzig, raue Geräusche
Gründe für bellenden Husten
Krupp
Pseudokrupp
Geräusch bitonaler Husten
metallisch pfeifender oder krächzender Ton
Ursachen für bitonaler Husten
durch eine Kompression der Bronchien, die entweder durch Druckeinwirkung von außen oder durch eine Fremdkörperaspiration entstehen, verursach
Geräusche kupierter Husten
abgebrochener / abgeschnittener) Husten
Ursachen für kupierten Husten
: bei schmerzhaften Prozessen im Thorax- und Abdominalbereich wird der Husten zur Vermeidung zusätzlicher Schmerzen abgebr
Geräusche stakkatoartiger Husten
- rasch aufeinander folgende Hustenstöße, die nachts häufiger als tagsüber auftreten
Ursachen für stakkatoartiger Husten
- verlängertes hörbares Einatmen durch Verengung der Stimmritze durch einen Laryngospasmus und /oder zähen Schleim beobachtbar
Definition physiologischer Atemgeruch
● I.d.R. unauffällig
● Atem-und Mundgeruch ernährungsbedingt möglich, zB. nach Zwiebelverzehr
Definition pathologischer Atemgeruch
● kann Aufschluss auf Krankheit geben
Gründe für Acetongeruch in der Atmung
Azidose, längere Hungerzustände, Dieabeteskoma
Gründe für Ammoniakgeruch in der Atmung
nach faulen Eiern, z.B. bei Leberkoma
Faktoren fauliger Atemgeruch
jauchzt stinkend
eitrige Atemwegserkrankungen (Lungenabszess), Zerfall von Lungengewebe
Faktoren Lebergeruch Atem
Lebererkrankung, Leberzirrhose, Leberkoma
Faktoren Uringeruch im Atem
terminale Niereninsuffizienz
Faktoren Fortrollt es ore (Mundgeruch
bakterieller Nahrungsresteabbau
Zahn-, Mundschleimhaut-, Rachenmandelerkrankungen
Defintion Atemqualität
• umfasst Atemgeräusche, Atemtiefe und Atemanstrengung
• Anzahl der Atemzüge pro Minute
Faktoren Atemtiefe
• wird durch die Größe des Atemzugvolumens bestimmt, das bei der Atmung ausgetauscht wird
• kann willkürlich oder unwillkürlich gesteigert werden → dabei wird das expiratorische und inspiratorische Reservevolumen ausgeschöpft •
physiologisch: in Ruhe gleichbleibend
• Anstieg Kohlendioxid oder Abfall Sauerstoff → führt zu automatischer Regulierung
Faktoren flache Atmung
Atemqualität
• geringes Atemzugvolumen (reduzierter Gasaustausch zwischen Lunge und Umgebung) → Erhöhung der Atemfrequenz
Faktoren vertiefte Atmung
• Vergrößertes Atemzugvolumen (gesteigerter Gasaustausch zwischen Lunge und Umgebung) → Hyperventilation und Kussmaul-Atmung
= übermäßige Steigerung der Atemtätigkeit
Normale Atemfrequenz bei Kleinkindern
20 bis 30 AZ pro Minute
Normwert Atemfrequenz bei Kindern
a 16-25 Atemzüge/min
Normwert Atemfrequenz bei Erwachsenen
12 bis 18 Atemzüge pro Minute
Ursachen für veränderte Atemfrequenz
Asthma Lungenentzündung (Pneumonie)
Chronisch obstruktive Lungenerkrankung
Herzinfarkt
Körperliche Dekonditionierung (zum Beispiel Schwächung der Muskulatur und des Herzens aufgrund von Untätigkeit)
Gewichtszunahme
Schwangerschaft
Folgen erhöhten Atemfrequenz
Folgen einer erniedrigten Atemfrequenz
Lungenentzündung
Neurologische Erkrankungen der Zwerchfellmuskulatur
Muskelerkrankungen der Atemmuskulatur
Durchblutungsstörungen
Medikamentenmissbrauch
WIe kann man die Atemfrequenz messen?
Selbständig, durch das zählen der Atemzüge pro Minute ( Flache Hand auf die Brust oder auf den Bauch )
Mit einem Monitor ( ICU, Pulsoxymeter, EKG )
Physiologische Gründe fürs Schnarchen
im Schlaf infolge von Spannungsverlust der Kiefer- und Zungenmuskulatur
Pathologische Gründe fürs Schnarchen
mit zusätzlichen Atempausen, sog. Schlafapnoen
Physiologische Gründe fürs Keuchen
bei großer körperlicher Anstrengung
Pathologische Gründe fürs Keuchen
übermäßig anstrengende Atmung, wie bspw. bei der Verlegung der Atemwege
Definition Giemen
• „trockene“, hochfrequente pathologische Atemgeräusche durch Schwingungen von Schleimfäden und Luftsäulen in den Atemwegen bei Asthma bronchiale und spastischer Bronchitis
pathologische Gründe fürs Giemen
• tritt bei der Exspiration auf und wird von einem Brummen oder Schnurren begleitet
Definition Trachealrasseln
• „feuchte Atemgeräusche“, grobe Rasselgeräusche über der Brust
Ursachen Trachealrasseln
• durch Sekretansammlungen in den Atemwegen, bspw. bei einer Bronchitis oder einem Lungenödem
• je nach Weite der Luftröhrenzweige können groß-, mittel- oder kleinblasiges, bei kleinsten Verzweigungen ein sog. Knisterrasseln (Crepitatio) unterschieden werden
Definition Stridor
pfeifendes, langgezogenes Geräusch der Atmung bei Verlegung / Verengung der oberen Luftwege
Unterscheidung Stridor
inspiratorischer Stridor
Expiratorischer Stridor
Ursachen inspiratorischer Stridor
. bei einer Verlegung der oberen Atemwege durch eine Struma oder bei Pseudokrupp
URsachen für einen expiratorischen Stridor
typisch für Asthma bronchiale
Singultus (dtsch)
Schluckauf
Faktoren Singultus
gut hörbar, entsteht durch unwillkürliche Zwerchfellkontraktionen
Klang aphonischer Husten
klanglos, heiser
Anteile der Atemmuskulatur
1. Zwerchfell (Diaphragma)
2. Äußere Zwischenrippenmuskeln
3. Inspiratorische Atemhilfsmuskulatur
M.
Skalenusgruppe
Hinterer und vorderer Sägezahnmuskel
Große und kleine Brustmuskel
Atemtypen
Bauchatmung
Brustatmung
Vorgang Bauchatmung
Kontraktion des Zwerchfells führt zum Abflachen dessen Wird durch Hebung der Bauchdecke sichtbar
Vorgang Brustatmung
Kontraktion der äußeren Zwischenrippenmuskeln führt zum Aufstellen der Rippen
Besonderheit Atmung bei Säuglingen
Die Rippen eines Säuglings sind waagerecht angeordnet. Dies verhindert das Aufstellen. Sie sind Bauchatmer
Notfallsystem Atmung
! Reicht die reguläre Brustatmung bzw. Brust- und Bauchatmung nicht aus, kommt die Atemhilfsmuskulatur zum Einsatz
Definiton Atemfrequenz
Als Atemfrequenz bezeichnet man die Zahl der Atemzüge pro Zeiteinheit, welche meist in Atemzüge pro Minute angegeben wird.
Normwert Atemfrequenz bei Säuglingen
n etwa 40-45 Atemzüge/min
etwa 35-40 Atemzüge/min
elche Hauptfunktionen hat das Epithelgewebe in den unteren Atemwegen?
Das Epithelgewebe der unteren Atemwege erfüllt folgende Hauptfunktionen:
Schutz vor Fremdpartikeln und Mikroorganismen.
Sekretion von Schleim (durch Becherzellen), um eingeatmete Partikel zu binden.
Transport von Schleim durch Flimmerhärchen (Zilien) in Richtung Rachen, wo er abgehustet oder verschluckt wird.
Wie ist das respiratorische Epithel aufgebaut?
Das respiratorische Epithel ist ein mehrreihiges Flimmerepithel, auch als respiratorisches Epithel bezeichnet. Es besteht aus:
Zilien tragenden Zellen: Verantwortlich für den Schleimtransport.
Becherzellen: Produzieren und sekretieren Schleim.
Basalzellen: Dienen als Stammzellen für die Regeneration des Epithels.
Wo genau kommt das respiratorische Epithel in den unteren Atemwegen vor?
Das respiratorische Epithel kommt in den folgenden Bereichen der unteren Atemwege vor:
Trachea (Luftröhre)
Hauptbronchien
größere Bronchien In kleineren Bronchien und Bronchiolen nimmt die Höhe des Epithels ab, und die Zilien und Becherzellen werden seltener.
Wie verändert sich das Epithelgewebe in den Bronchiolen?
t: In den Bronchiolen wird das Epithel flacher und weniger komplex:
Einreihiges kubisches Epithel ersetzt das mehrreihige respiratorische Epithel.
Clara-Zellen (Keulenzellen) treten auf und ersetzen teilweise die Becherzellen. Sie haben eine schützende Funktion und produzieren ein sekretorisches Protein.
Welche Rolle spielen die Zilien im Epithel der unteren Atemwege?
Die Zilien sind haarähnliche Strukturen, die eine wichtige Rolle bei der mukoziliären Clearance spielen. Sie schlagen rhythmisch und transportieren den von den Becherzellen produzierten Schleim, der Fremdpartikel enthält, in Richtung Rachen, wo er entfernt werden kann.
Welche Erkrankungen können das respiratorische Epithel der unteren Atemwege betreffen?
Erkrankungen, die das respiratorische Epithel betreffen können, sind:
Chronische Bronchitis: Überproduktion von Schleim und Schädigung der Zilien.
Asthma: Entzündung und Verengung der Atemwege, oft verbunden mit einer Überproduktion von Schleim.
Zystische Fibrose: Defekte in der Schleimproduktion und -entfernung, was zu einer Verstopfung der Atemwege führt.
Mechanismen der Atemregulation
Mechanisch-reflektorisch:
Chemorezeptoren
Ort Atemzentrum
Medulla oblangata
Art der mechanisch-reflektorischen Atemkontrolle
Orte
• Peripheren Nervengeflechten
• Teilungsstelle A. carotis
• Lungenarterie
• Aorta
Definition Atemregulation
Rhythmisch verlaufende Atemtätigkeit benötigt ein Steuersystem im ZNS: Atemzentrum liegt in der Medulla oblongata (verlängertes Mark).
Wichtige Einflussfaktoren auf die Atmung
• Körperliche Arbeit:
Erregung von Chemorezeptoren und motorischen Rindenfeldern im Großhirn:
Zunahme des Atemminutenvolumens (4 l in Ruhe bis max. 50 l bei extremer Belastung)
• Schmerz- und Temperaturreize:
Starke Kältereize hemmen Atemtätigkeit
Bsp.: Nie erhitzt im Freibad ins kalte Wasser springen, die Atmung kann gehemmt werden und zum HerzKreislauf-Versagen führen!
• Psychische Faktoren:
Zorn, Freude, Wut etc. führen zur Steigerung oder Unterdrückung des Atemantriebs
Definition Beobachtung
zielgerichtete und systematische Wahrnehmung eines Vorgangs oder Umstands um diesen neu zu erfassen
Wichtige Faktoren Beobachtung
• Abgrenzung von unbewusstem Wahrnehmen
• Geplant und strukturiert
• Bewusst und kriteriengestützt
ermöglicht professionelles Handeln
Indikation Atembeobachtung
• Patientenaufnahme im Rahmen der Pflegeanamnese
• Pflegeempfänger mit Lungen- oder Herzerkrankungen
• Bei bestimmten Medikamenten
• Bei bewusstlosen Patienten
• Bei subjektiver Atemnot des Patienten • Bei SHT und Erkrankungen des ZNS • Nächtliche Kontrolle: besondere Rolle einzige Vitalzeichenkontrolle, die Pflegende durchführen können ohne Pta. Zu wecken
Kriterien der Atembeobachtung
Atemfrequenz
Atemgeräusche
Atemgeruch
Sputum und Husten
Atemrhtmus
Vorgang Gasaustausch
Im Gewebe (Alveolen) und Kapillarblut herrschen unterschiedliche Druckverhältnisse
Partialdrücke O2 & CO2
Die Moleküle folgen dem Druckgefälle.
Sie diffundieren über die Blut-Luft Schranke.
PaCO2 in den Kapillaren der Lunge
40mmHg
PaO2 in den Kapillaren
46mmHg
paCO2 inden Alveolen
100mmHg
PaO2 in den Alveolen
Funktion Alveolar Typ I Zellen (Pneumozyten Typ I)
Bilden die Struktur der Alveolen und sind verantwortlich für den Gasaustausch
Merkmale Alveolar Typ I Zellen (Pneumozyten Typ I)
Flache, dünne Zellen, die ca. 95% der Alveolaroberfläche bedecken.
Bedeutung Alveolar Typ I Zellen (Pneumozyten Typ I)
Ermöglichen die Diffusion von Sauerstoff und Kohlendioxid zwischen den Alveolen und den Kapillaren.
Funktion Alveolar Typ II Zellen (Pneumozyten Typ II)
Produktion von Surfactant, einer Substanz, die die Oberflächenspannung in den Alveolen reduziert.
Merkmale Alveolar Typ II Zellen (Pneumozyten Typ II)
Kubische Zellen, die ca. 5% der Alveolaroberfläche ausmachen.
Bedeutung Alveolar Typ II Zellen (Pneumozyten Typ II)
Surfactant verhindert das Zusammenfallen der Alveolen und erleichtert das Ein- und Ausatmen.
Funktion Alveolarmakrophagen
Phagozytose von Fremdstoffen, Bakterien und abgestorbenen Zellen in den Alveolen.
Merkmale Alveolarmakrophagen
Bewegliche Immunzellen, die durch das Lungengewebe wandern.
Bedeutung Alveolarmakrophagen
Tragen zur Immunabwehr und Reinigung der Alveolen bei.
Funktion Endothelzellen der Kapillaren
Auskleidung der Kapillaren in den Alveolen und Ermöglichung des Gasaustauschs.
Merkmale Endothelzellen der Kapillaren
Flache Zellen, die die Kapillaren auskleiden.
Bedeutung Endothelzellen der Kapillaren
Bilden eine dünne Barriere für den Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid zwischen Blut und Alveolen.
Funktion FIbroblasten in den Alveolen
Produktion von Bindegewebsfasern und Extrazellulärmatrix im Alveolarseptum.
Merkmale Fibroblasten
Spindelförmige Zellen, die in das Bindegewebe eingebettet sind.
Bedeutung Fibroblasten
Unterstützen die Struktur der Alveolen und tragen zur Wundheilung bei.
Art wie Sauerstoff durch die Erythozyten transportiert werden
zu 99% ans Hämoglobin gebunden; 1 % gelöst
Art wie Co2 im Blut transportiert wird
zu 20% ans Hämoglobin gebunden
Großteil in Bikarbonat (HCO3) umgewandelt und im Blutplasma gelöst transportiert
Vorraussetzung für den Gasaustausch (Diffusion)
1. Ventilation: Belüftung der Lunge
2. Perfusion: Durchblutung der Lunge
Gefahr Diffusionsstörung der Lunge
Wird das Verhältnis von Ventilation und Perfusion gestört (Einschränkung von Ventilation und/ oder Perfusion) ist ein adäquater Gastaustausch nicht möglich
Pneumoniegefahr
Lunge (lat.)
Pulmo
Schichten der Lungenwand
Pleura Visceralis
Cavitas pleuralis
Pleura Parietalis
Definition Pleura
dünne seröse Haut der Brusthöhle, die aus 2 Blättern besteht (Pleura parietalis und Pleura visceralis)
Funktion Adhäsionskräfte im Pleuraspalt
• Adhäsionskräfte im Pleuraspalt sind für den darin herrschenden Unterdruck verantwortlich
Verhindert das kollabieren der Lungenflügel
Schafft Voraussetzung für die Atemmechanik
Atemmechanik Inspiration
Aktive Muskelkontraktion -> Dehnung der Lunge -> Unterdruck Passives -> Einströmen von Luft
Normpuls Frühgeborener
90 - 190
Normpuls Neugeborener
80 bis 180
Normpuls Säugling
70 bis 170
Normpuls Kleinkind
70 bis 130
Normpuls Schulkind
Normpuls Jugendlicher
60 bis 90
Atemmechanik Expiration
Erschlaffung der Atemmuskulatur -> Lunge zieht sich zusammen (Rückstellkraft der Lunge) -> Überdruck -> Ausströmen der Atemluft
Zeitraum Schwangerschaft in der Surfacant gebildet wird
• Wird erst ab der 24. SSW bis zur 34 SSW gebildet: Atemnotsyndrom bei FG
Unterteilung Bronchien
Lappenbronchen
Segmentbronchen
Läppchenbronchien
Bronchiolen
Unterteilung Bronchiolen
Bronchioli terminalis
Bronichioli respiratio I-III
Lungenbläschen (lat.)
die Lungenbläschen
Faktoren Alveolen
• Alveolengänge führen von Bronchioli in Alveolensäckchen
in deren Wand befinden sich Alveolen
• Alle Alveolen die von einem Bronchiolusversorgt werden (ca. 200) bilden ein Acinus
• Insg. besitzen beide Lungen ca. 300 Millionen Alveolen
ein Erwachsener hat ca. 100 m2 Oberfläche, die zum Gasaustausch zur Verfügung steht
• Verfügen über einzelne Kapillarnetze
Definition Surfacant
Substanz zur Verringerung der Oberflächenspannung von Lungenbläschen
Abk Surfacant
Surface active agent
Herstellungsort Surfacant
wird von den Lungenzellen produziert
Zusammensetz Surfacant
setzt sich hauptsächlich aus Lipiden, Proteinen, Glykosaminoglykanen und Ca2+-Ionen
Aufgaben Surfacant
• verringert die Oberflächenspannung Alveolen
die Lunge kann sich gut entfalten
Verhindert Kollabieren der Alveolen bei Exspiration
Folgen von Surfacant-Mangel
Kollabieren der Alveolen Atemnot
Name Ort der Trennung der Trachea in die Hauptbronchien
Bifurkation
Aufgaben und Funktion des Bronchialbaums
1. Transport der Atemluft bis zu Alveolen (Übergang Luftleitender und Gasaustauschender Anteil)
2. Reinigung der Atemluft Achtung! Bronchiolen besitzen keine Becherzellen mehr
3. Gleichmäßige Verteilung der Luft in Lungenlappen
Maße der Trachea
• 10-12 cm langer Schlauch
• Ca 2 cm Durchmesser
Grund für die Stabiltät der Trachea
• 10-12 cm langer Schlauch • Ca 2 cm Durchmesser
Wandaufbau der Trachea
• Ist mit respiratorischem Flimmerepithel und Becherzellen ausgekleidet
Hintere Abgrenzung Trachea
• Endet an der Bifurcatio Tracheae (Teilung der Trachea in re. Und li. Bronchus)
Anatomische Einteilung der Trachea
• Direkt hinter der Trachea verläuft der Ösophagus
Name obere Spitze der Lunge
Apex
Lungenspitze (lat.)
Aufteilung Lunge
Zwei Flügel
zwei Lappen (links)
drei Lappen (rechts)
Definition Aspiration
• Eindringen flüssiger oder fester Stoffe wie Mageninhalt, Blut oder Fremdkörper (Fremdkörperaspiration) in die Atemwege während der Inspiration.
Ursachen für Aspiration
• unzureichende Schutzreflexe (Husten- und Schluckreflex)
• eine Störung der gastrointestinalen Motilität
Was ist die Stimmritze und wie wird sie reguliert?
Die Stimmritze (Rima glottidis) ist der Spalt zwischen den Stimmbändern. Sie wird durch die Bewegungen der Stellknorpel und die Kontraktion der Larynxmuskulatur geöffnet und geschlossen. Die Weite der Stimmritze beeinflusst den Luftstrom und damit die Lautstärke und den Klang der Stimme
Wie entsteht die Stimme?
Die Stimme entsteht durch den Luftstrom, der aus den Lungen durch die Stimmritze strömt und die Stimmbänder in Schwingung versetzt. Diese Schwingungen erzeugen Schallwellen. Die Tonhöhe wird durch die Spannung und Länge der Stimmbänder, die durch die Kehlkopfmuskulatur reguliert wird, bestimmt.
Wie schützt der Larynx die Atemwege während des Schluckens?
Während des Schluckens wird der Kehldeckel (Epiglottis) nach unten geklappt, um die Stimmritze zu verschließen und so zu verhindern, dass Nahrung oder Flüssigkeit in die Luftröhre gelangt. Gleichzeitig bewegen sich die Stimmbänder zusammen, um die Stimmritze weiter zu verschließen.
Welche Rolle spielt der Larynx bei der Atmung?
Der Larynx reguliert den Luftstrom in die Lungen, indem die Weite der Stimmritze verändert wird. Beim Einatmen wird die Stimmritze durch den M. cricoarytenoideus posterior geöffnet, um den Luftstrom zu erleichtern. Beim Ausatmen kann die Stimmritze für die Stimmbildung geschlossen oder teilweise geschlossen werden.
Besonderheiten Laryngopharynx
Hier findet der eigentliche Schluckakt statt
Aufteilung Bronchialsystem
Lappenbronchien
Segmentbronchien
Bronchioli
Was sind die Hauptfunktionen des Larynx?
Schutz der unteren Atemwege durch den Verschluss der Stimmritze während des Schluckens.
Stimmbildung durch die Schwingung der Stimmbänder.
Regulation des Luftflusses in die Lungen durch die Weite der Stimmritze.
Aus welchen Hauptstrukturen besteht der Larynx?
Knorpel (z.B. Schildknorpel, Ringknorpel, Stellknorpel, Kehldeckel)
Bänder (z.B. Ligamentum vocale, Ligamentum cricothyroideum)
Muskeln (z.B. M. cricothyroideus, M. vocalis)
Schleimhaut (Innenauskleidung des Larynx)
Nervenversorgung (Nervus laryngeus superior und recurrens)
Welche Knorpel bilden den Larynx und welche Funktion haben sie?
Schildknorpel (Cartilago thyroidea): Schutz des Kehlkopfes, Ansatzpunkt für Stimmbänder.
Ringknorpel (Cartilago cricoidea): Basis des Kehlkopfes, Verbindung zur Luftröhre.
Stellknorpel (Cartilagines arytenoideae): Bewegung der Stimmbänder.
Kehldeckel (Epiglottis): Verschließt die Stimmritze beim Schlucken.
Was sind die Stimmbänder und welche Rolle spielen sie?
M. cricothyroideus: Spannt die Stimmbänder und erhöht die Tonhöhe.
M. vocalis: Feineinstellungsfunktion der Stimmbänder.
M. cricoarytenoideus posterior: Öffnet die Stimmritze.
M. cricoarytenoideus lateralis: Schließt die Stimmritze.
M. arytenoideus transversus und obliquus: Schließt die Stimmritze.
elche Nerven versorgen den Larynx und welche Funktionen haben sie?
Nervus laryngeus superior: Innerviert den M. cricothyroideus und die Schleimhaut des Larynx oberhalb der Stimmbänder.
Nervus laryngeus recurrens (Ast des N. vagus): Innerviert alle anderen Kehlkopfmuskeln und die Schleimhaut unterhalb der Stimmbänder.
Die Stimmritze (Rima glottidis) ist der Spalt zwischen den Stimmbändern. Sie wird durch die Bewegungen der Stellknorpel und die Kontraktion der Larynxmuskulatur geöffnet und geschlossen. Die Weite der Stimmritze beeinflusst den Luftstrom und damit die Lautstärke und den Klang der Stimme.
Kehlkopfrachen (lat.)
Larnygopharynx
Name Laryngopharynx nach Lage
Hypopharynx
Name Oropharynx nach Lage
Mesopharynx
Besonderheiten Oropharynx
Hier liegen die Gaumenmandeln
Vorgang Hustenreflex
• wird ausgelöst, wenn ein Fremdkörper in den Kehlkopf oder in die tieferen Atemwege gelangt
die Stimmbänder legen sich sofort unter starker Muskelanspannung aneinander
es kommt zu einem reflektorisch ausgelösten Hustenreiz, wodurch der Fremdkörper mit einem kräftigen Ausatmungsstoß, der die Stimmritze aufsprengt, in den Mund zurückgeschleudert wird
• Wird durch Husten Sekret in die oberen Luftwege befördert, so spricht man von produktiven Husten; das Sekret wird oft als Auswurf (Sputum) ausgespuckt oder verschluckt. Husten ohne nennenswerten Sekrettransport heißt Reizhusten.“
Aufteilung Pharnyx
Nasopharynx
Oropharynx
Laryngopharynx
Nasenrachen (lat.)
Nasenrachen nach Lage
Epipharynx
Besonderheiten Nasopharynx
Hier liegen die Rachenmandeln
Mundrachen (lat.)
Nasenscheidwand (lat.)
Septum nasi
Aufgaben der Nasennebenhöhlen
Mindern das Gewicht des Schädels
Bilden Resonanzraum für die Stimmbildung
An Erwärmung der Einatemluft beteiligt
mit Schleimhaut ausgekleidet
Anatomie Pharynx
Der Rachen (Pharynx) ist ein Muskelschlauch, der sich von der Schädelbasis bis zur Speiseröhre erstreckt. Er liegt vor der Wirbelsäule und hinter der Nasen- und Mundhöhle. Im Rachen kreuzen sich Luft- und Speiseweg und teilen sich am unteren Ende des Rachens wieder auf, und zwar in die: vorne gelegenen unteren Atemwege (Kehlkopf und Luftröhre) und die hinten gelegene, vor der Halswirbelsäule verlaufende Speiseröhre.“
Physiologie Pharnynx
Luft strömt von der Nase über die Choanen in den Rachenraum ein
Unmittelbar hinter den Choanen liegt jeweils seitlich des Pharynx die Mündung der Ohrtrompete
Verbindung zum Mittelohr: Wichtig für Belüftung und Druckausgleich
Kieferhöhle (lat.)
Sinus maxillaris
Nasenhöhle (lat.)
Cavitas nasi
Nasenmuschel (lat.)
Conchae nasi
Einflussfaktoren auf die Atmung
1. Physiologische/ Biologische Faktoren
2. Umweltfaktoren
3. Soziokulturelle Faktoren
4. Psychische Faktoren
Aufteilung Atmungssystem
Luftleitender Anteil
Gas-austausch Anteil
Aufgaben Luftleitender Anteil des Atmungssystems
Transport, Erwärmung, Reinigung und Befeuchtung der Atemluft Riechen & Stimmbildung
Trennung von Atem und Nahrungsweg
Immunabwehr
Bestandteile luftleitende Anteile der Atemwege
Obere und untere Atemwege
Aufgaben gasaustauschende Anteile des Atmungssystems
Gasaustausch
O2 Aufnahme, CO2 AbgabeRegulation des Blut-pH-Wertes
Bestandteile gasaustauschende Anteile des Atmungssystems
Alveolen (Lungenbläschen) als Atmungsorgan
Definition äußere Atmung
Gasaustausch zwischen Organismus und Umwelt
Definition Innere Abteilung
Gasaustausch am Gewebe
Rachen (lat.)
Pharynx
Kehlkopf (lat.)
Larynx
Luftröhre (lat.)
Trachea
Anteile obere Atemwege
Nase
Rachen (Pharynx)
Kehlkopf (Larynx)
Anteil untere Atemwege
Luftröhre (Trachea)
Bronchialsystem
Aufgaben obere Atemwege
Aufnahme und Transport der Atemluft
Anwärmen und befeuchten der Atemluft
Reinigen der Atemluft
Riechen und Schmecken
An Stimmbildung beteiligt
Aufgaben der Atemluft
Vorbereitung der Einatemluft durch:
Erwärmen (durch das dichte Blutgefäßnetz)
Kontrollieren (durch das Riechorgan)
Anfeuchten (durch Drüsen in der Schleimhaut)
Reinigen (z.B. Staubpartikel, etc. werden mit Schleim der Becherzellen durch Flimmerepithel Richtung Pharynx transportiert
wird verschluckt oder abgehustet)
Stirnbeinhöhle (lat.)
Sinus frontalis
Siebbeinhöhle (lat.)
Sinus ethmoidalis
Keilbein (lat.)
Sinus sphenodalis
Zuletzt geändertvor 2 Monaten