Vorbereitung der Materialien Blasenspülung
Hygiene: Hände gründlich waschen und desinfizieren, sterile Handschuhe und Schutzkleidung anlegen.
Materialien:
Sterile Blasenspritze oder Spülset.
Spüllösung (z. B. isotonische Kochsalzlösung oder je nach ärztlicher Anordnung antiseptische Spüllösung).
Steriles Katheterventil oder Verbindungsstück.
Sterile Unterlage.
Auffangbehälter oder Beutel für die Spüllösung.
Desinfektionsmittel für die Umgebung.
Vorbereitung des Patienten Blasenspülung
Lagerung: Patienten in eine bequeme, entspannte Lage bringen, vorzugsweise flach oder leicht erhöht.
Aufklärung: Patienten über den Vorgang informieren, um Unsicherheiten oder Ängste zu reduzieren.
Intimsphäre schützen: Bereich abdecken und für Privatsphäre sorgen.
Verbindung zur Blase herstellen bei einer Blasenspülung
Katheter kontrollieren: Prüfen, ob der Katheter ordnungsgemäß platziert ist und keine Blockaden aufweist.
Entleeren: Katheterbeutel, falls vorhanden, entleeren und mit einem sterilen Verbindungsstück abklemmen oder entfernen.
Spüllösungen vorbereiten bei einer Blasenspülung
Sterilität sicherstellen: Spüllösung unter sterilen Bedingungen aufziehen oder vorbereiten.
Temperatur prüfen: Spüllösung auf Körpertemperatur (ca. 37°C) erwärmen, um Irritationen zu vermeiden.
Luft entfernen: Sicherstellen, dass sich keine Luftblasen in der Spritze oder dem Spülschlauch befinden.
Vorgang Blase spülen bei einer Blasenspülung
Lösung einführen:
Spüllösung langsam und vorsichtig über den Katheter in die Blase einleiten.
In der Regel etwa 50–100 ml (bei größeren Volumina oder therapeutischen Lösungen ärztliche Anordnung beachten).
Wirkung abwarten: Spüllösung kurz in der Blase belassen, falls therapeutisch vorgesehen (z. B. bei antiseptischen Lösungen).
Vorgang Lösung ablassen bei einer Blasenspülung
Rückfluss ermöglichen: Lösung durch sanftes Lösen der Verbindung abfließen lassen und in den Auffangbehälter leiten.
Auffälligkeiten beobachten: Farbe, Trübung, Geruch und mögliche Verunreinigungen (z. B. Blut, Eiter) in der ablaufenden Lösung beobachten und dokumentieren.
Abschluss und Nachbereitung Blasenspülung
Katheter verschließen: Katheter wieder ordnungsgemäß anschließen und sicherstellen, dass er nicht geknickt ist.
Dokumentation
Material Blasenspülung
Sterile Blasenspritze oder Blasenspülset
Zum Einleiten und Ablassen der Spüllösung.
Spüllösung
Meist sterile, isotonische Kochsalzlösung (0,9% NaCl) oder nach ärztlicher Anordnung antiseptische Lösungen wie Ringerlösung oder spezielle Desinfektionslösungen.
Steriles Verbindungsstück oder Katheterventil
Zur sicheren Verbindung zwischen Katheter und Spritze bzw. Spülsystem.
Katheter (bereits liegend oder vorbereitet)
Ein Blasenkatheter, der die Spüllösung direkt in die Blase einleitet. Häufig wird ein transurethraler oder suprapubischer Katheter verwendet.
Sterile Unterlage
Zum Schutz der Umgebung und zur Wahrung der Hygiene.
Auffangbehälter oder Urinbeutel
Zur Aufnahme der abfließenden Spüllösung. Falls ein Katheterbeutel vorhanden ist, kann dieser vorübergehend verwendet werden.
Schutzausrüstung für das Personal
Sterile Handschuhe, Schutzkittel, Mundschutz und ggf. Augenschutz, um die Sterilität zu wahren und sich vor möglichen Spritzern zu schützen.
Hautdesinfektionsmittel
Zur Desinfektion des Katheterausgangs und der umgebenden Haut.
Abwurfbehälter
Für die sichere Entsorgung von Einmalmaterialien wie gebrauchte Spritzen, Handschuhe und sterile Verpackungen.
Dokumentationsmaterial
Für die schriftliche Erfassung der durchgeführten Spülung, der verwendeten Lösung, des Volumens und eventueller Besonderheiten in der Patientendokumentation.
Gefahren bei einer Blasenspülung
Infektionsrisiko
Bei unzureichender Hygiene oder unsachgemäßem Umgang kann es zu einer aufsteigenden Harnwegsinfektion kommen, da Bakterien über den Katheter in die Blase gelangen können.
Das Infektionsrisiko ist erhöht, wenn die Blasenspülung nicht steril durchgeführt wird.
Verletzung der Blasenschleimhaut
Zu hoher Druck beim Einführen der Spüllösung kann die Blasenschleimhaut schädigen oder sogar zu einer Perforation (Durchstoßung) der Blasenwand führen.
Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit geschwächter Blase oder nach Operationen geboten.
Blutungen
Besonders bei empfindlichen Schleimhäuten oder nach operativen Eingriffen kann es zu Mikroblutungen in der Blase kommen.
Eine grobe Manipulation oder zu häufiger Wechsel des Katheters erhöht das Risiko.
Unverträglichkeitsreaktionen
Manche Patienten können auf die verwendete Spüllösung, insbesondere auf antiseptische Lösungen, mit Reizungen oder allergischen Reaktionen reagieren.
Bei Verdacht auf eine Unverträglichkeit sollte die Spüllösung sofort gewechselt oder die Spülung abgebrochen werden.
Flüssigkeitsüberladung der Blase
Wenn zu viel Spüllösung eingeführt und die Blase dadurch überdehnt wird, kann es zu Schmerzen, Krämpfen oder Blasenruptur kommen.
Besonders bei älteren oder stark geschwächten Patienten kann eine Überladung gefährlich sein.
Verschlechterung bestehender Blasenentzündungen
Wenn bereits eine Entzündung vorliegt, kann die Spülung die Schleimhäute weiter reizen und die Symptome verschlimmern.
In diesen Fällen ist ärztliche Rücksprache notwendig, bevor eine Spülung durchgeführt wird.
Harnverhalt durch Verstopfung des Katheters
Partikel oder Schleim können bei der Spülung den Katheter verstopfen und zu einem Harnverhalt führen.
Dieser Zustand kann sehr schmerzhaft sein und erfordert eine sofortige Intervention.
Reizung und Schmerzen
Die Spülung kann bei manchen Patienten ein unangenehmes Gefühl oder Schmerzen auslösen, vor allem, wenn sie nicht in langsamen, kleinen Mengen durchgeführt wird.
Indikation Blasenspülung
Ausspülen von Blut, Schleim oder Fibrin
Nach Operationen im Urogenitalbereich, z. B. nach einer transurethralen Resektion der Prostata (TUR-P), um Blutgerinnsel oder Schleim aus der Blase zu entfernen, die den Katheter verstopfen könnten.
Behandlung und Prophylaxe von Harnwegsinfektionen (UTIs)
Bei hartnäckigen oder wiederkehrenden Infektionen kann eine Blasenspülung mit antiseptischen Lösungen durchgeführt werden, um Bakterien in der Blase zu reduzieren.
Spülung bei chronischer Blasenentzündung
Zur Linderung der Symptome bei chronischer Zystitis kann eine Spülung mit speziellen Lösungen (z. B. mit Hyaluronsäure oder Heparin) helfen, die Schleimhaut zu beruhigen.
Entfernung von Medikamenten oder Chemikalien
Bei Blaseninstillationen, bei denen Medikamente zur direkten Behandlung in die Blase eingebracht wurden (z. B. Chemotherapie bei Blasenkrebs), wird die Blase nach einer Einwirkzeit oft gespült, um die Medikamentenreste zu entfernen.
Vermeidung von Katheterverstopfungen
Bei Patienten mit Dauerkatheter und einer erhöhten Neigung zu Ablagerungen im Katheter (z. B. bei Harnsteinen oder chronischer Infektion) hilft eine regelmäßige Spülung, den Katheter durchgängig zu halten.
Therapie bei neurogener Blasenentleerungsstörung
Bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen, die eine eingeschränkte Blasenentleerungsfunktion haben, kann eine Blasenspülung durchgeführt werden, um Restharn und Ablagerungen zu entfernen.
Schmerzlinderung bei Blasenschmerzen
Bei chronischen Blasenschmerzen, wie sie bei der Interstitiellen Zystitis vorkommen, kann eine Spülung mit schmerzlindernden oder entzündungshemmenden Lösungen die Beschwerden lindern.
Zuletzt geändertvor 18 Stunden