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Handlungskette - Blasenspülung

SB
von Steven B.

Gefahren bei einer Blasenspülung

  1. Infektionsrisiko

    • Bei unzureichender Hygiene oder unsachgemäßem Umgang kann es zu einer aufsteigenden Harnwegsinfektion kommen, da Bakterien über den Katheter in die Blase gelangen können.

    • Das Infektionsrisiko ist erhöht, wenn die Blasenspülung nicht steril durchgeführt wird.

  2. Verletzung der Blasenschleimhaut

    • Zu hoher Druck beim Einführen der Spüllösung kann die Blasenschleimhaut schädigen oder sogar zu einer Perforation (Durchstoßung) der Blasenwand führen.

    • Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit geschwächter Blase oder nach Operationen geboten.

  3. Blutungen

    • Besonders bei empfindlichen Schleimhäuten oder nach operativen Eingriffen kann es zu Mikroblutungen in der Blase kommen.

    • Eine grobe Manipulation oder zu häufiger Wechsel des Katheters erhöht das Risiko.

  4. Unverträglichkeitsreaktionen

    • Manche Patienten können auf die verwendete Spüllösung, insbesondere auf antiseptische Lösungen, mit Reizungen oder allergischen Reaktionen reagieren.

    • Bei Verdacht auf eine Unverträglichkeit sollte die Spüllösung sofort gewechselt oder die Spülung abgebrochen werden.

  5. Flüssigkeitsüberladung der Blase

    • Wenn zu viel Spüllösung eingeführt und die Blase dadurch überdehnt wird, kann es zu Schmerzen, Krämpfen oder Blasenruptur kommen.

    • Besonders bei älteren oder stark geschwächten Patienten kann eine Überladung gefährlich sein.

  6. Verschlechterung bestehender Blasenentzündungen

    • Wenn bereits eine Entzündung vorliegt, kann die Spülung die Schleimhäute weiter reizen und die Symptome verschlimmern.

    • In diesen Fällen ist ärztliche Rücksprache notwendig, bevor eine Spülung durchgeführt wird.

  7. Harnverhalt durch Verstopfung des Katheters

    • Partikel oder Schleim können bei der Spülung den Katheter verstopfen und zu einem Harnverhalt führen.

    • Dieser Zustand kann sehr schmerzhaft sein und erfordert eine sofortige Intervention.

  8. Reizung und Schmerzen

    • Die Spülung kann bei manchen Patienten ein unangenehmes Gefühl oder Schmerzen auslösen, vor allem, wenn sie nicht in langsamen, kleinen Mengen durchgeführt wird.


Indikation Blasenspülung

  1. Ausspülen von Blut, Schleim oder Fibrin

    • Nach Operationen im Urogenitalbereich, z. B. nach einer transurethralen Resektion der Prostata (TUR-P), um Blutgerinnsel oder Schleim aus der Blase zu entfernen, die den Katheter verstopfen könnten.

  2. Behandlung und Prophylaxe von Harnwegsinfektionen (UTIs)

    • Bei hartnäckigen oder wiederkehrenden Infektionen kann eine Blasenspülung mit antiseptischen Lösungen durchgeführt werden, um Bakterien in der Blase zu reduzieren.

  3. Spülung bei chronischer Blasenentzündung

    • Zur Linderung der Symptome bei chronischer Zystitis kann eine Spülung mit speziellen Lösungen (z. B. mit Hyaluronsäure oder Heparin) helfen, die Schleimhaut zu beruhigen.

  4. Entfernung von Medikamenten oder Chemikalien

    • Bei Blaseninstillationen, bei denen Medikamente zur direkten Behandlung in die Blase eingebracht wurden (z. B. Chemotherapie bei Blasenkrebs), wird die Blase nach einer Einwirkzeit oft gespült, um die Medikamentenreste zu entfernen.

  5. Vermeidung von Katheterverstopfungen

    • Bei Patienten mit Dauerkatheter und einer erhöhten Neigung zu Ablagerungen im Katheter (z. B. bei Harnsteinen oder chronischer Infektion) hilft eine regelmäßige Spülung, den Katheter durchgängig zu halten.

  6. Therapie bei neurogener Blasenentleerungsstörung

    • Bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen, die eine eingeschränkte Blasenentleerungsfunktion haben, kann eine Blasenspülung durchgeführt werden, um Restharn und Ablagerungen zu entfernen.

  7. Schmerzlinderung bei Blasenschmerzen

    • Bei chronischen Blasenschmerzen, wie sie bei der Interstitiellen Zystitis vorkommen, kann eine Spülung mit schmerzlindernden oder entzündungshemmenden Lösungen die Beschwerden lindern.


Author

Steven B.

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