Faktoren Lage und Ausprägung der Niere
• Paarig angelegtes Organ
• Befinden sich jeweils rechts und links von der Wirbelsäule, auf Höhe der letzten Rippen
• An der kleinen Krümmung befindet sich das Nierenbecken -> hier wird der produzierte Urin gesammelt
• Über die Harnleiter wird der Urin nach unten abgeleitet
• Versorgende Blutgefäße sind: Nierenvene (Vena renalis) und Nierenarterie (Arteria renalis)
• Wird von einer derben Bindegewebshülle (Nierenkapsel) umhüllt
• Ist zum Schutz in Fettgewebe eingebettet
Definition Urosepsis
= systemische Entzündungsreaktion, die von den Nieren oder dem Urogenitaltrakt ausgeht
Pathogenese Urosepsis
Erreger dringen in die Blutbahn ein
z.B. E. coli (am häufigsten), Klebsiella, Enterokokken, Pseudomonas
Diese lösen eine starke Entzündungsreaktion des gesamten Organismus aus
Risikofaktoren im Kindesalter für eine Urosepsis
Vesikoureteraler Reflux (VUR): Rückfluss von Urin aus der Blase in die Harnleiter oder Niere.
Harnabflussstörungen: z. B. durch Ureterabgangsstenose, Urethralklappen (Posterior Urethral Valves).
Hydronephrose: Erweiterung des Nierenbeckens durch gestauten Urin.
Neurogene Blase: z. B. bei Spina bifida.
Kinder mit häufigen HWIs tragen ein höheres Risiko, dass sich eine Infektion systemisch ausbreitet.
Neugeborene und junge Säuglinge haben ein unreifes Immunsystem → höhere Wahrscheinlichkeit für eine rasche Generalisierung einer Infektion.
Angeborene oder erworbene Schwächen des Immunsystems (z. B. neutrophile Dysfunktionen, Hypogammaglobulinämie).
Harnblasenkatheter, Operationen im Urogenitalbereich oder diagnostische Eingriffe können Infektionen begünstigen.
Führt zu Druck auf die Harnwege → begünstigt Harnstau und Infektionen.
Verzögerte Therapie kann zur Ausbreitung der Infektion führen.
Unterscheidungsmerkmale Urosepsis nach Schweregrad
Sepsis
Schwere Sepsis
Septischer Schock
Symptome Urospesis bei einer einfachen Sepsis
Fieber oder Hypothermie
Tachykardie
Tachypnoe
Hypotonie
bei Früh- & Neugeborenen: gastrointestinale Symptome, Apnoen & Bradykardien
Blässe, Schwitzen, Abgeschlagenhei
Leukozytose
Symptome Urosepsis bei einer schweren Sepsis
• Sepsis + zusätzliche Symptome von Organfehlfunktionen
• Gehirn: akute Enzephalopathie = eingeschränkte Wachheit, Desorientiertheit, Unruhe
• Niere: akutes Nierenversagen = Oligurie, Anurie, erhöhte Nierenwerte
• Blutbild/Gerinnung: Thrombozytopenie
Symptome Urosepsis bei septischen Schock
Sepsis + Blutdruckabfall, Zentralisation
Diagnostik Urosepsis
Anamnese
Klinische Symptomatik
Blutdiagnostik (v.a. Blutkultur)
Urindiagnostik (v.a. Urinkultur)
ggf. Lumbalpunktion
Definition Urolithiasis
= das Vorkommen von Konkrementen (Steinen) in den Harnwegen (Harn-/Nierensteine)
Unterscheidung der Urolithiasis
Nephrolithiasis (Nierenstein)
Ureterolithiasis (Harnleiterstein)
Zystolithiasis (Harnblasenstein)
Urethralithiasis (Harnröhrenstein)
Symptome Urolithiasis (allgemein)
Harnsteine verursachen erst dann Beschwerden, wenn sie sich lösen und wandern bzw. wenn sie feststecken und den Harnabfluss behindern (steinbedingte Harnstauung).
Symptome bei Urolithiasis
Fieber
Appetitlosigkeit
Erbrechen
Bauchschmerzen
Meteorismus
Pyurie
Unterschied zwischen aerober und anaerober Blutkultur
Aerobe Blutkultur: Diese Flasche enthält Nährmedium für aerobe Bakterien, also Keime, die Sauerstoff zum Überleben benötigen. Beispiele: Escherichia coli, Staphylococcus aureus.
Anaerobe Blutkultur: Enthält ein spezielles Medium für anaerobe Bakterien, die ohne Sauerstoff wachsen können. Beispiele: Bacteroides, Clostridium.
Beide Flaschen sind wichtig, um ein möglichst breites Spektrum potenzieller Erreger zu erfassen.
Blutkulturen über einen Port
Die Entnahme von Blutkulturen über einen Port (z. B. bei onkologischen Patienten) kann kontaminationsanfälliger sein, da der Port selbst Keime enthalten kann.
Wenn möglich, sollte die Blutkultur immer peripher venös abgenommen werden.
Falls der Port verwendet werden muss, sollten zusätzlich Blutkulturen peripher entnommen werden, um eine Unterscheidung zwischen echter Bakteriämie und Kontamination durch den Port zu ermöglichen.
Händehygiene & sterile Arbeitsweise: Strikte Händedesinfektion, sterile Handschuhe, sterile Abdeckungen und Desinfektion der Entnahmestelle sind essenziell.
Desinfektion der Gummistopfen der Blutkulturflaschen: Die Stopfen müssen mit alkoholischem Desinfektionsmittel abgewischt werden, bevor die Nadel eingeführt wird.
Häufige Fehler bei der Blutkultur-Entnahme
Unzureichende Desinfektion der Haut oder der Flaschenstopfen → Kontamination mit Hautkeimen.
Zu geringe Blutmenge entnommen → erschwert das Keimwachstum.
Entnahme nach Beginn einer Antibiotikatherapie → Erregernachweis kann ausbleiben.
Keine zeitnahe Inkubation → Lagerung bei Raumtemperatur verzögert Ergebnis und mindert Qualität.
Um zwischen transienter (kurzzeitiger) und persistierender Bakteriämie zu unterscheiden.
Bei sepsisverdacht werden meist 2–3 Blutkulturpaare im Abstand von ca. 30–60 Minuten abgenommen, um die Erregernachweissicherheit zu erhöhen.
Wie lange dauert es, bis Ergebnisse vorliegen?
Erste Hinweise (z. B. positives Signal, Gramfärbung): innerhalb von 24 Stunden.
Endgültiges Ergebnis (inkl. Identifikation + Antibiogramm): meist 48–72 Stunden.
Bei langsam wachsenden Erregern kann es auch bis zu 5–7 Tage dauern.
Richtige Reihenfolge der Blutkultur-Entnahme
Händedesinfektion durchführen.
Materialien vorbereiten (sterile Handschuhe, Desinfektionsmittel, Blutkulturflaschen, Kanüle, etc.).
Gummistopfen der Blutkulturflaschen mit alkoholischem Desinfektionsmittel abwischen.
Punktionsstelle (z. B. Vene) sorgfältig desinfizieren und einwirken lassen.
Sterile Handschuhe anziehen.
Blutentnahme durchführen – zuerst aerobe, dann anaerobe Flasche befüllen (wenn kein Butterfly-System verwendet wird).
Flaschen nicht schütteln, nur leicht schwenken.
Blutkulturflaschen beschriften und dokumentieren (inkl. Entnahmezeit).
Proben zeitnah ins Labor bringen (innerhalb von max. 2 Stunden).
Händedesinfektion nach der Entnahme durchführen.
Symptome Urolithiasis bei Kindern und Jugendlichen
Nierenkoliken mit Schmerzen vom Nierenlager bis in die Schamgegend
Makrohämaturie
Therapie Urolithiasis
reichliche Flüssigkeitszufuhr
Bewegung
→Dadurch oftmals Spontanabgang möglich
Aktive Steinentfernung durch ESWL (extrakorporale Stoßwellenlithotripsie)
Reichliche Flüssigkeitszufuhr
reichlich körperliche Bewegung (Treppensteigen, Schwimmen, Gymnastik)
Gezieltes Behandeln von Harnwegsinfektionen
Beheben von Harnabflussstörungen
Bei Stoffwechselstörungen: diätetische und medikamentöse Maßnahmen
Therapie Urosepsis
Intensivmedizinische Betreuung
Antibiotische Therapie (nach Erregernachweis gezielt, zuvor Breitbandantibiotikum)
Sanierung des Infektionsherdes (z.B. Katheter)
Symptomatische Behandlung:
Ausgleich des Flüssigkeitshaushaltes
Ggf. Blutdruckerhöhende Medikamente
Ggf. Sauerstoffgabe oder Beatmung
Fieber senken
Ggf. Dialyse
Pflege bei Urosepsis
Temperatur, Puls, Blutdruck, Atmung, O2-Sättigung mindestens alle 15–30 Minuten (initial).
Frühzeitiges Erkennen einer klinischen Verschlechterung: z. B. zunehmende Tachykardie, Hypotonie, Bewusstseinstrübung.
Intravenöse Flüssigkeitstherapie nach ärztlicher Anordnung (Volumenmangel und Hypotonie ausgleichen).
Bilanzierung: Einfuhr (Infusionen, orale Zufuhr) und Ausfuhr (Urin, ggf. Erbrechen, Schweiß).
Achtung auf Oligurie oder Anurie – Zeichen für ein drohendes Nierenversagen.
Bei Fieber > 39 °C: physikalische Maßnahmen (Wadenwickel, kühle Waschungen).
Antipyretika nach ärztlicher Verordnung (z. B. Paracetamol, Ibuprofen).
Schüttelfrost vermeiden: Kind nicht zu stark abkühlen.
Achten auf Bewusstsein, Reaktionsfähigkeit, ggf. Krampfbereitschaft.
Bei Leni: bereits Hypotonie, schläfrig → Frühwarnzeichen einer Sepsis-bedingten Enzephalopathie.
Beobachtung auf Tachypnoe, Dyspnoe, Nasenflügeln, Einziehungen.
ggf. Sauerstoffgabe laut ärztlicher Anordnung.
Atemfrequenz regelmäßig dokumentieren.
Rechtzeitige Gabe nach Abnahme der Kulturen!
Infusionen korrekt vorbereiten und dokumentieren.
Auf Nebenwirkungen und Anaphylaxie achten.
Kind beruhigen, einfache Erklärungen.
Eltern einbeziehen, Sicherheit geben.
Zeitnah Informationen geben, was passiert und warum.
Standardhygiene: Händedesinfektion, ggf. Isolation bei multiresistenten Erregern.
Material und Zugänge aseptisch handhaben.
Vitalwerte, Symptome, Pflegeinterventionen, Reaktionen auf Medikamente usw.
Frühwarnsysteme wie PEWS (Pediatric Early Warning Score) ggf. nutzen.
Veränderung des Urins bei HWI
Unangenehmer Geruch
Trüb, ggf. blutig (Hämaturie)
Leukozyturie
Bakteriurie
Veränderte Laborwerte bei HWI
CRP-Erhöhung
Diagnostik HWI
Körperliche Untersuchung
Urindiagnostik (Urinstatus, Urinkultur)
Blutdiagnostik
Sonografie
Therapie HWI
Antibiotische Therapie
ggf. operative Korrektur von Fehlbildungen
Was sind typische Beobachtungskriterien bei einem Harnwegsinfekt?
Häufiges Wasserlassen, Brennen beim Wasserlassen (Dysurie), übelriechender oder trüber Urin, Fieber, Flankenschmerzen, Unruhe oder Verwirrtheit (v. a. bei älteren Menschen).
Wie sollte die Flüssigkeitszufuhr bei einem Harnwegsinfekt aussehen?
2–3 Liter täglich, sofern medizinisch nichts dagegen spricht. Viel trinken hilft, die Harnwege durchzuspülen und Keime auszuschwemmen.
Welche Getränke sind bei einem Harnwegsinfekt besonders geeignet?
Wasser, ungesüßte Tees (z. B. Blasen- und Nierentee mit Bärentraube, Brennnessel oder Goldrute).
Wie sollte die Intimhygiene bei Harnwegsinfekten durchgeführt werden?
Von vorne nach hinten reinigen, milde pH-neutrale Reinigungsmittel verwenden, Schleimhäute nicht reizen, keine aggressiven Seifen benutzen.
Was ist bei Inkontinenz oder Verwendung von Einlagen zu beachten?
✅ Regelmäßiger Wechsel der Einlagen/Windeln, sorgfältige Hautpflege, um Hautreizungen und Infektionen zu vermeiden.
Wie kann man den Harndrang bei HWI positiv beeinflussen?
Regelmäßige Toilettengänge alle 2–3 Stunden, auch ohne starken Harndrang. Blase möglichst vollständig entleeren, z. B. in aufrechter Sitzposition.
Welche Maßnahmen helfen gegen Schmerzen bei Harnwegsinfekten?
Wärmeanwendungen (z. B. Wärmflasche, warmes Bad), bequeme Lagerung, ärztlich verordnete Schmerzmittel.
Welche Aspekte sind bei der Katheterpflege zu beachten?
Geschlossenes System nicht öffnen, tägliche Intimpflege, Katheter und Umgebung sauber halten, Wechsel nur nach ärztlicher Anordnung und hygienischem Standard.
Welche Prophylaxen sind bei Harnwegsinfekten wichtig?
Dekubitusprophylaxe, Sturzprophylaxe (bei häufigem nächtlichen Harndrang), Rezidivprophylaxe (z. B. durch Hygieneschulung und Flüssigkeitszufuhr).
Was sollte einem Patienten mit Harnwegsinfekt erklärt werden?
Bedeutung von viel Trinken, regelmäßiger Toilettengang, richtige Intimhygiene, Warnzeichen für Verschlechterung (Fieber, Schmerzen, Übelkeit), Rücksprache mit Arzt bei Anzeichen einer Verschlimmerung.
Unterscheidung HWI nach Lokalisation
Untere Harnwege = Urethritis, Zystitis
Obere Harnwege = Harnleiterinfektion (Ureteritis), Pyelonephritis
Unterscheidung HWI nach Symptomen
Asymptomatisch = Zufallsbefund Bakteriurie, Patient ist beschwerdefrei
Symptomatisch = Bakteriurie + Symptome
Unterscheidung HWI nach Schwere
Unkompliziert = keine anatomischen Fehlbildungen, keine Begleiterkrankungen
Kompliziert = Risikofaktoren des Patienten (z.B. anatomische Fehlbildungen oder während der Schwangerschaft)
Komplikationen HWI
Durch das Legen eines Blasenkatheters oder durch transurethrale Untersuchungen können die Keime in die Blase geschoben werden
→ Blasenentzündung (Zystitis)
Weitere Ausbreitung der Infektion auf das Nierenbecken und das Nierenparenchym
→ Pyelonephritis
V.a. im Säuglingsalter Gefahr einer Urosepsis (Blutvergiftung durch Bakterien aus dem Urogenitaltrakt)
→ septischer Schock
Symptome HWI Untere Harnwege (Urethritis, Zystitis)
Trinkunlust
Durchfall
Aufgetriebener Bauch
Graublasses Hautkolorit
SubfibrileTemperaturen
Symptome HWI Obere Harnwege (Harnleiterinfektion, Pyelonephritis) bei Säuglingen und Neugeborenen
SubfibrileTemperaturen#
Symptome HWI Kinder- und Kleinkinder Untere Harnwege (Urethritis, Zystitis)
Vermehrter Harndrang (Pollakisurie)
Unwillkürlicher Harndrang (erneutes einnässen)
Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen (Dysurie)
Appetitlosigkeit, Müdigkeit
Symptome HWI Kleinkinder, Schulkinder & Jugendliche obere Harnwege Obere Harnwege (Harnleiterinfektion, Pyelonephritis)
Symptome HWI Obere Harnwege (Harnleiterinfektion, Pyelonephritis) bei Kleinkindern, Kindern, Jugendliche
Bauch- und Rückenschmerzen
Definition Harnwegsinfekt
Besiedlung des Harntraktes mit Keimen, die mit einer lokalen oder einer systemischen Entzündungsreaktion einhergeht
Häufigkeit Harnwegsinfekt
Im 1. LJ sind Jungen häufiger betroffen als Mädchen
In der weiteren Kindheit sind Mädchen aufgrund der kürzeren Harnröhre häufiger betroffen
Pathogenese Harnwegsinfekt
i.d.R. aufsteigene (aszendierende) Infektion durch die Besiedlung durch pathogene Keime (z.B. Escherichia coli o. Pseudomonas)
Begünstigende Faktoren:
Kälte
Reduzierte Widerstandskraft der Schleimhäute
Harntransportstörungen (Reflux, Abflussbehinderungen durch Stenosen) oder Blasenentleerungsstörungen →Vermehrung der eingedrungenen Erreger
Geschwächtes Immunsystem, reduzierter Allgemeinzustand
Instrumentelle Eingriffe etc.
Was ist die Indikation für die Miktionszystourethrografie (MCU)?
Vesikoureteraler Reflux (VUR), rezidivierende Harnwegsinfekte, Harnröhrenanomalien (z. B. Urethralklappen)
Wie wird die Miktionszystourethrografie (MCU) durchgeführt?
Blasenfüllung über einen Katheter mit Kontrastmittel, Röntgenaufnahmen während Füllung und Miktion zur Beurteilung von Reflux und Abflussstörungen
Wann wird eine Miktionssonografie (MUS) eingesetzt?
Bei Kindern als strahlenfreie Alternative zur MCU, zur Refluxdiagnostik
Wie läuft die Durchführung der Miktionssonografie (MUS) ab?
Blasenfüllung mit echokontrastverstärktem Urin, Ultraschall während der Miktion zur Darstellung eines Refluxes
Was sind die Indikationen für die intravenöse Urografie/Pyelografie (IVU/IVP)?
Verdacht auf Harnleiterabgangs- oder Abflussstörungen, Harnsteine, Tumore, Fehlbildungen
Wie funktioniert die IVU/IVP?
Intravenöse Gabe eines Kontrastmittels, anschließend serielle Röntgenaufnahmen zur Darstellung von Nierenfunktion und Harnabfluss
Wann wird eine Nierenszintigrafie durchgeführt?
Bei Verdacht auf Refluxnephropathie, Narbenbildung, funktionelle Abklärung beider Nieren, Obstruktionsdiagnostik
Wie läuft eine Szintigrafie ab?
Injektion eines radioaktiven Tracers, anschließend Aufnahme mit Gammakamera zur Darstellung von Funktion und Durchblutung der Nieren
Wofür wird die Uroflowmetrie verwendet?
Zur Abklärung von Blasenentleerungsstörungen und zur objektiven Messung des Harnflusses
Welche Werte werden bei der Uroflowmetrie gemessen?
Harnflussrate (Q)
Maximaler Harnfluss (Qmax)
Mittlerer Harnfluss (Qave)
Miktionsvolumen
Miktionsdauer
Harnzeitvolumen
Wie wird die Uroflowmetrie durchgeführt?
Der Patient entleert die Blase bei Harndrang in einen Trichter mit Messfühler. Das Gerät erfasst die Harnmenge und erzeugt eine Harnflusskurve.
Was ist die Zystrometrie?
Ein Teil der urodynamischen Untersuchung zur Messung des Blasen- und Bauchdrucks während der Füllungsphase
Wann wird eine Zystrometrie durchgeführt?
Bei unklaren Speicher- oder Entleerungsstörungen der Blase, bei Verdacht auf neurogene Blasenfunktionsstörungen
Was misst die Zystrometrie?
Detrusoraktivität
Blasencompliance
Harndrangschwelle
Druckverhältnisse während der Füllung
Was ist eine urodynamische Untersuchung?
Eine umfassende Untersuchung zur Beurteilung der Speicher- und Entleerungsfunktion der Harnblase
Wann ist eine urodynamische Untersuchung indiziert?
Bei Harninkontinenz, Miktionsstörungen, neurogenen Blasen, therapieresistenten Beschwerden
Wie läuft eine urodynamische Untersuchung ab?
ombination aus Zystrometrie, Druck-Fluss-Messung und ggf. Elektromyografie (EMG), mit Kathetermessung von Druck und Flussraten
Welche Hauptfunktionen erfüllt die Niere im menschlichen Körper?
Filtration von Blut
Bildung von Urin
Regulation des Wasser- und Elektrolythaushalts
Regulation des Blutdrucks (über Renin)
Hormonproduktion (Erythropoetin, Calcitriol)
Säure-Basen-Haushalt
Wie ist die Niere anatomisch grob aufgebaut?
Nierenrinde (Cortex renalis)
Nierenmark (Medulla renalis)
Nierenpapillen
Nierenkelche (Calices renales)
Nierenbecken (Pelvis renalis)
Harnleiter (Ureter)
Was befindet sich in der Nierenrinde (Cortex renalis)?
Glomeruli (Gefäßknäuel)
Bowman-Kapseln
Anfangsstücke der Nephrone (proximaler Tubulus)
Teile der Henle-Schleife
Kortikale Sammelrohre
Was befindet sich im Nierenmark (Medulla renalis)?
Henle-Schleifen (v. a. absteigende und aufsteigende Teile)
Markstrahlen
Sammelrohre
Vasa recta
Was ist ein Nephron und aus welchen Teilen besteht es?
in Nephron ist die funktionelle Grundeinheit der Niere und besteht aus:
Glomerulus
Bowman-Kapsel
Proximaler Tubulus
Henle-Schleife
Distaler Tubulus
Wie verläuft der Urinabfluss aus der Niere?
Sammelrohr
Nierenpapille
Nierenkelch
Nierenbecken
Harnblase
Harnröhre (Urethra)
Wo befinden sich die Glomeruli – in der Rinde oder im Mark?
n der Nierenrinde (Cortex renalis)
Aus welchen zwei Hauptbestandteilen besteht ein Nierenkörperchen?
Glomerulus (Kapillarknäuel)
Bowman-Kapsel (Capsula glomeruli)
Was ist der Glomerulus?
Ein Knäuel aus kapillären Gefäßschlingen, die das Blut zur Filtration bringen.Er besteht aus fenestrierten Endothelzellen und liegt im Inneren der Bowman-Kapsel.
Was ist die Bowman-Kapsel?
Eine doppelwandige Kapsel, die den Glomerulus umschließt. Sie besteht aus:
Parietalem Blatt (äußere Schicht, aus Plattenepithel)
Viszeralem Blatt (innere Schicht, aus Podozyten)
: Welche Zelltypen sind am Filterprozess im Nierenkörperchen beteiligt?
Endothelzellen der Glomeruluskapillaren
Podozyten (viszerales Blatt der Bowman-Kapsel)
Mesangiumzellen
Welche Schichten bilden die glomeruläre Filtrationsbarriere?
Fenestriertes Endothel der Kapillaren
Basalmembran (gemeinsame Basalmembran)
Schlitzmembran zwischen Podozyten-Fortsätzen
Welche Funktion haben die Podozyten?
Umgreifen die Kapillaren mit ihren Fortsätzen (Pedikeln)
Bilden die Schlitzmembran für die Filtration
Selektieren Moleküle nach Größe und Ladung
: Was ist das Mesangium und welche Funktionen hat es?
Mesangium liegt zwischen den Kapillarschlingen
Besteht aus Mesangiumzellen und extrazellulärer Matrix
Funktionen:
Stabilisierung der Kapillarschlingen
Phagozytose von Ablagerungen
Regulation der Durchblutung durch Kontraktion
Was ist der Harnpol und was der Gefäßpol eines Nierenkörperchens?
Gefäßpol: Eintritt der afferenten Arteriole und Austritt der efferenten Arteriole
Harnpol: Übergang von der Bowman-Kapsel in den proximalen Tubulus
Welche drei Prozesse führen zur Bildung von Sekundärharn aus dem Blut?
Filtration im Glomerulus
Rückresorption im Tubulussystem
Sekretion von Stoffen in den Tubulus
Was ist Primärharn und wo entsteht er?
Ein ultrafiltrierter Teil des Blutplasmas
Entsteht im Glomerulus durch Filtration des Blutes
Ca. 150–180 Liter pro Tag
Welche Stoffe sind im Primärharn enthalten?
Wasser
Glukose
Elektrolyte (Na⁺, K⁺, Cl⁻, etc.)
Harnstoff, Kreatinin
Kleine Proteine Keine Blutzellen oder großen Proteine!
Wo erfolgt die Rückresorption der meisten Stoffe?
Im proximalen Tubulus – hier werden ca. 70 % des Wassers und der Elektrolyte sowie fast 100 % der Glukose rückresorbiert.
Welche Rolle spielt die Henle-Schleife bei der Harnkonzentrierung?
Absteigender Schenkel: wasserdurchlässig, keine Elektrolytresorption
Aufsteigender Schenkel: wasserundurchlässig, aktive Na⁺-Resorption → Erzeugt ein konzentriertes Markmilieu (Gegenstromprinzip)
Was passiert im distalen Tubulus?
Feinabstimmung der Rückresorption von Natrium, Kalium und Kalzium
Einfluss von Hormonen wie Aldosteron
Beginn der aktiven Sekretion von Abfallstoffen
: Welche Rolle spielen die Sammelrohre bei der Harnbildung?
Letzte Konzentration des Harns
Wasserresorption unter Einfluss von ADH (Antidiuretisches Hormon) → Reguliert die Harnmenge je nach Hydratationszustand
Wie viel Sekundärharn wird pro Tag ausgeschieden?
Ca. 1,5 Liter pro Tag
Aus ursprünglich etwa 180 Litern Primärharn
Welche Hormone beeinflussen die Urinbildung maßgeblich?
ADH: steigert Wasserrückresorption in den Sammelrohren
Aldosteron: fördert Na⁺- und Wasserrückresorption, K⁺-Sekretion
ANP: senkt Rückresorption von Natrium → vermehrte Ausscheidung
Parathormon (PTH): reguliert Ca²⁺- und Phosphat-Rückresorption
Welches Gefäß bringt Blut zur Niere?
A. renalis (Nierenarterie)
Entspringt direkt aus der Aorta abdominalis
Beschreibe den arteriellen Blutfluss durch die Niere.
A. renalis
A. interlobaris (zieht zwischen den Markpyramiden zur Rinde)
A. arcuata (bogenförmig an der Mark-Rinden-Grenze)
A. interlobularis (strahlt in die Rinde ein)
Vas afferens (führt zum Glomerulus)
Glomerulus → Filtration
Vas efferens (führt Blut ab)
Was passiert mit dem Blut nach dem Glomerulus?
Fließt über das Vas efferens ab
Bildet ein peritubuläres Kapillarnetz oder die Vasa recta
Dient der Versorgung des Tubulussystems und der Rückresorption
Welche venösen Gefäße führen das Blut aus der Niere ab?
Vasa recta / peritubuläres Kapillarnetz
V. interlobularis
V. arcuata
V. interlobaris
V. renalis → mündet in die V. cava inferior
Wie viel Prozent des Herzzeitvolumens erhalten die Nieren?
Etwa 20–25 % des Herzzeitvolumens → ca. 1,2–1,3 Liter Blut pro Minute
Welcher Teil des Nervensystems innerviert die Niere hauptsächlich?
Das sympathische Nervensystem
Welche Effekte hat die sympathische Innervation auf die Niere?
Vasokonstriktion der A. renalis → verminderte Durchblutung
Stimulation der Reninfreisetzung aus dem juxtaglomerulären Apparat
Hemmung der Natrium- und Wasser-Ausscheidung
Welche Nervenfasern innervieren die Niere?
Fasern aus dem Plexus coeliacus und Plexus renalis
Hauptsächlich sympathische Fasern aus den Segmenten Th10–L1
Gibt es eine parasympathische Innervation der Niere?
Kaum relevant
Geringe Anteile parasympathischer Fasern aus dem N. vagus, Funktion unklar
Was kann eine milchige oder trübe Urinfarbe anzeigen?
Pathologisch: Leukozyturie (HWI), Phosphaturie oder Chylurie.Manchmal auch harmlos bei stehendem Urin durch Ausfällungen.
Welche Ursache kann grüner oder blauer Urin haben?
Medikamente (z. B. Amitriptylin, Propofol), Farbstoffe oder seltene Infektionen (Pseudomonas aeruginosa).
Welche Labordiagnostik ist bei pathologisch veränderter Urinfarbe sinnvoll?
Urinstatus (Mikroskopie, Teststreifen), Urinkultur, Urinsediment, ggf. Blutuntersuchung und Bildgebung.
Faktoren Clean-Catch-Urin
• Auffangen von frischen Blasenurin nach dem Trinken mit einem sterilen Gefäß
• Falsch positive Ergebnisse liegen bei 5-26%
Faktoren Suprapubische Blasenfunktion
• Harnblase wird oberhalb des Schambeins punktiert
• Indikation: Sterile Entnahme von Urin, Entleerung der Harnblase bei akutem Harnverhalt
Faktoren Anamnese bei Blasenfunktionsstörungen
Familienanamnese
Krankheitssymptome
Beurteilung der Nieren
Beurteilung der Genitalien
Messparameter
Faktoren Anamnese in der Blasenfunktionsstörungsdiagnostik
• Genetische Vorerkrankungen familiär bedingt (→ Teil jeder pädiatrischen Anamnese!)
Filtern von Krankheitsbilder
Faktoren Krankheitsbilder in der Blasenfunktionsstörungsdiagnostik
• Bei Kleinkindern: Erfragung der Eltern • Bei älteren Kindern und Jugendlichen: ggf. Vier-Augen-Gespräch (Aufbau von Vertrauen) Häufigsten Krankheitssymptome
• Fieber
• Fieber ohne klar erkennbare Ursache muss immer zu einer Urinuntersuchung veranlassen!
• Schmerzen • Art & Lokalisation entscheidend für die Diagnosestellung (häufig im Bauchraum – wichtig: Differenzialdiagnostik!)
• Säuglinge: langandauernde Schreiattacken, Trinkschwäche, vermehrte Exzitabilität
• Inkontinenz & Miktionsstörungen
Faktoren Beurteilung der Nieren in der Harnkontenzstörungen
• Nierenpalpation (bei angewinkelten Beinen und entspannter Bauchdecke)
• Überprüfung des Nierenklopfschmerzes anhand der Wirbelsäule von kranial nach kaudal
• Fußstellungsanomalien, atypische Behaarung im Lumbosakralbereich, Deformierung der kranialen Rima ani → Spina bifida occulta o. sakrale Dysgenesie
Faktoren Beurteilung der Genitalien bei den Blasenfunktionsstörungen
• Bei Kindern immer in Anwesenheit der Eltern
• Dokumentation des Pubertätsstadiums
Faktoren Messwerte bei der Blasenfunktionsstörungsdiagnostik
• Gewicht, Körperlänge (wichtig zur Bewertung anderer Messparameter (RR) und der exakten Dosierung von Medikamenten) → Kleinwuchs = möglicher Hinweis auf chronische Niereninsuffizienz
• Blutdruck → art. Hypertonie
• Körpertemperatur → Fieber = rektal > 38,2°C, oral o. im Ohr > 38,5°C
Formen der Urinlabordiagnostik
Urinstatus
Urinkultur
Faktoren Urinstatus
a) Makroskopische Beurteilung
b) Urinschnelltest mit Teststreifen
Nachweis von Proteinen, Hämaturie, Glukose, Nitrit, Leukozyten
Faktoren Urinkultur
Funktion ableitende Harnwege
• Über die ableitenden Harnwege verlässt der Urin den Körper
Anteile der ableitenden Harnwege
• Die ableitenden Harnwege bestehen aus:
• Nierenbecken (Pelvis renalis)
• Harnleiter (Ureter)
• Harnblase (Vesica urinaria)
• Harnröhre (Urethra)
Was versteht man unter Miktion?
Miktion ist der physiologische Vorgang der Blasenentleerung, bei dem Urin aus der Harnblase über die Harnröhre ausgeschieden wird.
Welche Hauptnerven sind an der Steuerung der Miktion beteiligt?
N. hypogastricus (sympathisch), N. pelvicus (parasympathisch) und N. pudendus (somatisch).
Welche Funktion hat der Nervus hypogastricus bei der Miktion?
Er gehört zum sympathischen Nervensystem und fördert die Speicherung von Urin: Er entspannt den Detrusormuskel und kontrahiert den inneren Sphinkter.
Welche Funktion hat der Nervus pelvicus bei der Miktion?
Er gehört zum parasympathischen System und fördert die Blasenentleerung durch Kontraktion des Detrusormuskels und Erschlaffung des inneren Sphinkters.
Welche Funktion hat der Nervus pudendus bei der Miktion?
: Er ist somatisch und kontrolliert den äußeren Schließmuskel der Harnröhre (M. sphincter urethrae externus) willkürlich.
Wo befindet sich das „Miktionszentrum“ im Gehirn?
Im Pons (Brücke), genauer gesagt im pontinen Miktionszentrum (PMC, Barrington-Kern).
Wie wird die Blase während der Speicherphase gesteuert?
Über sympathische Aktivität (N. hypogastricus): Detrusor entspannt, innerer Sphinkter kontrahiert. Der äußere Sphinkter bleibt durch somatische Aktivität (N. pudendus) geschlossen.
Wie läuft die Entleerungsphase (Miktion) neurologisch ab?
: Aktivierung des parasympathischen Nervs (N. pelvicus) → Detrusor kontrahiert, innerer Sphinkter erschlafft. Hemmung des N. pudendus → äußerer Sphinkter erschlafft.
Welche Rolle spielt das Rückenmark bei der Miktion?
Es vermittelt Reflexe zwischen Blase und Gehirn (Sakralmark S2–S4) und ist bei Kleinkindern oder neurologisch geschädigten Patienten Hauptakteur der Reflexmiktion.
Was ist eine Reflexmiktion?
Eine unwillkürliche Blasenentleerung durch einen spinalen Reflexbogen, wenn die supraspinale Kontrolle (z. B. durch das pontine Miktionszentrum) gestört ist.
Urinmenge pro 24 Stunden
1,5 Liter
Zusammensetzung Urin
• 95 % Wasser
• 5 % harnpflichtige Substanzen
• Harnstoff, Harnsäure und Kreatinin
• Stoffe, die der Körper nur über die Niere ausscheiden kann
Definition Mittelstrahlurin
• Patient lässt etwas Urin in die Toilette, dann hält er den Harnstrahl an und fängt mit einem Becher etwas Urin auf, den restlichen Urin entleert der Patient wieder in die Toilette
Definition Katheterurin
• Urinprobe wird mit einer Kanüle & Untersuchungsröhrchen aus der vorgesehenen Entnahmestelle des Katheters entnommen (nicht aus dem Beutel!)
Definition Urinbeutelurin
• Kleben eines Auffangbeutels
Faktoren Einmal-Katheterisierung
• Zur Gewinnung von sterilem Urin • Jede Katheterisierung birgt die Gefahr einer Infektion, nur bei strenger Indikation durchführen
Faktoren Sammelurin
• Ein 24-Stunden Sammelurin wird für verschiedene Untersuchungen benötigt
• So lässt sich ermitteln, wie viel von einer bestimmten Substanz in 24-Stunden ausgeschieden wird (z.B. Eiweiße bei unzureichender Nierenfunktion)
• Mit dem 24-Sammelurin kann zudem die Kreatinin-Clearance bestimmt werden, die die glomeruläre Filtrationsrate der Niere anzeigt (Leistungsfähigkeit der Nieren
Durchführung Sammelurin
• Patient erhält ein verschließbares Sammelgefäß • Sammlung beginnt morgens (Uhrzeit und Datum notieren)
• alle Urinportionen in das Sammelgefäß geben
• Nach Abschluss der Sammlung Urinmenge abmessen und dokumentieren, Urin durchmischen und eine Probe nehmen
Was ist die Funktion des juxtaglomerulären Apparats?
Er misst den Blutdruck und den Natriumgehalt im distalen Tubulus und reguliert die Reninfreisetzung.
Bestandteile ableitende Harnwege
Anatomie Urethra der Frau
• ca. 4-5 cm
• verläuft grade
• Äußere Öffnung hinter der Klitoris
Anatomie Urethra des Mannes
• ca. 20 cm
• Verläuft in 2 Krümmungen
• Über die Harnröhre wird auch Ejakulat ausgeschieden -- Harnsamenröhre
Welche Medikamente wirken hemmend auf das RAAS?
ACE-Hemmer (z. B. Ramipril)
AT1-Rezeptorblocker (Sartane, z. B. Losartan)
Renin-Inhibitoren (z. B. Aliskiren)
Aldosteronantagonisten (z. B. Spironolacton)
Aufgaben proximaler Tubulus
: Resorption von Glukose, Aminosäuren, Proteine, Ionen und Wasser
Faktoren intermitterender Tubulus : (+ proximaler Tubulus-> Absteigender Teil der Henle- Schleife)
: Resorption von Wasser
Aufgaben staler Tubulus: (+ intermediärer Tubulus -> aufsteigender Teil der Henle-Schleife:
nicht wasserdurchlässig, aktiver Na- Transport
Aufgaben distaler Tubulus
liegt den Vas afferens/efferens direkt an und bildet mit ihnen den juxtaglomerulären Apparat (dient der Autoregulation der glomerulären Filtration)
Aufgaben Sammelrohr
schließt sich über einen Verbindungstubulus an den distalen Tubulus an und mündet an der Nierenpapille ins Nierenbecken
Faktoren Blutuntersuchungen bei Blasenstörungen
• Serum-Kreatinin & GFR: Kreatinin wird ausschließlich glomerulär gefiltert, ist aber abhängig von Alter, Gewicht und Muskelmasse
• Harnstoff
Faktoren makroskopische Urinuntersuchung
Beobachtung des Urins mit dem bloßen Auge (makroskopisch) Farbe, Durchsichtigkeit, Geruch, Miktionsmenge und Miktionshäufigkeit können physiologische und pathologische Veränderungen des Urins zeigen
Wie sieht die normale Urinfarbe aus und wodurch entsteht sie?
Hellgelb bis bernsteinfarben. Die Farbe entsteht durch das Abbauprodukt Urobilin, das aus Bilirubin entsteht.
Welche Faktoren können die Urinfarbe physiologisch verändern, ohne dass eine Erkrankung vorliegt?
Flüssigkeitsaufnahme, Ernährung (z. B. Rote Bete, Spargel), Medikamente, Vitamine (z. B. Vitamin B-Komplex → gelb-orange).
Was kann eine dunkelgelbe bis orange Urinfarbe bedeuten – physiologisch?
Geringe Flüssigkeitszufuhr → konzentrierter Urin oder nach Einnahme von Vitaminpräparaten.
Welche Ursache kann roter Urin haben, ohne krankhaft zu sein?
Verzehr von Roter Bete, Rhabarber oder Lebensmittelfarbstoffen.
Was sind mögliche pathologische Ursachen für rötlichen oder blutigen Urin?
Hämaturie (z. B. durch Harnwegsinfekt, Nierensteine, Tumoren), Hämoglobinurie oder Myoglobinurie.
Was kann eine braune Urinfarbe bedeuten?
Pathologisch: Lebererkrankungen (z. B. Hepatitis → Bilirubin im Urin), Hämolyse. Nicht-pathologisch: starke körperliche Belastung (Myoglobin), Medikamente.
Welche Bedeutung hat schwarzer Urin?
Sehr selten. Möglich bei Melanom (Melanin im Urin) oder Alkaptonurie (Homogentisinsäure).
Aufgabe: Bildung von Sekundärharn (ca. 1,5-2l/Tag) durch
➢ Resorption
➢ Sekretion
Faktoren Sammelrohre
• schließen sich an distale Tubuli an
• mehrere Tubuli vereinigen sich zu einem Sammelrohr
• Ableitungswege f ür Harn & Wirkungsort des ADH (Einfluss auf die auszuscheidende Harnmenge)
• Harn erreicht das Nierenbecken
• wird durch die Harnleiter zu Harnblase geleitet
• Harn wird über die Harnr öhre ausgeschieden
Faktoren Autoregulation der Nierenduchblutung für die glomulären Filtration
• Die Niere benötigt einen konstanten Druck, damit das Abpressen über den Filter (Glomeruläre Filtration) möglich ist
• die Niere kann über die glatte Muskulatur in den Blutgefäßen in den Nieren den Blutdruck in der Niere konstant halten = Autoregulation: glomerulärer Blutdruck von 50 mmHg wird beibehalten
Achtung! Funktioniert nur bei einem Arteriellen Blutdruck im Körper von 80 – 180 mmHg systolisch
Zusammensetzung des Urins
• 95% Wasser
• Harnsäure
• Kreatinin
• Organische & anorganische Salze
• Organische Säuren
• Farbstoffe
• Hormone
• Wasserlösliche Vitamine
Faktoren harnpflichige Stoffe
Harnstoff
Harnsäure
Kreatinin
Funktionen und Aufgaben der Niere
Harnbildung
Aufrechterhaltung und Regulatin des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes
Ausscheiden harnpflichtiger Substanzen
Regulation des Säure-Basen-Haushaltes (pH-Wert)
Synthese von Hormonen und Hormonprodukton
RR-Regulation
Abkürzung GFR
Glomeruläre Filtration(s-Rate)
GFR pro Minute
120ml Primärharn
Durchschnittlicher GFR pro Tag
ca. 170- 180l Primärharn pro Tag (Erwachsener
Arten wie aus Primärharn Sekundärharn
Filtration
Resorption
Definition Resorption
Aufnahme von Stoffen aus dem Primärharn in den Körper
Definiton Sekretion
Abgabe von Stoffen aus dem Nierengewebe in den Primärharn
Durchschnittliche Menge Sekundärharn pro Tag
Arten wie der Resorptions- und Sekretionsvorgang funktoniert
• Passiv – mit dem Konzentrationsgefälle
• Aktiv – durch Ionenpumpen in der Wand des Tubulussystems
Arten wie die Niere den Wasser- und Eletrolythaushalt reguliert
• Durch Filtration, Sekretion und Resorption
• Natrium, Kalium, Chlorid, Kalzium, Magnesium, Phosphat …
pH-Wert des Urins
5-7
Faktoren, die in der Regulation des pH-Werts der Nieren eine Rolle spielen
Abhängig von Nahrung, Flüssigkeitszufuhr, Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme, Stress, Stoffwechselprozesse…
Faktoren Hormon und Hormonsynthese (Aufgaben der Niere)
Bildung von Erythropoetin im Nierengewebe -> Bildung von roten Blutkörperchen im Knochenmark
In den Zellen des distalen Tubulus erfolgt die Umwandlung des inaktiven Vitamin D2 in das aktive Vitamin D3
Was ist der Renin-Angiotensin-Aldosteron-Apparat (RAAS)?
Ein hormonelles System, das den Blutdruck, das Blutvolumen und den Elektrolythaushalt reguliert.
Wo wird Renin gebildet und bei welchen Reizen freigesetzt?
Renin wird im juxtaglomerulären Apparat der Niere freigesetzt bei:
niedrigem Blutdruck
niedrigem Natriumspiegel
Aktivierung des sympathischen Nervensystems (β1-Rezeptoren)
Was macht Renin im Blutkreislauf?
enin spaltet Angiotensinogen (aus der Leber) zu Angiotensin I.
Was passiert mit Angiotensin I im Körper?
Es wird durch das Enzym ACE (Angiotensin-Converting-Enzyme, v. a. in der Lunge) zu Angiotensin II umgewandelt.
Welche Wirkungen hat Angiotensin II?
Vasokonstriktion (Blutdrucksteigerung)
Stimulation der Aldosteronfreisetzung aus der Nebennierenrinde
ADH-Freisetzung
Förderung von Durst
Stimulation des sympathischen Nervensystems
Was bewirkt Aldosteron?
Rückresorption von Natrium und Wasser in der Niere
Kaliumausscheidung → Blutvolumen und Blutdruck steigen
Form und Lage der Niere
• bohnenförmige Gestalt
• Länge: ca. 10 cm; Breite: ca. 5 cm; Dicke: ca. 4cm
• Gewicht: 120 bis 200 g
• liegen in der Lendengegend beidseits der Wirbelsäule in einem Bindegewebsraum hinter der Bauchhöhle (dorsal der Bauchhöhle im Retroperitonealraum)
- rechte Niere unterhalb der Leber
- linke Niere unterhalb der Milz
Nephron (dtsch.)
Nierenkörperchen
Definition Nephron
zwei hintereinander geschaltete Kapillarnetze
Anteile Nephron
• Nierenkörperchen (Corpusculum renale)
• Nierenkanälchen/ Tubulusapparat (Tubulus renalis)
Blutversorgung der Nieren
• Die Durchblutung beider Nieren beträgt etwa 1l/min
• Jede Niere erhält ihr Blut über die linke bzw. rechte Nierenarterie (A. renalis)
• Eintritt =Nierenhilum
• Blutgefäße verzweigen sich im Verlauf immer kleiner werdend und fächerförmig
• Fächerförmige Bogenarterien (Aa. arcutae) verzweigen sich immer weiter bis kleinste Arteriolen entstehen
• mikroskopisch kleine Arteriolen versorgen jedes Nierenkörperchen (Corpusculum renale) mit Blut -> Filtration
• im Nierenkörperchen zweigt sie sich zu einem knäuelartigen Kapillarschlingengeflecht auf (Glomerulus) -> 1. Kapillarnetz
Faktoren Glomerolum
• jedes Glomerulum (Kapillarknäuel) enthält ein Gefäßknäuel eingestülpt in die sog. Bowman-Kapsel (Glomerulus + Bowman-Kapsel = Nierenkörperchen)
• Ein Glomerulum besteht aus ca. 30 Kapillarschlingen
• Zuführendes Gefäß: Vas afferens
• Abführendes Gefäß: Vas efferens
• Gefäßpol = Eintritt-/Austrittsstelle von Vas afferens & Vas efferens
Anatomie Glomerolum
umgibt den Glomerulus wie ein Trichter, in den ein Filter eingelegt wurd
Filter aus 3 Schichten (Blut-Harn-Schranke)
Die Bowman-Kapsel
inneres Blat
äußeres Blatt
zwischen beiden Blättern liegt ein schmaler SPalt
Blut wird wird durch die Kapsel gepress und dabei gefiltert = Glomuräle Filtration
-Y Primärharn
Lage Juxtaglomuräre Apparat
Liegt im Nierenkörperchen
Zellen Juxtaglumurärer Apparat
Mecula densa
Polkissen
Faktoren Macula densa (Niere)
Berührung des distalen Tubulus, sowie Messung der Ntatriumkonzentration im distalen Tubus
Faktoren Polkissen (Niere)
Zellen bilden das Hormon Renin -Y Blutdruckregulatin, Regulation des Wasser- und Elektrolythaushaltes
Definition Tubulusapparat
Das Nierenkanälchen liegt in der Nierenrinde und im Nierenmark.
Anteile Tubulussystem
• Proximaler Tubulus (Hauptstück)
• Intermediärer Tubulus (Überleitungsstück)
• Distaler Tubulus (Mittelstück)
• Verbindungsstück
• Sammelrohr
Faktoren Henle-Schleife
besteht aus:
− geradem Teil des proximalen Tubulus
− Überleitungsstück (intermediärer Tubulus)
− geradem Teil des distalem Tubulus (Mittelstück)
→ verläuft aus dem Nierenrinde ins Nierenmark und wieder zurück in die Nierenrinde
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