Was ist der Zentrale Prozess der Speiseplanung?
• Zentraler Prozess für die Verpflegungsdienstleistung
• Zusammenstellung der verschiedenen Mahlzeiten (Haupt- und Zwischenmahlzeiten) und Getränkeangebot – Grundlage für Angebotsvielfalt → „Visitenkarte des Verpflegungsbetriebes“
Was sind Einflussfaktoren der Speiseplanung?
Rahmenbedingungen
Wünsche der Gäste
Angebot der Konkurrenz
Möglichkeiten und Prozess der Speisplanung
Kontinuierlicher Prozess mit Bedeutung für die Gesundheit der Gäste!
Speisenplanung sollte immer die Möglichkeit für eine ausgewogene, vollwertige Ernährung sicherstellen!
Was sollte ein Speiseplan enthalten?
• ist der wichtigste Aspekt des gesamten Betriebs, auf den sich alle Aktivitäten konzentrieren
• bestimmt die zu kaufenden Lebensmittel, die benötigte Ausrüstung und das Personal, den Arbeitsplan, die Vorkalkulation der zu servierenden Speisen, u.v.m.
• ein sorgfältig geplanter Speisenplan ist der erste Schritt zu einer erfolgreichen Mahlzeit
• das Speisenangebot im Speisenplan sollte eine angemessene Verpflegung bieten, den Appetit anregen, Genussvoll sein und den Gast zufrieden stellen
• für das Küchenteam bestimmt der Speisenplan die zu leistende Arbeit und steuert auch den daraus resultierenden Gewinn oder Verlust
• die Speisekarte ist so wichtig, dass es ohne sie keine erfolgreiche Verpflegung geben kann
Einflussfaktoren eines Speisplans
Welche Ziele des Betreibes gibt es bezüglich der Verpflegungsteilnehmerinnen?
Nährstoff- und Energieversorgung
1. Sättigung
2. Erhaltung des Gesundheitszustandes gesunder ideal- bis normalgewichtiger Verpflegungsteilnehmer:innen
Psychische Regeneration
1. Entspannung, Vermittlung von Essensfreude, Erhöhung des Wohlbefindens
2. Förderung der Kommunikation bzw. Kommunikationsbereitschaft der Verpflegungsteilnehmer:innen
Kompetenzvermittlung
1. Vermittlung von Esskultur,
2. Ernährungserziehung, -beratung, -bildung
Welche Verpflegungsteilnehmende gibt es?
– Kindertageseinrichtungen
– Schulen
– Betriebsverpflegung
– Krankenhäuser
– Rehabilitationskliniken
– Senioreneinrichtungen
– Essen auf Rädern
Welche Anforderungsgruppen gibt es?
• Zielgruppe (primäre): Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand, Tätigkeit etc.
• Bedarfe und Bedürfnisse der Gäste: Ess-Biografien bei Senioren, „es schmeckt“ bei Kindern, regionale und religiöse Aspekte etc.
• Anforderungen weiterer Gruppen (sekundäre Zielgruppen): Angehöriger bei Senioren, Eltern bei Kindern, Gesellschaft (Anforderungen an Ernährungsbildung oder hygienischen Aspekten)
Um der Vielfalt der Anforderungen gerecht zu werden
→ Bedarfs- und Bedürfnissorientierte Speisenplanung (im Idealfall identisch!)
Was ist eine Bedarfsorientierte Speisplanung?
• richtet sich nach dem ernährungsphysiologischen Bedarf bezüglich Energie und Nährstoffen, die eine bestimmte Personengruppe hat (aufgrund von Alter und körperlicher Aktivität)
• Nährstoffmengen sollten „in etwa“ im Durchschnitt einer Woche erreicht werden
• Referenzwert bilden die Grundlage für lebensmittelbezogenen Empfehlungen in Qualität und Quantität
Was ist eine Empfohlenen Zufuhr?
Bei diesen Nährstoffen, wie z. B. Proteinen, der Mehrzahl der
Vitamine und Mineralstoffe, ist der durchschnittliche Bedarf aus experimentellen
Untersuchungen bekannt.
Was ist ein Schätzwert?
Hier fehlt die – wissenschaftlich wünschenswerte – Genauigkeit, um eine
explizite Aussage zur empfohlenen Zufuhr auszusprechen. Trotz dieser Unsicherheit,
geben sie einen guten Hinweis über eine angemessenen Zufuhr , wie z.B. für Vitamin E
und Vitamin K
Was ist ein Richtwert?
Bei diesen Nährstoffen besteht für den Menschen entweder kein
(lebensnotwendiger) Bedarf (z.B. Alkohol, Speisesalz), oder der Bedarf variiert auf Grund zahlreicher Einflussfaktoren so stark, dass lediglich wünschenswerte Bereiche oder Werte angeben werden können (z.B. Fett, Ballaststoffe).
Was ist eine Bedürfnisorientierte Speiseplanung?
• Berücksichtigung von Wünschen, Vorlieben, Abneigungen, kulturspezifische und regionale Essgewohnheiten und religiöse Aspekte, inkl. Mahlzeitenstruktur, Mengen und Häufigkeiten von Speisen, Art & Kombination von Speisen
• Abwechslungsreiches Angebot: differenzierte Menü- und Komponentenwahl
• Regelmäßiger Austausch mit Gästen, z.B. Befragung, direkter Kontakt bei Ausgabe oder Feedback von bestimmten Personengruppen einholen
Welche Planungszeiträume gibt es?
• Tagesplan
• Wochenplan
• Monatsplan
• Quartalsplan
• Jahresplan
• Jahreszeitenplan bzw. Saisonplan, z.B. Wintermenü, Herbstmenü
• Ohne Zyklus (statisches Menü)
• Mit Zyklus (Speisenplanzyklus, Speisenplanwiederholung), z.B. 4-Wochen, 6-Wochen
– Unterschiedliche Dauer je GG-Typus
Vorteile von Speiseplan mit Zyklus
• Wiederholung desselben oder fast desselben Menüs trägt zur Standardisierung bei
• Hilft der Küche bei der Steigerung der Effizienz
• Bessere Koordination und Nutzung der Zeit
• Konstante Arbeitsbelastung
• Vorhandene Geräte können effizient genutzt werden
• Vereinfachung des Einkaufs
• Beitrag zur Vermeidung von Verlusten
Vorteile Speiseplanung ohne Zyklus
• Menüwiederholungen können eintönig werden, wenn der Zyklus kurz ist
• Wenn saisonales Obst und Gemüse verwendet wird, ist das Zyklusmenü effizient
• Küche kann spontan auf Angebote reagieren
Wie sollen die verschiedeneren Qualitätsebenen betriebsspezifisch definiert werden?
• Lebensmittelqualität
• Produzierte Speisenqualität
• Verpflegungsqualität
→ Parameter für jede Ebene festlegen
Nenne Beurteilungen objektiver Qualität von Lebensmitteln
• Art des Anbaus (ökologisch oder konventionell)
• Ernährungsphysiologische Qualität (Energie- und Nährstoffgehalt)
• Sensorische Qualität (z. B. Aussehen, Geschmack)
• Hygienische Qualität
• Gehalt an Zusatzstoffen
• Conveniencestufe
Nenne Beurteilungen subjektiver Qualität von Lebensmitteln
• Geschmacksvorlieben, -prägungen
• Frische
• Wichtigkeit bzw. persönliches Verständnis von Regionalität
Welche wichtigen Entwicklungen sollten seitens der Verpflegungsbetriebe bei der Speisenplanung unbedingt beachtet werden?
Gesundheit:
• kulinarisch ansprechende Konzepte, die Vielfältigkeit und Ausgewogenheit des gesamten Lebensmittelangebots, inkl. geschmacklichen und gesundheitlichen Mehrwert in den Vordergrund stellen – Lösungen und keine Probleme anbieten
• Produktvielfalt und Wiederentdeckung „alter“ Rezepte
Flexitarier, Vegetarier, Veganer
• Gesundheits- und Qualitätsaspekte (Herkunft, Tierwohl)
• Seltener und qualitativ hochwertige Fleischgerichte anbieten
• Kreative, abwechslungsreiche vegetarische/vegane Gerichte – Lebensmittel im Vordergrund und nicht die Bezeichnung
• Verschiedenen Formen berücksichtigen
Regionalität
• Regionale Herkunft (Anbau, Verarbeitung, Einkauf), regionale Verbindung/Wertschöpfung
Nenne interne Rahmenbedingungen
• Personelle Ressourcen – Anzahl und Qualifikation des Personals
• Technische und Räumliche Ausstattung (Produktion und Ausgabe)
• Betriebswirtschaftliche Aspekte – Kosten und Subventionen, Steuern, Konkurrenz – Budget
• Leitbild und Ziele
• Erfüllung von Mitspracherecht – Betriebs- bzw. Personalrat; Heimbeirat etc.
• Art der Dienstleistung
Nenne externe Rahmenbedingungen
• Rechtliche Bestimmungen, Vorgaben und Empfehlungen
• Konkurrenzsituation – ggf. Umfeldanalyse erstellen
Welche Angaben bei der Kennzeichnung von Speisplänen sind Freiwillig?
Welche Angaben bei der Kennzeichnung von Speisplänen sind Gesetzliche Vorschriften?
14 Hauptallergene die gekennzeichnet werden müssen
• Glutenhaltige Getreide, namentlich Weizen,
Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Kamut
oder Hybridstämme davon*
• Krebstiere*
• Eier*
• Milch* (einschließlich Laktose)
• Schalenfrüchte, namentlich Mandeln, Haselnüsse,
Walnüsse, Kaschunüsse, Pecannüsse, Paranüsse,
Pistazien, Macadamia- oder Queenslandnüsse*
• Fische*
• Erdnüsse*
• Sojabohnen*
• Sellerie*
• Senf*
• Sesamsamen*
• Schwefeldioxid und Sulphite >10 mg/kg oder 10 mg/l
• Lupinen*
• Weichtiere*
Nährwertdeklaration nur bei vorverpackter Ware.
Kennzeichnung Zusatzstoffe
• Alle Verpflegungsbetriebe sind verpflichtet auf verwendetet Zusatzstoffe bzw. Zusatzstoffklassen hinzuweisen
(bspw. „geschwefelt“, „mit Phosphat“, mit Konservierungsstoffen“)
• Auf der Speisekarte, im Preisverzeichnis oder in einem sonstigen Aushang
• Nicht, wenn der Zusatzstoff im Endlebensmittel keine Wirkung mehr ausübt
Der Speiseplan
• Im laufenden Betrieb ist ein Hauptziel der Verkauf
• Das wichtigste Hilfsmittel für den Verkauf von Verpflegungsangeboten ist der Speisenplan
• Die Speisekarte ist ein Medium für die Vermarktung, Finanzstrategie, Verpflegungsphilosophie
• Die Speisekarte informiert die Kunden auf klare Weise über das Angebot, was wiederum die Kunden zufrieden stellt
• Eine gut geplante und präsentierte Speisekarte ermöglicht es, Gewinn zu planen
• Hilft bei der Kostenkontrolle
• Design, Layout, Typografie und Grafik können die Atmosphäre und die Art der Dienstleistung wirksam ergänzen
• Eine gute Speisekarte unterstützt die Kunden, indem sie ihr Vertrauen gewinnt und sie
beruhigt
• Eine schlechte Speisekarte schreckt den Kunden durch Unwissenheit und Angst vor dem Verkauf ab
Leitlinien zu Gestaltung eines Speiseplans
• allgemeine Präsentation: sehr wichtig, da diese das Image und die Persönlichkeit der
jeweiligen Einrichtung widerspiegelt
• übersichtlich – eine Kunststoffbeschichtung, die gereinigt werden kann, oder preiswertes Papier, das ausgetauscht werden kann, in einem vorzeigbaren, haltbaren Umschlag (mittlerweile häufig elektronisch/digitale Präsentation)
• leicht zu lesen - Überschriften, verschiedene Schrifttypen unter jeder Überschrift - helfen bei der Auswahl
• attraktiv - Verwendung von Grafiken, Farbe, Leerraum, die für das Auge angenehm sind
• eine Masse an Informationen in einem unattraktiven Stil stört den Kunden
• das aktuelle Bewusstsein widerspiegeln - die aktuellen Essenstrends, um die
Kundenbedürfnisse zu befriedigen
• interessante Gestaltung, ansprechend, kann auch den Blick des Kunden auf bestimmte Artikel lenken, die Verkaufspriorität haben
• Sprache: sollte der Art des Betriebs / der Gäste entsprechen; wird eine Fremdsprache
verwendet, muss sie korrekt sein und eine einfache, korrekte Übersetzung kann den Verkauf unterstützen
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