Rückstände
Restmengen von Wirkstoffen inklusive deren Metabolite
absichtlich wegen erwünschter wirkung eingesetzt (Ertrag, Qualität, Rentabilität)
sachgemäße Verwendung > Konzentrationen unter erlaubten Grenzwert
Kontaminanten/Verunreinigungen
Stoffe aus der Umwelt
Konzentration nicht von Produzenten beeinflussbar
u.a. persistente Stoffe (frühere Pflanzenschutzmittel)
Chlorierte Kohlenwasserstoffe
= Organochlorine
POPS = persistent organochlorine pullutants
Vertreter:
Cyclodiene (Adrin, Dieldrin, Endrin, Heptachlor, Chlordan)
Hexachlorcyclohexane (Lindan = γ-Isomeres)
Hexachlorbenzol (HCB)
DDT-Gruppe (DDT = Dichlordiphenyltrichlorethan, DDD, Methoxychlor)
Chlorierte Kohlenwasserstoffe - Eigenschaften/Wirkungen
lipophil, persistent, Anreicherung in der Nahrungskette, Ablagerung in Fettdepots
Leber: Leberwachstum, Enzyminduktion
ZNS: Ataxie, Tremor, Überregbarkeit, Übelkeit, Erbrechen, Verwirrtheit, Schwindel, Kopfschmerzen, Parästhesie, epileptiforme Krämpfe
Immunotoxisch
Estrogene Wirkung von DDT, Methoxychlor und Kepon (endocrine disruptors)
Promotoren
Anzahl und Beweglichkeit der Spermien reduziert
DDT
Insektizid (1940er)
Verbot im Westen in 1970er, erst 1992 in Ö
2004 Stockholmer Übereinkommen: Verbot von POPs: Herstellung und Verwendung nur zuer Bekämpfung krankheitsübertragender Insekten
Resistenzen
Östrogen-Agonist, Androge-Antagonist
Plazentagängig, geht in Muttermilch über
POP (persistant organic pollutant)
peristent
ubiquitär
lipophil
Krebserregend
kein eindeutiger Zusammenhang
Leber- und Nierenschädigend
Teratogen
als Fungizid in EU seit 1981 verboten, in Ö 1988, weltweit seit 2004
Hexachlorbenzol - Toxizität
DTA: 0.01 μg/kg KG/Tag
ARfD: 0.01 μg/kg KG
Sicherheitsfaktor 1000
krebserregend, hormonell schädigend
LOAEL
kein vollständiges toxikologisches Datenpaket
Biologische Halbwertszeit: mehrphasiger Verlauf (8Tage bis 12 Monate)
1950 Türkei HCB gebeiztes Getreide für Brot
Organophosphate - Vertreter
Ester der Phosphorsäure
Ester der Phosphonsäure
Ester der Phosphorthionate
Ester der Phosphodithionate
Organophosphate - Wirkung
Irreversible Hemmung der Acetylcholinesterase
Akute Wirkung
Intermediär-Syndrom
verzögerte neurotoxische Wirkung
nicht persistent
Organophosphate - Akute Wirkung
einige min - 12h
Sekretionssteigerung:
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall,, Speichel- und Tränenfluss
Kontraktion glatter Muskulatur:
Miosis, asthmaartige Zustände, Baumkrämpfe
motorische Endplatte:
Krämpfe, Tremor
ZNS:
Ataxie, Lethargie, Verwirrtheit, Ruhelosigkeit, Krämpfe, Koma
Organophosphate - Intermediär Syndrom
Muskelschwäche
Lähmungen
Organophosphate - Neurotoxizität
verzögerte Wirkung
Einlagerung von bes- liophilen Vertretern in die Myelinschicht
Zerstörung der Myelinschicht bis zu Axondegeneration
Organophosphate - Acetylcholinesterase
Carbamate - Vertreter
Insektizide: Carbaryl (Sevin), Aldicarb, CArbofuran, Pirimicarb
Molluskizide: Aminocarb, Methiocarb
Fungizide (Dithiocarbamate): Maneb, Metiram, Thiram, Zineb
Herbizide (Thiocarbamate): Cycloat, Thioencarb, Triallat
Carbamate - Eigenschaften/Wirkungen
Reversible Hemmung der Acetylcholinesterase
Sekretionssteigerung
Kontraktion glatter Muskulatur
motorische Endplatte
ZNS
Pyrethroide
leiten sich von Pyrethrum ab
Gemisch aus Pyrethrinen, Cinerinen und Jasmolinen aus Chrysanthemen)
Pyrethroide - Symptome
nicht sehr toxisch für Säuger
allergische Hautreaktion, asthmaartige Erscheinungen, Parästhesien
beim Verschlucken: Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Sehstörungen, Muskelzuckungen, Herzklopfen, Parästhesien, Bewusstseinsstörungen
reversibel, keine chronische Toxizität
Pyrethroide - Wirkungsmechanismus
Verzögerung der Inaktivierung der Natriumkanäle
Natriumkanäle der Insekten 100 fach empfindlicher
Weitere Insektizide
Nitromethylene: NMTHT
Neonicotinoide: Imidacloprid, Thiamethoxam, Clothianidin
Phenylpyrazole: Fipronil (Flöhe, Zecken)
keine toxische Wirkung am Menschen und Wirbeltieren
binden an bestimmten Rezeptoren des NS, die sich von menschlichen unterscheiden
Bienensterben?
Thiamethoxam
Insektizid
Klasse: Neonicotinoide
nicht haut-, augenreizend, hautallergisierend, neurotoxisch, kanzerogen, reproduktionstoxisch, genotoxisch
Zielorgane: Leber und Nieren
ADI: 0,026 mg/kg KG/d
ARfD: 0,5 mg/kg KG
sachgerechte Anwendung: keine Überschreitung (Grundwasser)
Imidacloprid
Saatgutbeizmittel (Spritzmittel, Granulat)
u.a. Kulturarten (Mais, Raps, Kürbis, Sonnenblumen, Obst) sowie Parks, Ziergärten, Kleingärten,…
Clothianidin
Saatgutbeizmittel
Mais, Weizen, Raps
Neonicotinoide
Konatmination durch Staub bei Aussaat
keine Rückstände in Honig
Wirkmechanismus: Nikotinerger ACh-Rezeptor - Nervengift
Bienen orientierungslos
Schwächung des Immunsystems durch Varroa Milbe
Problem!!!
Bipyridyle
Vertreter: Paraquat, Diquat
schlecht aus dem GIT resorbiert
irreversible Lungenfibrose durch Paraquat, (Verbot; erlaubt in 130 Ländern)
starke Oxidantien (Bildung von Hydroperoxiden und Radikalen)
Diquat schwächer toxisch
kein Antidot (Gegenmittel)
Chlorphenoxycarbonsäuren - Wirkung
Steifigkeit der Extremitäten
Ataxie
Paralyse
Leber- und Nierenschwäche
Reizung des GIT
Toxisches Nebenprodukt in 2,4,5,-T
2,3,7,8-Tetrachlordibenzo-p-dioxin
Chlorakne
periphere Neuropathien
teratogen
kanzerogen
Weichteilsarkome 6x häufiger
Non-Hodgkin Lymphome und Hodgkin Lymphome nicht gesichert
Triazine - Vertreter
Atrazin
Cyanazin
Ametryn
Prometon
Terbutrizin
Triazine - Wirkungen
akute Toxizität erst nach sehr hohen Dosen
ZNS (Benommenheit, Apathie, Lähmungen)
chronische Toxizität
Blutbildveränderungen
Harnstoffverbindungen - Toxizität
akut toxisch
Reizung der Haut und Schleimhäute
hohe Dosen zentral dämpfend
chronisch toxisch
Atrophie von Milz und Thymus
Hemmung der Spermatogenese, Enzyminduktion
Phosphonomethylaminosäuren - Vertreter
Glyphosat: Totalherbizid
Gluphosinat: in Europa nicht mehr zugelassen
Phosphonomethylaminosäuren - Wirkungen
GIT-Irritationen
Blutdruckabfall
Atemversagen
Herz-Kreislaufversagen
Nierenversagen
Krämpfe
Koma
Endorkine Disruptoren, oxidativer Stress ➡️
tumorigen
mephrotoxisch
hepatotoxisch
toxische Wirkung z.T. zurückzuführen auf Lösungsvermittler Polyoxyethylenamin
Thiabendazol
Oberflächenbehandlung von Bananen, Zitrusfrüchten
Humanmedizinische Anwendung als Wurmmittel (kein Risiko)
seit 1998 nicht mehr Zusatzstoff sondern Fungizid
Hände waschen!
Früchte für Saft vorher waschen und abtrocknen
Ethylenoxid
farbloses Gas
Besprühen von Lebensmitteln um Bakterien/Pilze abzutöten
Anwendungsverbot in Pflanzenschutzmitteln in EU seit 1991
zur Desinfektion erlaubt (in Biozidprodukten) ohne LM-Kontakt
erbgutverändernd
krebserregend
Kein Richtwert phne Gesundheitsrisiko, Rückstände unerwünscht
Polyhalogenierte Kohlenwasserstoffe
Dioxine
Polychlorierte Biphenyle (PCB)
Pestizide
Organophosphate
Carbamate
Nitromethylene
Phenylpyrazole
Chlorphenoxycarbonsäuren
Triazine
Harnstoffverbindungen
Phosphonomethylaminosäuren
komplexe Kongenerengemische
210 PCDD/F-Kongenere
toxikologisch relevant: 17 Verbindungen die in 2,3,7,8-Stellung chlorsubstituiert sind
unerwünschtes Nebenprodukt
Verbrennungsprozessen
industriellen Prozessen
Polychlorierte Dibenzo-p-dioxine (PCDD)
75 Kongenere
2,3,7,8,-Tetrachlordibenzodioxin
industrielle Abgase, Seveso, Vietnam
Polychlorierte Dibenzofurane (PCDF)
135 Kongenere
Yusho disease
209 Kongenere
2 Kategorien
Isolier-/Kühlflüssigkeit
Dielektrikum
Hydrauliköre, Schmierstoffe, Weichmacher
Imprägnier- und Flammschutzmittel
Baumaterialien
Trägermaterial für Pestizide
dioxinähnliche PCB (dl-PCB)
Polychlorierte Biphenyle
toxikologisch ähnlich zu Dioxinen
nicht dioxinähnliche PCB (ndl-PCB)
anderes toxikologisches Profil
Verunreinigung
chemisch sehr stabil
seit 2001 weltweit verboten
Yusho disease: Japan 1969
Polyhalogenierte Kohlenwasserstoffe - Wirkungen
lange biologische Halbwertszeit, gelangen in Nahrungskette
Übelkeit, Erbrechen, Reizung der oberen Atemwege
kanzerogen (Promotoren): am stärksten TCDD
Leberenzyminduktoren
immunotoxisch
reproduktionstoxisch: teratogen (Biphenyle)
periphere Neuropathien, Verhaltensstörungen
Faktoren die ein Risiko begründen
Ubiquitäres Vorkommen (60% Kleinfeuerungen)
Persistenz und Akkumulation
hohe akute Toxizität
Langwieriger Toxizitätsverlauf
tumorpromovierend
erhöhte Krebsinzidenz in hoch exponierten Personen
Ermittlung von Toxizitäts-Äquivalenzfaktoren
Bindung an Aryl Hydrocarbon (Ah) Rezeptor
Ah-Rezeptor-vermittelte biochemische toxische Wirkungen
Substanz zeigt strukturelle Verwandtschaft
TCDD - Brustkrebs und Geburtsanomalien Studien
Brustkrebs
Zusammenhang mit Dioxinbelastung
Geburtsanomalien
kein Zusammenhang
Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC)
= PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen)
= PFT (perfluorierte Tenside)
Gruppe von Industriechemikalien (4700 Substanzen)
Organische Verbindungen aus Kohlenstoffketten verschiedener Längen
Wasserstoffatome vollständig (perfluoriert) oder teilweise (polyfluoriert) durch Fluoratome ersetzt
Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) - bekanntesten Stoffgruppen
perfluorierte Alkylsulfonate
Perfluoroktansulfonsäure (PFOS)
Perfluorhexansulfonsäure (PFHxS)
perfluorierte Carbonsäuren
Perfluoroktansäure (PFOA)
Perfluornonansäure (PFNA)
Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) - Vorkommen
Beschichtungen von Textilien wie Outdoorkleidung
Imprägmierung in Backpapier, Skiwachsen, Feuerlöschern
schwer abbaubar, überall in Umwelt verbreitet
in Nahrungskette nachweisbar
Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) - Aufnahme
Lebensmittel
v.a. Fisch, Obst, Eier, Trinkwasser
Muttermilch
Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) - Halbwertszeit im Körper
je nach Kettenlänge
wenige Tage, Monate bis mehrere Jahre
Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) - Toxizität
akut: gering
verminderte Immunantwort auf Impfungen
erhöhte Cholesterinwerte
entwicklungstoxische Effekte beim ungeborenen Kind (Geburtsgewicht ⬇️)
Nieren- und Hodenkrebs
TWI: 4,4 ng/kg KG/Woche
PFOA, PFOS, PFNA, PFHxS
Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) - Gefahren- und Kennzeichnungseinstufung (ECHA)
PFOS, PFOA und PFNA
vermutlich krebserregend und reproduktionstoxisch
PFOS seit 2010 verboten
PFOA seit 2020 als Reinstoffe und Substanzen, in denen PFOA freigesetzt wird verboten
PFHxS und seine Salze
persistent
sehr bioakkumulierend
Liste besonders besorgniserregender Stoffe
Liste der besonder besorgnisserregenden Stoffe
REACH Verordnung
ein Stoff mit besonders gefährlichen Eigenschaften, der schwerwiegende Auswikrungen aud die Gesundheit oder die Umwelt hat
Arzneimittel - Verwendung
Erkrankungen (kein Problem, da Kontrolle und Wartezeit)
Prophylaxe (Intensivtierhaltung, z.T. überflüssig durch Impfungen)
Wachstumsförderung (umstritten, z.T. verboten)
Antimikrobiell wirkende Stoffe
ß-Lactame
Nitrofurane
Kokzidiostatika
Tetrazykline
Streptomycin
Chloramphenicol
Wartezeit
Therapie von Erkrankungen
Penicilline (Benzylpenicillin, Ampicillin, Amoxicillin)
Cephalosporine
rasch metabolisiert
In EU verboten > kanzerogen
Drittländern: Aquakultur
Futtermittelzusatzstoff zur Prävention der Kokzidiose (schwere Durchfallerkrankung)
Mastgeflügel und Junghennen während Aufzuchtphase (16 Wochen)
bei Legehennen nicht erlaubt
Breitbandantibiotika
lebensmittelliefernde Tiere
Doxycyclin nicht erlaubt bei Tieren die Milch oder Eier geben (keine Rückstände erlaubt)
Nulltoleranz für Honig
Schädlingsbekämpfungsmittel
genehmigungspflichtig
gegen Feuerbrand-Seuche im Obstbau
Rückstände im Honig möglich
Breitbandantibiotikum
billig
irreversible aplastische Anämie
ev. teratogen
seit 1994 in EU verboten
in Drittländern erlaubt: Aquakulturen, Honig
Problematik der unkontrollierten Anwendung antimikrobiell wirkender Stoffe
Resistenz
sekundäre, mutationsbedingte Resistenz und übertragbare Resistenz
Einhalten der Wartezeiten wichtig!
Kreuzresistenz:
zwei oder mehrere mit ähnlicher chemischer Struktur oder gleichen Wirkmechanismen
Multiresistenz:
mehrere verschiedener Klassen
Allergische Reaktionen
Urticaria
Petechien
Bronchospasmus
Antihelmintika - Vertreter
Praziquantel: hoher first pass Effekt
Niclosamid: nicht resorbiert
Mebendazol: geringe Resorption, hoher first pass Effekt, darf nicht an milchliefernde Tiere verabreicht werden
Albendazol: schlecht resorbiert (durch Fett verbessert)
Thiabendazol: selten verwendet, gut resorbiert, NW
Levamisol: gut resorbiert, rasch metabolisiert, Anwendung bei Rind, cholinerge Wirkung
Ivermectin: oral gut resorbiert: t1/2: 10h
Hormone
Stilbene
Sexualhormone
steroidale und nichtsteroidale anabole Stoffe
Wachstumshormone
Diethylstilbestrol
synthetisches Sexualhormon
vis 70er legales Masthilfsmittel
in Humanmedizin bei drohendem Abortus eingesetzt
Estradiol, Ethylestradiol, Estron, Nortestosteron, Methyltestosteron
auch endogen gebildet
manchmal natürlich vrkommend
Metabolite von Phytohormonen (Futtermittel)
eventuell Auswirkung auf hormonabhängige Tumore?
Steroidale und nichtsteroidale anabole Stoffe
Trenbolon
Zeranol
verboten
natürlich in Schweinen und Rindern (bei starken Konsum verschimmelter Futtermittel)
Somatotropine
gentechnisch hergestellt
artspezifisches Polypeptid
orale Aufnahme: Abbau im GIT
keine negativen Auswirkungen
erhöhte Milchleistung, häufig Mastitis, Antibiotikaeinsatz
Thyreostatiks
Methylthiouracil
Propyluracil
Thiouracil (natürlich bei Rindern und Schweinen, bei Brassicaceen (Raps) Futtermitteln)
hemmen Schilddrüsenhormone
höheres Gewicht durch Wassereinlagerung
in EU verboten
Entzündungshemmende (antiphlogistisch),
schmerzstillende (analgetisch) und
fiebersenkende (antipyretisch) Stoffe
NSAIDs (non steroidal antiinflammatory drugs)
Aspirin, Paracetamol, Ibuprofen,…
Rückstandshöchstmengen für Diclofenac, Metamizol, Meloxicam,…
nicht zugelassene Substanzen: Mefenaminsäure, Phenylbutazon, Ramifenazon
Kreislaufmittel
ß-Agonisten
ß-Blocker
Clenbuterol, Ractopamin
gesteigerte Proteinsynthese > erhöhte Muskelmasse, geringerer Fettanteil
Humanmedizin: Asthma, frühzeitige Wehen, Doping
in EU als Masthilfsmittel verboten
Wirkungen: Tachykardie, Arrhythmie, zittern, Hyperglykämie, Schwindel, Hypokaliämie, Muskelkrämpfe
Schweine: Belastungstachykardie
für Transport nicht erlaubt
keine direkte pharmakologische Wirkung aber Kombinationswirkung mit anderen Arzneistoffen und Alkohol
Tranquilizer/Beruhigungsmittel - Zugelassene Stoffe
Azaperon (Summengrenzwert)
Carazolol (Markerrückstand, Metabolite keine pharmakologische Aktivität)
Xylazin (t1/2 = 1-6min, keine Rückstandshöchtsmengen)
Tranquilizer/Beruhigungsmittel - Verbotene Stoffe
Chlorpromazin
Tranquilizer/Beruhigungsmittel - nicht zugelassene Stoffe
nicht in Verordnung (EU) 37/2010 angeführt
bei lebensmittelliefernden Tieren nicht erlaubt
Acepromazin, Haloperidol, Propionylpromazin
höchste Konzentration in Niere
Toxische Metalle - Arten
Blei
Cadmium
Quecksilber
Arsen
Selen
Aluminium
Zink
Zinn
Kupfer
Toxische Metalle
lipophile organische Verbindungen > akkumulieren
Ausscheidung meist langsam
kumulative Intoxikation
Bindung an Eiweißbestandteile der Leber-Hepatozyten, Tubuluszellen der Niere und an Enzyme
Strukturveränderungen der Organe, Inaktivierung funktioneller Gruppen
➡️ Eliminationsfähigkeit beeinträchtigt
Herabsetzung der Wirkschwelle für einzelne Stoffe
Toxische Metalle - Quellen
Ubiquitär
Erdkruste
Industrieabwässer
Pflanzen
Klärschlamm
Agrochemikalien
Blei - Quellen
Schnecken
Meeresfrüchte, Muscheln
Leber und Niere
Fleisch
Trinkwasser
Milch
Gemüse, Früchte
saure LM in Dosen mit gelöteten Nähten
Glasuren von Keramiken
Kristallgläser, Wildbret
Blei - Resorption
niedrige Resorptionsrate
Erwachsene 10%
Kinder 40%
begünstigt durch
Calciummangel
Eisenmangel
kohlenhydratreiche und proteinarme Ernährung
hohe Vitamin D-Dosen
Blei - Ausscheidung
ca. 90% mit Urin
geringe mengen über Muttermilch
Halbwertszeit
Knoche 20 Jahre
Blut 27 Tage
Blei - Verteilung
90% in Knochen, Zähne, Haare, Nägel
rest in Leber, gefolgt von Niere, Aorta, Muskel, Gehirn
geht durch Plazentarschranke
Blutspiegel von 10μg/l bei Kindern nicht überschreiten
Blei - Wirkungen
Gastrointestinale Störungen
Hämatoxisch
mikrozytäre, hypochrome Anämie durch Hemmung der
5(delta)-Amino-Lävulinsäure-Dehydratase
Koproporphyrinogen-Oxidase
Ferrochelatase-Aktivität
Nierenfunktionsstörungen
Blutdrucksteigerung, Blässe
Neurotoxisch
Hemmung enzymatisch gesteuerter Vorgänge
Interaktionen mit neurotransmittern
Blockade von spannungsabhängigen Calciumkanälen u.a. Ca-gesteuerte Mechanismen
besonders Kinder, bei üblicher Ernährung unwahrscheinlich
Enzephalopathie bei > 80μg/l
periphere Neuropathi, Verwirrtheitm Hyoerkinese, Fallhand, Aggressivität, Intelligenzdefizite, Hörverlust, Epilepsie, Blindheit
Cadmium - Quellen
Anorganische Cd-Salze in Pflanzen, Pilzen Tabakrauch, Meeresfrüchte, Leber, Nieren
Europa: 10-40 μg/d
über 50 Jahre nicht mehr als 1μg/kg/d
Cadmium Resorption
6% über GIT
Kinder resorbieren mehr
erhöht bei Ca-, Fe-Mangel, proteinarmer Ernährung
Cadmium - Verteilung/Ausscheidung
in Leber an Metallothionein gebunden
in Niere abgelagert
Halbwertszeit 30 Jahre
Cadmium - Wirkungen
Itai-itai-Erkrankung
Japan, durch Cd-kontaminierten Reis
Knochendeformationen
Brüche
Abmagerung
chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und Emphysem
Zigarettenrauch
Nierenschädigung
bei lebenslanger Aufnahme von 2g
Cd aus Cd-Metallothionein-Komplex in Tubuluszellen freigesetzt > aktiviert Metallothionein-Synthese, noch mehr Cd gebunden > Akkumulation > Schädigung
Brüchige Knochen
Ca-Metabolismus und Knochen Mineralisation beeinflusst: Osteomalazie, Osteoporose, Schmerzen
Cd2+ konkurriert mit Ca im Darm
Cd2+ blockiert Neusynthese von Calcitriol
Kanzerogen
induziert Lungentumore bei inhalativer Aufnahme
Toxizität durch Co, Se, Zn vermindert, weil diese Metallothionein induzieren
Quecksilber - Quellen
industrielle und landwirtschaftliche Abwässer
Meeresfrüchte und Meeresfische, Fischmehl
Phenyl- und Alkyl-Hg-Verbindungen
früher als Fungizid und Herbizid
Quecksilber - Resorption
Metallisches: kaum
Anorganische Verbindungen: höchstens 10%, gering in LM
Organische: lipophil, 95%
Quecksilber - Verteilung/Ausscheidung
Metallisch: rasch
Organisch: Halbwertszeit
Mensch: 60-120Tage
Fisch: 20 Jahre
akkumulieren in Leber, Niere, Gehirn
300 μg/d: noch keine Symptome
Quecksilber - Wirkungen
Anorganische Salze:
helftige Gastroenteritis, dunkler Saum an Gingiva mit Ulcera, Kreislaufkollaps
Organisch:
Minamata Erkrankung, Niigata: Todesfälle und Hirnschäden bei Neugeborenen
starke Enzymhemmer, Hemmung der Proteinsynthese
ZNS: Gefühllosigkeit an Beinen, Zunge, Lippen, Sprechstörungen, Konzentrationsschwäche, Ataxie, Tremor, Krämpfe, Blindheit, Lähmungen, Taubheit, Tod
Selen verringert Toxizität
ubiquitär, aber immer unter Grenzwert von 2 μg/kg KG
anorganisch in Reis
kann durch waschen reduziert werden
leicht aus GIT resorbiert
akkumuliert in Haut, Nägel, Haaren
Erhöhung der Toleranz durch Induktion von Metallothionein
3 wertige Form toxischer
Arsen - Wirkung
Enzymhemmung
Hemmung der Atmungskette
oxidativer Stress und Zelltod
Chronisch:
Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
GUT-Störungen
Hepatomegalie und Leberschäden
Arrhytmien
periphere Neuropathie
Anämie
Hyperkeratose
kanzerogen (Blasen- und Lungenkrebs)
Selen - Vorkommen
Meeresfrüchte und Fische
Fleisch, Milch
Getreide
Selen in niedrigen Konzentrationen
essentiell
Antioxidans
in Enzymen wie Glutathionperoxidase, Hämoxidase und Cofaktor Ubiquinon
bis zu 200 μg/d
Selen in hohen Konzentrationen
embryotoxisch (TV)
Dermatitis, Schwindel
brüchige Nägel und Haare, Haarausfalls
GIT-Störungen, Knoblauchgeruch der Atemluft
Kariesanfälligkeit
Gefahr durch Supplementpräparate
ev. Diabetesrisiko
Aluminium - Quellen
5-10mg/kg: Getreide, Milch, einige Gemüsearten, Innereien, Meeresfrüchte
>10mg/kg: Kakao, Tee, Kräuter
Übergang aus Lebensmittelkontaktmaterialien
Aluminium - Werte
tolerierbar: 1mg/kg KG pro Woche
geschätzte Aufnahme: 0,2 bis 1,5mg/kg KG pro Woche
ALuminium - Risikobewertung
Exposition gering:
LM, Trinkwasser
Kosmetika
Arzneimittel
LM-Kontaktmaterialien
aber kumulative Effekte nicht aususchließen
Zusammenhang mit Alzheimer-Demenz, Brustkrebs, LM-Allergien
vorsorgliche Reduktion der Exposition empfohlen
Zink, Zinn, Kupfer
aus Konserven, vor allem bei saurem Inhalt
meist nur geringe Mengen in NM
kaum resorbiert
hohe Konzentrationen: lokal reizend
Nitratreiche Nahrungsmittel
Rote Rüben (276mg/100g)
Sellerie
Spinat
Radieschen
Rhabarber
grüner Salat
Pökelfleisch
gering bei Kartoffeln + Trinwasser (aber erhöhter Konsum)
Nitrat ➡️ Nitrit
Umwandlung von Nitrat durch Mikroorganismen, Speichel und im GIT zu Nitrit
Nitrit/Nitrat - Gefährdete Personen
verringerte NADPH-abhängiger Methämoglobin-Reduktase-Aktivität
genetisch bedingt
Kinder unter 1 Jahr
Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel
Methämoglobinämie
2 wertiges Eisen oxidiert zu 3 wertigem Eisen
normal: 1,7% MetHb
Neugeborene: 5%
> 5%: leichte Cyanose (Blausucht)
> 20% Cyanose, Benommenheit, Dyspnoe (Atmennot)
> 40% schwere Cyanose, Tachypnoe, Tachykardie, Ataxie, Koma
> 60% Tod
Nitrosamine und Nitrosamide
Nitrosamine
sekundäre Amine + Nitrit
Nitrosamide
Amide, Carbamaten, Guanidinen + Nitrit
Precursor
Gebildete Nitrosamine
Dimethyl- und Diethylnitrosamin sind Kanzerogene
wahrscheinlich humankanzerogen
im TV und in vitro
Bildung begünstigt
Hypoacidität des Magens
Bildung gehemmt
Ascorbinsäure, Vitamin E, Gerbstoffe, Cystein, Proteine, Sojaprodukte, Gelatine, Pektin, Karfiol, Brokkoli
Grenzwert: 2 mg/kg KG (außer Säuglinge)
Bisphenole
Epoxidpolymere zur Innenbeschichtung von Konservendosen
Bisphenol A
schwache östrogenähnliche Aktivität = endokrin aktive Substanz aber kein endokriner Disruptor
TDI: 0,04 ng/kg KG/d
im TV
Schädigung Leber/Niere
Fortpflanzungsschädigung
Hinweis auf Schädigung des Immunsystems, Stoffwechsels, Entwicklung
Mineralölrückstände
Kohlenwasserstoffverbindungen in
gesättigter Form (MOSH = mineral oil saturated hydrocarbons)
aromatischer Form (MOAH = mineral oil aromatic gydrocarbons)
Wie gelangen Mineralöle in Lebensmittel?
Ernte: Abgase von Erntemaschinen oder Maschinenöl
Transport: Jute- und Sisalsäcken (Fasern mit Batching Ölen bearbeitet)
Lagerung: Maschinenöle, Kartonage, Jute-, Sisalsäcke,…
Produktion: Schmierstoffe
Verpackung: Druckfarben
Zusatzstoffe: Wachs (E905, mikrokristallines Wachs, Paraffin) als Überzugsmittel
Kaugummi: Mikrokristallines Wachs als Kaubasis
Mineralölrückstände - Risikobewertung
nicht ausreichende Datenlage
daher kein TDI
MOSH im TV: Leber- und Lymphknotenschädigung
MOAH: DNA Schädigung, Krebserregend
minimierte Aufnahme empfohlen
Melamin
seit 2008 EU Verbot für Einfuhr von Erzeugnissen für Säuglinge und Kleinkinder aus China, die Milchanteile enthalten
China 2006: gestrecktes Weizengluten: Nierenversagen bei Haustieren
illegale Streckung von Milchprodukten = erhöhter Stickstoffgehalt = Vortäuschung eines höheren Proteinanteils
China 2008: Nierensteinbildung und dadurch Tod von 6 Säuglingen
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